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Alles brennt

25.05.2021  |  Egon von Greyerz
Alles brennt“ / Heraclitus (535-475 v. Chr.)

Eigentlich meinte Heraklit, dass sich die Welt im Zustand konstanter fließender Bewegung befindet. In den nächsten Jahren wird die Welt jedoch ein Problem bekommen: Sie wird brennen - und zwar in einem historisch ungekannten Ausmaß.

In vielen Artikeln und Interviews habe ich darauf aufmerksam gemacht, wie sehr Ereignisse (und Menschen) vorhersagbar sind. Das trifft ganz besonders auf die Weltwirtschaft zu. Imperien kommen und gehen, Wirtschaften erleben Booms und Wirtschaftskrisen und immer wieder kommen neue Währungen, die dann, ausnahmslos, wieder scheitern und verschwinden. All das passiert regelmäßig.


Ein globales Feuer kommt

Doch ab und zu nehmen diese Feuer, aus historischer Sicht, katastrophale Züge an. Und an diesem Punkt steht die Welt gerade.

Schon jetzt treten explosionsartig Brände auf. Aktienmärkte und Immobilienmärkte stehen in Flammen aber auch Anleihe- und Schuldenmärkte. Das Problem dabei ist: Anfänglich sind diese Feuer explosiv, letztlich enden sie aber als Implosion.

Aktuell befinden wir uns also in der explosiven Brandphase, in der die Märkte parabolische Exponentialbewegungen vollziehen oder vollziehen müssten!

Mit Blick auf die Weltwirtschaft stehen wir jetzt am Ende eines langfristigen Bullenmarktes, der auf globaler Ebene bislang ungekannte Extreme erreicht hat.

Nie zuvor hat die Welt ein derart explosionsartiges, druckvolles Feuer erlebt, das durch extrem üppige Geld- und Kreditschöpfung seitens der Zentral- und Geschäftsbanken angeheizt wird.

Die heftige Inflation haben wir immer wieder thematisiert, und sie zeigt sich nicht nur am Aktienmarkt, auch die Immobilienmärkte sind förmlich am Explodieren, besonders im gehobenen Bereich. Das ist überall auf der Welt zu beobachten, nicht nur in den USA. So wurden, nach Angaben der HSBC, im Monat März so viele Hypotheken vergeben, wie NIEMALS zuvor. In Schweden herrscht am Immobilienmarkt ein fieberhafter Bieterkampf, Objekte werden teils mit einem 40 %igen Aufschlag auf die ursprünglichen Preisforderungen verkauft; gebrauchte Freizeitboote sind so gefragt, dass sie praktisch genauso teuer sind wie neue, welche aber nicht vor 2022 erhältlich sind.

Zudem sehnen sich die Menschen nach den Lockdowns scheinbar verstärkt nach Gesellschaft, da die Preise für Hundewelpen in Großbritannien gegenüber dem Vorjahr um 100 % gestiegen sind. Ja, wirklich alles scheint zu brennen, da die Menschen nach einem Jahr Lockdowns und Einschränkungen wie verzweifelt Geld ausgeben.


Eine ökonomische Luftblase

Doch explosionsartige Brandausbreitung endet letztlich immer im kompletten Niederbrennen oder einer Implosion. Und genau das wird in den nächsten Jahren auch passieren. Ein massiver Waldbrand ist nicht nur vollkommen unvermeidlich, sondern eine absolute Notwendigkeit.

Denn Wirtschaftsblasen bestehen hauptsächlich aus Luft, und zwar sehr viel davon.

Wenn Imperien oder Ländern das Geld ausgeht, müssen sie es durch Luft ersetzen, um die Wirtschaft am Laufen zu halten. Diese Luft besteht aus falschen Versprechungen, zu denen weitere großen Luftmengen in Form von Falschgeld kommen.

Da Luft nichts kostet, können Staaten unbegrenzte Mengen davon produzieren. Und traditionell wollen gutgläubige Menschen daran glauben, dass es sich dabei nicht um Luft, sondern um echtes Geld handelt. Das Schöne für Staaten ist nun, dass sie Billionen $ zu NULL Kosten produzieren und leihen können. Durch Manipulation der Zinssätze können sie sich das Geld wirklich zu fast NULL Prozent leihen.


Das ultimative! Pyramidensystem

Also: Zuerst stellt der Staat kostenlos Geld her und zahlt dann auch NICHTS für das Privileg, dieses Geld leihen zu können. DAS IST DAS ULTIMATIVE PYRAMIDENSYSTEM.

Kein Wunder, dass Banker, Hedgefonds und reiche Investoren Geld scheffeln.

Das Geld führt natürlich zu massiver Blasenbildung bei Aktien, Anleihen, Immobilien, Gebrauchtwagen, Booten, Welpen und anderen massiv überbewerteten Anlagen und Konsumartikeln.

Schauen Sie sich nur an, wie beispielsweise der Dow im letzten Jahr exponentiell und parabolisch gestiegen ist und dabei eine historisch beispiellose gerade Linie im Chart hinterlassen hat.

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Die USA sind bankrott

Sagen wir, wie es ist: Die USA sind bankrott, voll und ganz. Seit 1930 ist die US-Staatsverschuldung (mit ganz wenigen Ausnahmen) Jahr für Jahr gestiegen.

Also: Die größte Wirtschaftsmacht der Welt kann ihre Position nur halten, indem sie sich Scheinwohlstand herbeidruckt, und zwar immer schneller.

Um zu verstehen, was ein Staat aus dem Nichts drucken kann, schauen Sie sich einfach die Auflistung unten an.


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