Zinnrallye - Fortsetzung mit Ansage!
08.08.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise konnten sich nach den drastischen Verlusten der vergangenen Tage am Dienstag wieder stabilisieren. Rohöl der Sorte WTI konnte die Marke von 72 USD zurückerobern, Brent wieder deutlich über 71 USD schließen. Der Markt rechnet damit, dass die heute Abend erscheinenden US-Lagerbestände für Rohöl um 2,75 Mio. Barrel fallen, jene für Benzin dagegen um 775 Tsd. Barrel und bei den Destillaten um 1,78 Mio. Barrel steigen. Dies ist vor allem auf die gestiegene Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien zurückzuführen, welche voraussichtlich gleich geblieben ist.
Wir denken jedoch, dass die Lagerbestände sowohl für Rohöl als auch für Benzin etwas höher als die Konsensschätzungen ausfallen dürften. Dies würde den Ölpreis zusätzlich unter Druck bringen. Angesichts der Nähe zur psychologisch wichtigen Marke von 70 USD sowie der Ängste vor einer Konjunkturabkühlung in den USA könnte die Korrektur daraufhin stärker ausfallen.
Edelmetalle
Der Goldpreis fiel im gestrigen Verlauf kurzfristig unter 670 USD, konnte sich zu Handelsschluss jedoch wieder darüber stabilisieren. Gestern meldete der drittgrößte südafrikanische Goldproduzent Harmony einen Verlust für das letzte Quartal. Wir deuten dies als weiteres Signal, dass sich die südafrikanische Goldindustrie in einer Krise befindet, was sich langfristig positiv auf den Goldpreis auswirken sollte. Der US-Dollar notierte wegen der gestrigen Zinsentscheidung kurzfristig höher und hatte keine bedeutende Auswirkung auf das gelbe Metall.
Bei Platin dürfte sich die bereits sehr starke Konzentration der Minenproduktion weiter verstärkten. So hat der Rohstoffkonzern Xstrata gestern ein Übernahmeangebot über 1,07 Mrd. USD für den südafrikanischen PGM-Produzenten Eland Platinum abgegeben. Somit geht nach der letztjährigen Übernahme von AfriOre die Konsolidierungswelle in diesem Bereich weiter. Wir rechnen damit, dass dies langfristig den Preis positiv beeinflussen sollte
Industriemetalle
Die Industriemetalle präsentierten sich am Dienstag weitgehend freundlich, nur Nickel verzeichnete erneut Verluste und schloss unter der 29.000er Marke. Die fortlaufende Talfahrt des Nickelpreises wird durch die weiter steigenden LME-Lagerbestände angetrieben, so wurde gestern erneut ein Anstieg um mehr als 4,5% gemeldet. Seit dem Tief im Februar sind die Lagerbestände nunmehr um 460% angestiegen.
Zinn setzte seine Aufwärtsbewegung am gestrigen Handelstag mit einem kräftigen Plus von über 3,5% fort und kann nun auf ein Plus von knapp 100% seit einem Jahr verweisen. Unterstützt wurde die Bewegung von einem leichten Rückgang der Lagerbestände in London um 0,7%. Beim Zinn dürfte, wie wir bereits seit Wochen angekündigt haben, die nächste Spekulationswelle losgetreten werden. Wir erwarten hier in den nächsten Wochen und Monaten deutlich höhere Preisniveaus, auch wenn die fundamentalen Faktoren dies momentan noch nicht unterstützen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die Ölpreise konnten sich nach den drastischen Verlusten der vergangenen Tage am Dienstag wieder stabilisieren. Rohöl der Sorte WTI konnte die Marke von 72 USD zurückerobern, Brent wieder deutlich über 71 USD schließen. Der Markt rechnet damit, dass die heute Abend erscheinenden US-Lagerbestände für Rohöl um 2,75 Mio. Barrel fallen, jene für Benzin dagegen um 775 Tsd. Barrel und bei den Destillaten um 1,78 Mio. Barrel steigen. Dies ist vor allem auf die gestiegene Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien zurückzuführen, welche voraussichtlich gleich geblieben ist.
Wir denken jedoch, dass die Lagerbestände sowohl für Rohöl als auch für Benzin etwas höher als die Konsensschätzungen ausfallen dürften. Dies würde den Ölpreis zusätzlich unter Druck bringen. Angesichts der Nähe zur psychologisch wichtigen Marke von 70 USD sowie der Ängste vor einer Konjunkturabkühlung in den USA könnte die Korrektur daraufhin stärker ausfallen.
Edelmetalle
Der Goldpreis fiel im gestrigen Verlauf kurzfristig unter 670 USD, konnte sich zu Handelsschluss jedoch wieder darüber stabilisieren. Gestern meldete der drittgrößte südafrikanische Goldproduzent Harmony einen Verlust für das letzte Quartal. Wir deuten dies als weiteres Signal, dass sich die südafrikanische Goldindustrie in einer Krise befindet, was sich langfristig positiv auf den Goldpreis auswirken sollte. Der US-Dollar notierte wegen der gestrigen Zinsentscheidung kurzfristig höher und hatte keine bedeutende Auswirkung auf das gelbe Metall.
Bei Platin dürfte sich die bereits sehr starke Konzentration der Minenproduktion weiter verstärkten. So hat der Rohstoffkonzern Xstrata gestern ein Übernahmeangebot über 1,07 Mrd. USD für den südafrikanischen PGM-Produzenten Eland Platinum abgegeben. Somit geht nach der letztjährigen Übernahme von AfriOre die Konsolidierungswelle in diesem Bereich weiter. Wir rechnen damit, dass dies langfristig den Preis positiv beeinflussen sollte
Industriemetalle
Die Industriemetalle präsentierten sich am Dienstag weitgehend freundlich, nur Nickel verzeichnete erneut Verluste und schloss unter der 29.000er Marke. Die fortlaufende Talfahrt des Nickelpreises wird durch die weiter steigenden LME-Lagerbestände angetrieben, so wurde gestern erneut ein Anstieg um mehr als 4,5% gemeldet. Seit dem Tief im Februar sind die Lagerbestände nunmehr um 460% angestiegen.
Zinn setzte seine Aufwärtsbewegung am gestrigen Handelstag mit einem kräftigen Plus von über 3,5% fort und kann nun auf ein Plus von knapp 100% seit einem Jahr verweisen. Unterstützt wurde die Bewegung von einem leichten Rückgang der Lagerbestände in London um 0,7%. Beim Zinn dürfte, wie wir bereits seit Wochen angekündigt haben, die nächste Spekulationswelle losgetreten werden. Wir erwarten hier in den nächsten Wochen und Monaten deutlich höhere Preisniveaus, auch wenn die fundamentalen Faktoren dies momentan noch nicht unterstützen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.