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Im Herzen des Londoner Goldmarktes operieren Zentralbanken im Verborgenen

07.06.2021  |  Ronan Manly
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Aber kein Wort über die geheimnisvolle Welt der Goldleihe der Zentralbanken bei der Bank of England, die eigentlich das Gegenteil tut und das Goldangebot ausweitet, indem sie Gold an die LBMA-Bullionbanken verleiht, während sie so tut, als ob die Zentralbanken es immer noch halten, und auf diese Weise den Goldpreis am Steigen hindert. In der euphemistischen Formulierung der Bank of England und der LBMA sorgt diese Goldleihe "für Liquidität auf dem Londoner Goldmarkt", was mit anderen Worten bedeutet, dass ein Angebot geschaffen wird, das nicht existiert.

Alles, was wir über die Goldoperationen der BIZ wissen, ist die Tatsache, dass die BIZ Goldkonten in London (Bank of England), New York (NY Fed), und Bern, Schweiz (Schweizer Nationalbank), hält und ihren Zentralbankkunden via dieser Konten "Goldstandortwechsel, Verwahrung und Abwicklung: London, Bern oder New York" sowie "Goldkäufe und -verkäufe: Spot, Outright Forwards, Swaps und Optionen" anbietet.

Und die Hüter dieser Informationen am Londoner Goldmarkt sind die Bank of England, die BIZ und die LBMA-Bullionbanken. Manchmal wird die LBMA Lippenbekenntnisse bezüglich der Transparenz der Zentralbankgoldoperationen abgeben, wie in einem Artikel ihrer Alchemist-Publikation. In typischer LBMA-Manier trug dieser Artikel jedoch nichts dazu bei, den Mantel der Geheimhaltung zu lüften, und war so allgemein gehalten, dass er (absichtlich) nichts bisher Unbekanntes über die Goldoperationen der Zentralbank enthüllte.

Ein weiteres Beispiel ist der angebliche Vorschlag der LBMA, die Identität von Goldbarren und deren Transaktionen auf die Blockchain zu stellen. Was für ein Unsinn!

Das ist das Letzte, was die LBMA tun würde, da sie Zentralbankengold nicht ignorieren könnte und, um es in den Worten von GATAs Chris Powell zu sagen: "Die Mengen, Orte, und Disposition der staatlichen Goldreserven sind Geheimnisse, die heikler sind als die Mengen, Orte und Disposition von Nuklearwaffen." Kurz gesagt: Die LBMA und die Bank of England mögen Transparent des Londoner Goldmarktes behaupten, wenn in Wirklichkeit das Gegenteil der Fall ist.

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Zentralbankpräsenz - Versteckt vor unserer Nase

Aber wenn die LBMA und die Bank of England gezwungen sind oder sich dafür entscheiden, den Londoner Goldmarkt miteinander öffentlich zu diskutieren, was gelegentlich geschieht, haben sie manchmal keine andere Wahl, als auf die Goldgeschäfte der Zentralbanken auf dem Londoner Goldmarkt hinzuweisen. Beispiel dafür ist der kürzliche Brief von der LBMA zur Prudential Regulation Authority (PRA) der Bank of England über die Behandlung von synthetischen "nicht zugewiesenen" Goldkrediten im Rahmen der Finanzierungs- und Liquiditätsregeln für Banken, die von den Regulierungsbehörden in Basel III (Basel Standards) vorgeschlagen werden.

Bevor Ihre Augen glasig werden, werden wir hier nicht auf dieses komplexe Thema eingehen, sondern nur hervorheben, was der Brief mit dem Titel "The Impact of the NSFR on the Precious Metals Market" über Zentralbanken im Zusammenhang mit dem Versuch der LBMA, die Fata Morgana des nicht zugewiesenen Papiermarktes und ihres Papiergold-Clearing-Systems (London Precious Metals Clearing Limited - LPMCL) zu schützen, zu sagen hat. In dem LBMA-Dokument erfahren wir, dass:

"LPMCL bedient Kunden wie Zentralbanken, zentrale Gegenparteien, andere Geschäftsbanken, Finanzinstitute und viele andere Nicht-Banken-Marktteilnehmer." (Seite 3)

Einer der Vorschläge (ein Vorschlag von 85% zur Berechnung des Required Stable Funding (RSF)) würde u.a.:

"Zentralbankoperationen einschränken - Weniger LPMCL-Clearingbanken könnten die Einlagen, Kredite und Swaps der Zentralbanken mit Edelmetallen einschränken. Diese Operationen sind wichtig, um die Kosten für die Lagerung von Goldreserven auszugleichen und Erträge zu generieren. Außerdem wird dadurch wichtige Liquidität für den Markt bereitgestellt." (Seite 4)

In typischer Ablenkungsmanier verwendet die LBMA das fadenscheinige Argument, dass die Zentralbanken sich um die Kosten für die Goldlagerung sorgen (Hinweis - das tun sie nicht), während in Wirklichkeit die wirkliche Sorge darin besteht, dass Goldeinlagen, Goldleihe und Goldswaps den Bullionbanken eine fertige Quelle für physisches Gold bieten, um den Markt zu speisen. Eingeschränkte Zentralbankoperationen, so das LBMA-Dokument, würden "die Struktur und Attraktivität" des nicht zugewiesenen Goldmarktes "grundlegend verändern."


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