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LBMA täuscht Silbermarkt mit falschen Behauptungen über rekordverdächtige Silbervorräte

13.05.2021  |  Ronan Manly
In einer schockierenden Rücknahme hat die von Bullionbanken dominierte London Bullion Market Association (LBMA) soeben bekannt gegeben, dass sie die Bestände der LBMA-Silbertresore um massive 3.300 Tonnen Silber zu hoch angegeben hat. Diese Übertreibung bezieht sich auf die Gesamtmenge an physischen Silberbarren, die laut LBMA Ende März 2021 in den Tresoren der LBMA in London gelagert wurden. Diese LBMA-Tresore in London sind drei Banken, nämlich die berüchtigte JP Morgan, die ebenso berüchtigte HSBC und die vielleicht nicht ganz so berüchtigte ICBC Standard Bank, und drei Tesorverwahrer, Brinks, Malca Amit und Loomis.

Am 9. April veröffentlichte die LBMA mit großem Tamtam aktualisierte monatliche Tresordaten für in Londoner Tresoren gelagerte Silberbarren und behauptete, dass per Ende März 2021 der Gesamtbestand an Silber in den Londoner Tresoren der LBMA im März um satte 11,04% von 1,125 Milliarden Unzen (34.996 Tonnen) auf 1,249 Milliarden Unzen (38.859 Tonnen) gestiegen sei, d.h. ein Anstieg um 124 Millionen Unzen oder 3.863 Tonnen. Die LBMA behauptete sogar, dass dieser Anstieg der Silberbestände bedeute, dass es Rekordbestände an Silber in London gäbe, und betitelte ihre Pressemitteilung mit "Rekordsilberbestände in Londoner Tresoren - Ende März 2021":

"Ende März 2021 befand sich ein Rekordbestand an Silber in den Londoner Tresoren. Insgesamt gab es 38.859 Tonnen Silber, was einem Anstieg von 11% gegenüber dem Vormonat entspricht, im Wert von 30 Milliarden Dollar, was ungefähr 1.259.310 Silberbarren entspricht."

Das entsprach, wie sich herausstellte, nicht der Wahrheit.

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Falsche Behauptung - Es war kein Rekord


Einen ganzen Monat lang ließ die LBMA diese Fiktion jedoch bestehen, bevor sie sich am 10. Mai entschloss, ihre Behauptung zu ändern, als sie ein Statement abgab, in dem es hieß:

"Ein Datenübermittlungsfehler führte zur Veröffentlichung einer falschen Gesamtzahl für das im März in Londoner Tresoren gehaltenen Silber. Die korrigierte Zahl lautet 1.143.194 Feinunzen (in Tsd.)."

Diese neue Zahl von 1.143.194.000 Unzen (1,13 Milliarden Unzen) entspricht 35.557 Tonnen. Kurz gesagt: Anstatt dass die Silberstände in den LBMA-Tresoren im März um 3.863 Tonnen (oder 11%) gestiegen sind, lautet die LBMA-Behauptung, dass die Silberbestände um 561 Tonnen (oder 1,6%) gestiegen sind. Das ist 6,88 Mal weniger.

Statt eines Anstiegs von 124,2 Millionen Unzen waren es 18 Millionen, eine Differenz von gewaltigen 106,1 Millionen Unzen. Statt eines rekordverdächtigen Silberbestandes in London gab es keinen Rekord. Die Leute vom Guinness Buch der Rekorde wurden also nicht gebraucht. Der Rekord gehört immer noch dem März 2020, als die LBMA behauptete, 1,175 Millionen Unzen Silber in London zu lagern. Sie können die ursprüngliche Pressemitteilung der LBMA noch immer in einem Archiv der Seite vom 28. April sehen, auf der immer noch die Zahl von 1.249.355.000 Unzen aufgeführt ist und wo es heißt:

"Ende März 2021 befand sich ein Rekordbestand an Silber in den Londoner Tresoren. Insgesamt gab es 38.859 Tonnen Silber, was einem Anstieg von 11% gegenüber dem Vormonat entspricht, im Wert von 30 Milliarden Dollar, was ungefähr 1.259.310 Silberbarren entspricht."

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Irreführend - LBMA veröffentlichte eine gefälschte Gesamtsumme für Silber von 1,249 Mrd. Unzen (38.859 Tonnen)


Damals, am 9. April, wies BullionStar darauf hin, wie unwahrscheinlich es sei, dass ein massiver Anstieg der Londoner Silberbestände der LBMA um 11% innerhalb eines Monats stattgefunden haben könne, und forderte eine Prüfung der LBMA-Tresore. Die Behauptung der LBMA war so unrealistisch, als hätte man ein Kaninchen aus dem Hut eines Zauberers gezogen.

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