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Rohöl: Drastischer Kurseinbruch

07.08.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Unsere Warnungen vor einer massiven Korrektur beim Ölpreis in den letzten Tagen haben sich nun eindrucksvoll bestätigt. Die Preise für die beiden bekanntesten Ölsorten WTI und Brent haben im Laufe des gestrigen Handels knapp 3 USD verloren und eröffneten heute Morgen wieder schwächer. Als Auslöser für die Korrektur wird am Markt die Angst vor einem Nachfragerückgang in den USA gehandelt - man befürchtet, dass die Driving-Season und damit auch die Benzinnachfrage ihr Hoch erreicht hat. Wir denken, dass der Grund vielmehr der überzogen hohe Optimismus der Marktteilnehmer ist, die sich in Abwesenheit preisstützender Nachrichten von spekulativen Positionen trennen. Diese Verkäufe vor allem am kurzen Ende könnten auch die Erklärung für den erneut auftretenden Contango - die Dezember-Futures notiert rund 1% höher als der September-Futures - bei Brent sein.

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Technisch betrachtet ist der seit Anfang des Jahres bestehende Aufwärtstrend bei WTI zwar noch intakt, der Preis für Brentöl hat den Trend jedoch bereits signifikant nach unten durchbrochen. Wir glauben, dass der Ölpreis angesichts der nachwievor hohen Optimistenquote am Markt über weiteres Korrekturpotenzial verfügt und sich der Preisverfall beim Unterstreiten der psychologisch wichtigen Unterstützung bei 70 USD sogar noch beschleunigen dürfte.


Edelmetalle

Gold konnte seine Gewinne vom Freitag beim Start in die neue Handelswoche halten und notierte dank dem starken Euro weiter über 670 USD. Nun wurde bekannt, dass auch die peruanische Goldproduktion im Juni wegen einiger Produktionsaufälle und der geringeren Mineralgehälte in der zweitgrößten Goldmine der Welt Yanacocha von Newmont Mining auf ein 5-Jahrestief fiel. Die Monatsproduktion von Peru, dem fünftgrößten Goldproduzenten der Welt, fiel um 37% auf 11,5 Tonnen Gold. Dies untermauert deutlich unsere These, dass Gold künftig auch als knapper Rohstoff immer interessanter wird.


Industriemetalle

Der Bleipreis erlitt am gestrigen Handelstag mit einem Minus von über 220 USD den schwersten Tagesverlust seit 20 Jahren. Einerseits befürchtet man, dass aufgrund der ungewöhnlich hohen Preise die Produktion bald stark anziehen könnte. Einige Produzenten, darunter BHP Billition. Xstrata und Tech Cominco dürften bereits bis Ende 2007 ihre Produktion deutlich hochfahren. Andererseits ist die Marktstimmung nachwievor sehr positiv. Wir haben bereits seit längerem vor der spekulativen Übertreibung beim Bleipreis gewarnt und behalten unsere negative Meinung bei - Preise unter 3.000 USD halten wir in den nächsten Tagen für sehr wahrscheinlich.

Der Nickelpreis konnte sich gestern trotz der massiven Steigerung der Lagerbestände um über 800 Tonnen bzw. 5,4% knapp über 29.000 USD stabilisieren. Wir erachten die Chancen einer Fortsetzung der Baisse weiterhin für hoch.

Die peruanische Kupferproduktion stieg den fünften Monat in Folge um mehr als 14% auf knapp 95 Tsd. Tonnen im Juni nachdem Freeport-McMoRan die Produktion in seiner dortigen Einheit verdreifachte. Der Kupferpreis konnte sich gestern zwar durch die positive Stimmung am US-Aktienmarkt leicht erholen. Jedoch rechnen wir auch bei Kupfer mittelfristig mit tieferen Kursen.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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