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Gold und USDX

01.08.2007  |  Adam Hamilton
- Seite 3 -
Seit Mitte 2005 befinden wir uns definitiv in der zweiten Phase dieses Gold-Bullenmarktes. Es gibt mehrere empirische Möglichkeiten, um diese Tatsache auf unserem strategischen Chart zu bestätigen. Erstens ist der r-Quadrat-Wert zwischen Gold und dem USDX seitdessen auf 18% eingebrochen. Nur 18% der täglichen Änderungen des Goldpreises können also noch statistisch durch die entgegengesetzten Bewegungen des USDX erklärt werden. 18% ist im Vergleich zu den von 2001 bis 2004 gemessenen 92% nicht viel, die beiden korrelieren also praktisch nicht mehr. Es liegen offensichtlich ganz andere Umstände vor.

Zweitens handelte Gold in der Nähe von 450 $ als der USDX Ende 2004 zum letzten Mal seine langfristige Unterstützungslinie bei einem Wert von 80 erreichte. Wenn der USDX heute einmal mehr den Wert von 80 erreicht, handelt Gold fast 45% höher bei etwa 650 $. Wenn der Dollar der primäre Grund für die Entwicklung des Goldpreises geblieben wäre, dann würde Gold heute wahrscheinlich zurückgehen auf das Niveau von Ende 2004. Es gibt also neben der Schwäche des Dollar ganz klar noch etwas anderes, das die Nachfrage nach Gold steigen lässt.

Schließlich ist Gold in seinem bisherigen Bullenmarkt um 181% gestiegen, während der Dollar in seinem bisherigen Bärenmarkt um "nur" 34% gefallen ist. Die Stärke von Gold stellt die Schwäche des Dollar mit einem Verhältnis von 5,3 zu 1 in den Schatten. Die Dollar-Baisse allein ist nicht einmal annähernd schlimm genug, um die beeindruckende Stärke von Gold am Beginn der zweiten Phase seines Bullenmarktes zu begründen.

Dieser strategische Hintergrund ist entscheidend, wenn Sie die heutige Interaktion von Gold und US-Dollar verstehen wollen. Es gab tatsächlich eine Zeit, in der die Baisse des USDX der primäre Treiber des Goldpreises war, aber diese Phase endete 2005. Seitdessen hat sich das Verhalten von Gold von jenem des Dollar wirklich entkoppelt. Auch wenn es aufgrund der täglichen Bewegungen aussehen kann, als würde der Dollar immer noch den Goldpreis steuern, ist dies strategisch gesehen nicht mehr der Fall.

Als genauer Beobachter und Student der Märkte bin ich in der wirklich glücklichen Position, dass ich diese jeden Tag und ganzen Tag beobachten kann. Ich bin also auch der erste, der zugibt, dass es für einen großen Teil des bisherigen Jahresverlaufs schien, als würde Gold nichts anderes machen, als auf die Anstiege und Rückschläge des Dollar zu reagieren. Diese Woche ist ein solcher Fall eingetreten, als der Dollar auf seine kritische langfristige Unterstützung von etwa 80 zurückfiel und dann zurück nach oben schoss. Gold wurde angesichts der neuen Stärke des Dollar ausverkauft.

Wenn ich nun heute eine Umfrage machen würde, so bin ich überzeugt, dass mir praktisch alle Beobachter des Goldmarktes erzählen würden, die inverse Korrelation zwischen Gold und Dollar wäre stärker als je zuvor. Ich würde wahrscheinlich das gleiche sagen, da ich den USDX immer genauer beobachte und seinen Einfluss auf den Goldpreis als Grund für die täglichen Preisbewegungen bei Gold anerkenne. Statistisch gesehen ist die negative Korrelation zwischen Gold und USDX aber, wie dieser nächste Chart zeigt, nicht einmal annähernd so stark wie in der ersten Phase des Gold-Bullenmarktes.

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