Bidens MMT - die "More-Money- Theorie"
11.05.2021 | Egon von Greyerz
Höchstes Ziel eines US-Präsidenten ist die Wiederwahl. Um das zu erreichen, reicht es nicht, gut auszusehen oder gut reden zu können.
Nein, der Weg zur Wiederwahl führt allein über Stimmenkauf. Und der Preis dieser Stimmen variiert je nach wirtschaftlicher Lage. Am Tiefpunkt eines Zyklus braucht es nicht viel, da die Wirtschaft ohnehin schon vor einer Wende steht.
Führer als Werkzeuge ihrer Zeit
Präsidenten oder Premierminister sind Werkzeuge ihrer Zeit und wurden folglich in Position gebracht, um den einzigen praktikablen Plan umzusetzen. Gute Beispiele für zeitnahes Erscheinen von Führungspersönlichkeiten sind Thatcher und Reagan. Nach einer Zeit hoher Inflation sowie geringem Wachstums, verbunden mit schwachen Aktienmärkten, wurden diese Führer (zu Recht) gewählt, um die Aufwärtswende und die folgende starke Wachstumsphase zu managen.
Ein weiteres Beispiel für eine Führungspersönlichkeit, die zur richtigen Zeit Premierminister wurde, war Churchill. Er wurde zu Beginn des 2. Weltkriegs ernannt und war ein brillanter Führer in Kriegszeiten.
Biden ist ein weiteres exzellentes Beispiel für ein Staatsoberhaupt, das gewählt wurde, weil er einfach der beste Kandidat ist, der der USA das Überleben für die nächsten 4 Jahre sichern kann.
Das Problem ist vielleicht nur, dass der Patient - die Vereinigten Staaten von Amerika - das nicht überleben wird ...?
Größter MMT-Test aller Zeiten
Wird es also heißen: Operation erfolgreich - Patient tot?
Leider halte ich das für eher wahrscheinlich, weil der programmatische Weg, der von Biden und Konsorten beschritten wird, sich zum größten MMT-Test (Modern Monetary Theory) der Geschichte auswachsen wird.
Biden muss jedenfalls die Abkürzung missverstanden haben, für ihn heißt sie MORE MONEY THEORY, weil er gerne mehr und mehr und nochmals mehr ausgibt.
MMT ist nur die Weiterführung keynesianischer Wirtschaftspolitik. Einfach ausgedrückt: Was immer auch in monetären Fragen benötigt wird, es wird einfach gedruckt.
Wenn Menschen also arbeitslos sind, dann wird Geld gedruckt und an sie verteilt. Wenn Unternehmen untergehen, wird ihnen genügend Kapital gegeben, damit sie am Leben bleiben. Wenn Banken im Rahmen rücksichtsloser Kreditvergabe und Spekulation kurz vor der Insolvenz stehen, wird einfach gedruckt, damit sie alles Nötige erhalten, um ihre unverantwortliche Kreditpolitik fortzuführen. Immerhin braucht das Topmanagement dicke Bonuszahlungen. Irgendjemand oder irgendwas muss dafür aufkommen - und MMT ist in dieser Hinsicht das perfekte Instrument!
Schon in seinen ersten 100 Tagen hat sich Biden als meisterhafter MMT-Anwender gezeigt. Sein bisheriges Ausgabenprogramm über 6 Billionen $ ist perfekt für MMT.
Für diejenigen, die bei seinem freizügigen Ausgabestil nicht mehr hinterherkommen: Die "mickrigen" 6 Billionen $ bestehen aus 1,9 Bill. für den Stimulus-Plan, 2,3 Bill. für Infrastrukturausgaben und 1,8 Bill. für die Ausweitung des sozialen Sicherungsnetzes.
6 Billionen $ in 100 Tagen ausgeben
Es ist beeindruckend, wie elegant sich MMT und Ausgaben von 6 Billionen $ in 100 Tagen ODER 60 Mrd. $ PRO TAG! vereinen lassen.
Das Gute dabei ist, dass dieses Geld niemals zurückgezahlt werden braucht. Im Gegenteil: Anstatt zurückzuzahlen, wird immer mehr gedruckt. Und für den Schuldendienst wird dann noch einmal mehr gedruckt.
Es fällt natürlich auch nicht schwer, Schulden bei quasi Nullzins zu bedienen. Doch was passiert, wenn die Zinssätze auf 5% oder 10% oder sogar 15%, wie in den 1970ern, steigen? (Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern.)
Doch diese Hürden sind - mit Blick auf MMT - überwindbar. Es wird einfach mehr Geld geschöpft.
Amerika ist "startbereit"! Das zumindest meinte Biden jüngst vor dem Kongress.
Wie Recht er hat. Und mit dem MMT-Raketenwerfersystem sind auch nach oben keine Grenzen mehr gesetzt.
50 Billionen $ Schulden in 4 Jahren werden nicht reichen
6 Billionen $ auszugeben, ist gar nichts. Sobald Biden&Yellen in Fahrt sind, werden die Gesamtausgaben und Defizite in den nächsten 4 Jahren mit großer Sicherheit über 30 Billionen $ liegen.
Nein, der Weg zur Wiederwahl führt allein über Stimmenkauf. Und der Preis dieser Stimmen variiert je nach wirtschaftlicher Lage. Am Tiefpunkt eines Zyklus braucht es nicht viel, da die Wirtschaft ohnehin schon vor einer Wende steht.
Führer als Werkzeuge ihrer Zeit
Präsidenten oder Premierminister sind Werkzeuge ihrer Zeit und wurden folglich in Position gebracht, um den einzigen praktikablen Plan umzusetzen. Gute Beispiele für zeitnahes Erscheinen von Führungspersönlichkeiten sind Thatcher und Reagan. Nach einer Zeit hoher Inflation sowie geringem Wachstums, verbunden mit schwachen Aktienmärkten, wurden diese Führer (zu Recht) gewählt, um die Aufwärtswende und die folgende starke Wachstumsphase zu managen.
Ein weiteres Beispiel für eine Führungspersönlichkeit, die zur richtigen Zeit Premierminister wurde, war Churchill. Er wurde zu Beginn des 2. Weltkriegs ernannt und war ein brillanter Führer in Kriegszeiten.
Biden ist ein weiteres exzellentes Beispiel für ein Staatsoberhaupt, das gewählt wurde, weil er einfach der beste Kandidat ist, der der USA das Überleben für die nächsten 4 Jahre sichern kann.
Das Problem ist vielleicht nur, dass der Patient - die Vereinigten Staaten von Amerika - das nicht überleben wird ...?
Größter MMT-Test aller Zeiten
Wird es also heißen: Operation erfolgreich - Patient tot?
Leider halte ich das für eher wahrscheinlich, weil der programmatische Weg, der von Biden und Konsorten beschritten wird, sich zum größten MMT-Test (Modern Monetary Theory) der Geschichte auswachsen wird.
Biden muss jedenfalls die Abkürzung missverstanden haben, für ihn heißt sie MORE MONEY THEORY, weil er gerne mehr und mehr und nochmals mehr ausgibt.
MMT ist nur die Weiterführung keynesianischer Wirtschaftspolitik. Einfach ausgedrückt: Was immer auch in monetären Fragen benötigt wird, es wird einfach gedruckt.
Wenn Menschen also arbeitslos sind, dann wird Geld gedruckt und an sie verteilt. Wenn Unternehmen untergehen, wird ihnen genügend Kapital gegeben, damit sie am Leben bleiben. Wenn Banken im Rahmen rücksichtsloser Kreditvergabe und Spekulation kurz vor der Insolvenz stehen, wird einfach gedruckt, damit sie alles Nötige erhalten, um ihre unverantwortliche Kreditpolitik fortzuführen. Immerhin braucht das Topmanagement dicke Bonuszahlungen. Irgendjemand oder irgendwas muss dafür aufkommen - und MMT ist in dieser Hinsicht das perfekte Instrument!
Schon in seinen ersten 100 Tagen hat sich Biden als meisterhafter MMT-Anwender gezeigt. Sein bisheriges Ausgabenprogramm über 6 Billionen $ ist perfekt für MMT.
Für diejenigen, die bei seinem freizügigen Ausgabestil nicht mehr hinterherkommen: Die "mickrigen" 6 Billionen $ bestehen aus 1,9 Bill. für den Stimulus-Plan, 2,3 Bill. für Infrastrukturausgaben und 1,8 Bill. für die Ausweitung des sozialen Sicherungsnetzes.
6 Billionen $ in 100 Tagen ausgeben
Es ist beeindruckend, wie elegant sich MMT und Ausgaben von 6 Billionen $ in 100 Tagen ODER 60 Mrd. $ PRO TAG! vereinen lassen.
Das Gute dabei ist, dass dieses Geld niemals zurückgezahlt werden braucht. Im Gegenteil: Anstatt zurückzuzahlen, wird immer mehr gedruckt. Und für den Schuldendienst wird dann noch einmal mehr gedruckt.
Es fällt natürlich auch nicht schwer, Schulden bei quasi Nullzins zu bedienen. Doch was passiert, wenn die Zinssätze auf 5% oder 10% oder sogar 15%, wie in den 1970ern, steigen? (Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern.)
Doch diese Hürden sind - mit Blick auf MMT - überwindbar. Es wird einfach mehr Geld geschöpft.
Amerika ist "startbereit"! Das zumindest meinte Biden jüngst vor dem Kongress.
Wie Recht er hat. Und mit dem MMT-Raketenwerfersystem sind auch nach oben keine Grenzen mehr gesetzt.
50 Billionen $ Schulden in 4 Jahren werden nicht reichen
6 Billionen $ auszugeben, ist gar nichts. Sobald Biden&Yellen in Fahrt sind, werden die Gesamtausgaben und Defizite in den nächsten 4 Jahren mit großer Sicherheit über 30 Billionen $ liegen.