Hab ich etwas übersehen? Vier Bärenargumente gegen Gold & Silber
11.04.2021 | Lobo Tiggre
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Und es sind außerdem nicht nur die Banken, die die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes beeinflussen. Die Reaktion vieler Personen und Haushalte auf die COVID-Situation war es, Geld zu sparen. Das ist kurzfristig deflationär, da es die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes vermindert. Was passiert also, wenn sich das umkehrt? Ich bin sicher, dass es das wird - und das basiert nicht nur auf einer Vermutung. Wir haben bereits beobachten können, dass die US-Sparraten nach der ersten und zweiten Welle in den USA abgenommen haben.Die Sparrate sinkt nun wieder, bleibt jedoch weit über langfristigen Durchschnitten. Das macht die Erwartung eines massiven Ausgabeanstiegs, sobald Verbraucher entscheiden, dass die Luft wieder rein ist, vernünftig. Und ich erwarte einfach nicht, dass die Machthaber eine Deflation erlauben würden. Sie haben bereits gezeigt, dass sie keine Angst haben "so viel wie notwendig" zu drucken, um sicherzustellen, dass es keine Deflation gibt. Somit meine Erwartung einer Stagflation.
Bearisches Argument Nr. 3: Manipulation
Wie ich bereits gesagt habe, gibt es an den Gold- und Silbermärkten jede Menge Manipulation. Das beweist nicht, dass es eine Zentralbankverschwörung ist. Ich habe kein Problem dabei, zu glauben, dass es so sein könnte. Doch genau weil ich so skeptisch gegenüber den Machthabern bin, verlange ich ausreichend Beweise, bevor ich eine Theorie akzeptieren kann. Und einfache Gier unter den Gaunern des privaten Sektors ist eine weitere gültige Erklärung für die Handelsdaten, die so klar nach Manipulation riechen.
Nichtsdestotrotz hielt die Manipulation Gold nicht davon ab, 1980 auf 850 Dollar, 2011 auf 1.900 Dollar oder im letzten Jahr auf 2.063 Dollar zu steigen. Dass Gold höher sein "sollte", negiert nicht die Tatsache, dass die Machthaber nicht in der Lage sind, Gold vom Steigen abzuhalten, wenn ein großer Bullenmarkt anbricht. Wenn Manipulation der Hauptfaktor im Gold- und Silberpreis ist, dann wäre es für Investoren und Spekulanten rational, diese Märkte vollständig aufzugeben.
Jeden Tag, an dem man sich an einem derartigen manipulierten Markt befindet, ist es möglich, dass die Gauner die Preise einbrechen lassen werden und so für hohe Verluste sorgen. Warum sollte irgendjemand das riskieren wollen? Würde ich der "Alles ist der Manipulation zuzuschreiben"-These glauben, dann hätte ich nie so spekuliert, wie ich das habe. Ich hätte niemals das Geld verdient, das ich habe. Manipulation als Erklärung für alles geht zu weit.
Bearisches Argument Nr. 4: Keine Nachfrage nach sicheren Häfen
Mehrere Leser deuteten den Gedanken an, dass es an der Wall Street keine Angst gäbe und dass selbst die Menschen an der Main Street mit Regierungsschecks ruhiggestellt wurden. Warum sollten wir in einem derart risikofreudigen Umfeld überrascht darüber sein, eine Goldpreisabnahme zu beobachten? Das klingt vernünftig, ignoriert jedoch die Tatsache, dass Gold seit der Powell-Wende Ende 2018 bis letzten August gemeinsam mit den Aktien an der Wall Street stieg. Beides kann als Anzeichen für Inflation angesehen werden.
Ebenfalls wird hier der Berg an Beweisen ignoriert, der zeigt, dass Realzinsen in unseren "modernen", von Regierungen unterhaltenen Wirtschaften die beste, erklärende Variable sind, wenn es um den Goldpreis geht. Doch stellen Sie sich vor, dass dies ein großer Teil des "Problems" ist, das ist mit Gold heute gibt. Das würde andeuten, dass die aktuelle, relative Schwäche der Währungsmetalle eine Kaufgelegenheit ist; bevor die Nadel von Gier auf Angst schwingt - was immer der Fall ist.
Gibt es kein gutes Bärenargument?
Kein Argument, das ich gesehen habe, hat meine bullische Haltung erschüttert. Ich habe darüber nachgedacht und kann jedoch kurzfristig eine glaubwürdige Bedrohung sehen... Bald wird es neue CPI-Zahlen vom Bureau of Labor Statistics geben. Doch was, wenn die Nominalzinsen bis dahin erneut gestiegen sind - oder sogar mit deren Bekanntgabe steigen?
Wenn die Nominalzinsen weiterhin schneller steigen als die CPI, dann würde dies den Goldpreis weiter unter Druck setzen. Das könnte nächste Woche passieren. Und könnte sogar wahrscheinlich sein. Und vielleicht sogar mehrere Monate andauern. Doch ich sehe dies nicht als echtes Bärenargument - nur eine potenzielle Gelegenheit für diejenigen, die noch Bargeld zum Investieren haben. Warum? Aus zwei einfachen Gründen:
1. Ich denke, dass die Inflation die Erwartungen bald übersteigen wird. Wenn ich richtig liege, dann sollten die Anleiherenditen der CPI bald nachfolgen anstatt sie anzuführen.
2. Ich denke, dass die steigenden Renditen der 10-Jahresstaatsanleihe nördlich der 2% - doch weit vor 3% - zu einem ernsthaften Problem für die US-amerikanische Wirtschaftserholung werden. Wenn ich richtig liege, dann wird die Fed dazu gezwungen werden, mit einer Form der Renditekurvekontrolle einzugreifen.
Eine weitere Möglichkeit wäre ein allgemeiner Marktzusammenbruch, wie wir im letzten März, oder 2008, beobachten konnten. Diese weltweiten Ereignisse zerstören alles - alles - einschließlich Gold und Silber. Doch Grund dafür ist nicht die Tatsache, dass Währungsmetalle als sichere Häfen scheitern. Grund ist, dass Margin Calls und das Bedürfnis nach Bargeld zur Risikoreduktion extreme Liquiditätsengpässe verursachen und die Leute dazu zwingen, alles Mögliche zu verkaufen. In anderen Worten: Diese kurzlebigen Abwärtsspitzen zeigen, dass Gold seine Arbeit tut und in Zeiten großer Not als Quelle der Ersparnisse dient.
Und wenn diese Preisrückgange auftreten, dann stellen sie sich als spektakuläre Kaufgelegenheiten für diejenigen heraus, die liquide und mutig genug sind, zu kaufen, wenn andere verkaufen. Ja, Gold und Silber sind in den intensivsten Momente der Liquiditätsengpässe 2008 und 2020 eingebrochen - doch erinnern Sie sich daran, was danach geschah. Denken Sie daran, dass dies "zukunftsorientierte Aussagen" sind. Ich kann sie nicht beweisen. Doch sie entsprechen meiner Meinung.
© Lobo Tiggre
www.independentspeculator.com
Dieser Artikel wurde am 06. April 2020 auf www.independentspeculator.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.