Christopher Puplava: Kostenloses Geld, kostenlose Schecks - Ich will meine, ich will meine MMT
27.04.2021
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Die weltweiten ImpfquotenKurzfristig jedoch, in den nächsten Wochen und Monaten, ist es unserer Meinung nach unwahrscheinlich, dass der USD weiter signifikant fällt und sich sogar weiter erholen könnte. Dies liegt daran, dass die USA und Europa ihre Erholungen etwa zur gleichen Zeit im letzten Jahr begannen, die USA aber aufgrund eines schnelleren Impfplans, der es ermöglicht, dass sich immer mehr Teile des Landes der Herdenimmunität nähern (geschätzte Impfquote von etwa 75%), ihren entwickelten Mitbewerbern weit voraus sind.
Laut Bloombergs Impfstoff-Tracker werden bei dem derzeitigen Tempo der Impfungen 75% der US-Bevölkerung innerhalb von drei Monaten geimpft sein. Hier sind die Schätzungen zum Erreichen von 75% der geimpften Bevölkerung für andere Länder bei ihren aktuellen Impfraten:
- Frankreich = 10 Monate
- Deutschland = 8 Monate
- Indien = 16 Monate
- Italien = 11 Monate
- Japan = 7,3 Jahre
- Mexiko = 16 Monate
- Portugal = 12 Monate
- Spanien = 8 Monate
Investmentstrategie
Ein Blick auf die obigen Daten zeigt deutlich, dass die USA dem Großteil der Welt weit voraus sind und eine schnellere wirtschaftliche Erholung erleben könnten. Dieses im Vergleich zu anderen Nationen beschleunigte Tempo wird wahrscheinlich weltweite Kapitalflüsse in den Dollar anlocken und ihn auf kurze Sicht höher notieren lassen.
Wir sind jedoch davon überzeugt, dass der langsame Impfplan der übrigen Welt den eigenen Aufschwung nur verzögern, aber nicht verhindern wird, was uns einen attraktiven Einstiegspunkt bietet, um unser Investment in zyklischen Werten, Rohstoffen sowie ausländischen Aktien und Anleihen weiter zu erhöhen, die wahrscheinlich unter Druck bleiben werden, solange der USD stark bleibt. Auch hier gehen wir davon aus, dass sich diese Stärke als vorübergehend erweisen wird, und wir werden dies als Gelegenheit nutzen, um in den von uns bevorzugten Bereichen zu Preisnachlässen zu kaufen.
Insbesondere sind wir daran interessiert, unser Investment im Energie- und Finanzsektor zu erhöhen, da beide konjunktursensibel sind und von der wirtschaftlichen Erholung profitieren werden. Die Ölpreise steigen, während die US-Rohölproduktion fast 17% unter dem Höchststand des letzten Jahres liegt und die Gesamtzahl der Bohrinseln in den USA 62% unter dem Höchststand des letzten Jahres liegt.
Aufgrund der langsamen Angebotsreaktion der US-Produzenten sind die Ölvorräte gegenüber den Höchstständen des letzten Jahres um 8% gesunken. Wir gehen davon aus, dass sich die Energienachfrage schneller erholen wird als das Angebot und zu einem weiteren Rückgang der Öllagerbestände führen wird, was den Ölpreis und die Kurse von Energieaktien unter Aufwärtsdruck setzen wird.
Der Finanzsektor befindet sich in einem ganz anderen Umfeld als noch vor einigen Jahren, da sich die Zinsstrukturkurve (Differenz zwischen den langfristigen Kreditzinsen der Banken und ihren kurzfristigen Refinanzierungssätzen) auf einem Vierjahreshoch befindet. Der Anstieg der langfristigen Zinssätze wird die Banken wahrscheinlich dazu ermutigen, die Kreditvergabe zu beschleunigen, da sich ihre Gewinnmargen verbessert haben.
Ein weiterer Katalysator, der den Bankensektor wahrscheinlich beflügeln wird, ist die Freigabe der Federal Reserve zur Wiederaufnahme von Dividendenerhöhungen Ende Juni, wodurch die Beschränkungen aus der Pandemiezeit, die die Banken belastet haben, aufgehoben werden. Auch die Beschränkung für Aktienrückkäufe wird für Banken, die die nächste Runde der Stresstests bestehen, aufgehoben werden.
Besser geht es nicht?
Angesichts der obigen Ausführungen haben wir es nicht eilig, in den Energie- oder Finanzsektor zu investieren, da wir der Meinung sind, dass der Markt eine Verschnaufpause braucht, und eine kürzlich von uns durchgeführte Studie argumentiert genauso. Wir gingen 30 Jahre in der Geschichte des S&P 500 zurück und untersuchten Zeiträume, in denen 95% oder mehr der Indexmitglieder über ihrem langfristigen, gleitenden Durchschnitt lagen (gemessen am 200-tägigen gleitenden Durchschnitt), und fanden nur drei Cluster, in denen dies der Fall war: Anfang 2004, Ende 2009 und April dieses Jahres.
Im Nachhinein wissen wir, dass 2004 und Ende 2009 innerhalb eines Jahres nach dem Tiefpunkt eines Bärenmarktes und dem Beginn eines mehrjährigen Bullenmarktes stattfanden. Das Signal, das wir in diesem Monat erhalten haben, kommt ein Jahr nach dem schnellsten Bärenmarkt in der Geschichte der USA, den wir aufgrund der COVID-Krise erlebt haben.
Die Studie deutet darauf hin, dass wir in den kommenden Wochen wahrscheinlich schwache Renditen für den Markt sehen werden, obwohl längerfristige Renditen über drei Monate bis ein Jahr eine höhere Wahrscheinlichkeit für positive Renditen im Vergleich zu normalen Zeiträumen aufweisen. Wir glauben, dass sich diese Studie bestätigen wird, weshalb wir erwarten, dass sich der Markt abkühlt und uns eine attraktive Gelegenheit bieten wird, neues Kapital einzusetzen.
Risiken für die Prognose
Das größte Risiko, das wir in den kommenden Monaten sehen, ist eine Überhitzung der US-Wirtschaft, die die langfristigen Zinssätze nach einem bereits extremen Anstieg in die Höhe treibt und die Diskussion der Fed darüber vorantreibt, wann sie beginnen wird, ihren akkommodierenden Kurs zu verlangsamen, insbesondere wenn die Inflation anfängt, sich zu erhitzen.
Es gibt eine heftige Debatte darüber, ob sich der Inflationsanstieg, der uns bevorsteht - aufgrund des Jahresvergleichs 2020 - als vorübergehend erweisen wird, wie die Fed glaubt, oder ob er erhöht bleiben und sie unter Druck setzen wird, den Fuß vom geldpolitischen Gaspedal zu nehmen. Sollte die Inflation anziehen und hartnäckig bleiben, sollte das Investment, das wir in den Bereichen Energie, Rohstoffe und Finanzwerte aufbauen wollen, als Absicherung dienen, da diese sich in Zeiten steigender Inflation oft gut entwickeln.
Es besteht außerdem das Risiko, dass die Zunahme der COVID-Fälle im Rest der Welt das weltweite Wachstum in diesem Jahr dämpft, was zyklische Sektoren des Marktes beeinträchtigen würde. Um diesem Risiko anzugehen, behalten wir unser neutrales bis leicht übergewichtetes Investment im Technologiesektor bei, der einige der stärksten und beständigsten Wachstumsraten der 11 Sektoren innerhalb des S&P 500 aufweist.
Selbst wenn es zu einem Rückschlag aufgrund steigender COVID-Infektionen weltweit kommen sollte, sind wir der Ansicht, dass wir uns immer noch in einem frühen Stadium der wirtschaftlichen Erholung befinden und ein COVID-bedingter Rückschlag die weltweite Erholung nur verzögern, aber nicht zum Entgleisen bringen würde, weshalb unsere längerfristige Prognose zum jetzigen Zeitpunkt bullisch bleibt.
© Christopher Puplava
www.puplava.com
Dieser Artikel wurde am 15. April 2021 auf www.financialsense.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.