Gold erlebt stärksten Einbruch seit 15 Monaten - FED blufft nur - Technische Analyse zu Gold
24.06.2021 | Markus Blaschzok
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In 2011 handelte Gold auf dem gleichen Preisniveau, doch notierte der HUI-Goldminenindex damals bei 600 Punkten, während dieser heute lediglich bei 270 Punkten steht. Seit damals haben die Minen ihre Förderkosten jedoch drastisch gesenkt, weshalb diese derzeit extrem profitabel operieren und historisch unterbewertet sind. Dies zeigt auch der einfache Vergleich des HUI im Verhältnis zum Goldpreis. (grüne Linie) Das Smart Money dürfte bereits beginnen die Korrektur einiger Minenaktien für langfristig strategische aber auch taktische Käufe zu nutzen.Auch die Aktienmärkte, die Minen, Kupfer und Bitcoin fallen aktuell
Mit dem Ausblick auf weniger Liquidität und steigenden Zinsen kam der Standardaktienmarkt vergangene Handelswoche unter Druck, während die Tech-Aktien der Nasdaq ein neues Allzeithoch erreichten. S&P500 sowie Dow Jones haben ihre mittelfristigen Aufwärtstrends gebrochen, was ein Zeichen für eine Konsolidierung oder eine Korrektur dieser Märkte in den kommenden Monaten sein könnte. In der kommenden Stagflation der nächsten Jahre wird der Aktienmarkt im Vergleich zum Edelmetallmarkt underperformen, weshalb diese Märkte nach der inflationsgetrieben Rallye des letzten Jahres aktuell kein gutes Investment mehr sind.
Die FED und die EZB laufen der Inflation und den Zinsen absichtlich hinterher, ebenso wie in den siebziger Jahren. Aktuell betragen die realen Negativzinsen in den USA -3,5% für zehnjährige US-Staatsanleihen und die FED wird dieses Umfeld solange beibehalten, bis sie die Verschuldung der USA zum BIP heruntergefahren hat. Bis dahin werden Vermögen und Ersparnisse über die Inflationssteuer enteignet werden und die Edelmetalle in den nächsten Jahren ihre Hausse fortsetzen und deren Preis weiter ansteigen.
Wir hatten diese Korrektur am Edelmetallmarkt erwartet und durch zwei kleine Zinsanhebungen bis Ende 2023 hat sich nichts an dem übergeordnet bullischen Ausblick geändert. Die Notenbanken drucken weiter Geld aus dem Nichts und werten die Fiat-Währungen ab. Dies wird sich die nächsten Jahre fortsetzen, insbesondere dann, wenn die Inflation anziehen und die Zinsen steigen werden und dies wiederum die Flucht in das Gold beschleunigen. Dollar und Euro werden abwerten und der Goldpreis diametral gegensätzlich weiter ansteigen.
Technische Analyse zu Gold: So geht es nach dem Wochen-Crash weiter
Terminmarkt: COT-Report vom 21.06.2021
Der Preis fiel zur Vorwoche um 35$, während die Spekulanten 13,6 Tsd. Kontrakte netto short gingen. Diese Veränderung zeigt erstmals Schwäche zur Vorwoche. Der physische Markt war in den vergangenen beiden Handelswochen hingegen noch ausgeglichen. Zum Vormonat zeigen sich die Daten nun klar neutral und die Stärke ist verflogen. Bis der Widerstand bei 1.900 US-Dollar erreicht wurde, zeigte sich ein Defizit, doch dann tauchte physisches Angebot auf und Angebot und Nachfrage wurden neutral. Nachdem die Stärke über drei Wochen hinweg abebbte und der Markt ausgeglichen war, kam scheinbar physisches Angebot auf den Markt und der Preis fiel folglich in einem weiteren Long Drop.
Die Daten sind absolut und zum Open Interest erst im neutralen Bereich, was im Bullenmarkt jedoch grundsätzlich gut ist. Dennoch gäbe es grundsätzlich viel Potenzial für einen Long-Drop, wenn sich das Umfeld weiter eintrüben würde. Die Daten haben sich verschlechtert in der letzten Woche. Der starke Abverkauf um 113 US-Dollar binnen einer Woche ist noch nicht in diesem Report enthalten. Diese Daten mit dem Stichtag Dienstag aus dieser Handelswoche werden uns erst am kommenden Freitag zur Verfügung stehen.
Die Terminmarktdaten für Gold zeigten in der letzten Woche erstmals Schwäche
Am Widerstand bei 1.870 US-Dollar nahmen wir erste Gewinne mit. Über sechs Wochen hinweg zeigte sich seit Anfang April relative Stärke und ein Defizit im Markt, das vermutlich durch gestiegene Investmentnachfrage verursacht wurde. Nachdem jedoch auch der Widerstand bei 1.870 US-Dollar rausgenommen wurde, konnten wir in den COT-Daten verfolgen, dass das Defizit plötzlich verschwand und physisches Angebot auf den Markt kam. Es zeigte sich noch keine relative Schwäche, doch immerhin schienen Angebot und Nachfrage ausgeglichen zu sein.
Die folgenden drei Wochen versuchten die Spekulanten den Preis bis zum nächsten Widerstand bei 1.960 US-Dollar zu treiben, was ihnen jedoch misslang. Geht ein Preisanstieg nach einem Ausbruch nicht weiter, dann werden kurzfristig agierende Spekulanten nervös und sind bereit ihre Positionen abzustoßen, sobald eine wichtige technische Marke unterschritten wird, was in diesem Fall wieder die Unterstützung bei 1.870 US-Dollar war.