Die "Everything-Bubble" schmilzt wie das Wachs der Ikarus-Flügel
28.06.2021 | Egon von Greyerz
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Das Wachs der Everything-Bubble schmilztKommen wir also Frage, wann das Wachs, das die Weltwirtschaft prekär zusammenhält, tätsächlich schmilzt. Werfen wir dazu einen Blick in die griechische Mythologie.
Dädalus und sein Sohn Ikarus war in Gefangenschaft des Königs Minos, im selben Labyrinth, das Dädalus gebaut hatte. Um zu entkommen, hätte man fliegen müssen, es gab keinen anderen Weg. Dädalus kam die Idee, Vogelflügel zu bauen, die mit Wachs an ihren Körpern befestigt waren. Mit ihren Flügeln konnten sie dem Labyrinth entkommen. Ikarus war von seinem Vater gewarnt worden, nicht zu nah zur Sonne zu fliegen, da sonst das Wachs schmelzen und er abstürzen könne. Unachtsamkeit und Überheblichkeit sorgten dafür, dass Ikarus immer höher stieg, bis schließlich das Wachs schmolz und er in den Tod stürzte.
Auch die Everything-Bubble steigt immer höher Richtung Sonne; auch das Risiko, dass das Wachs schmilzt, steigt somit exponentiell an.
Damit das Wachs hält, braucht es einige Bestandteile wie bspw.:
- Vertrauen - selbst vorgeschobenes
- Überheblichkeit
- Propaganda
- Falsche Versprechen
- Null- oder Negativzins
- Fake News
- Manipulation
- Korruptes Finanzsystem
- Entwertung von Geld und Kaufkraft
- Haushaltsdefizite
- Endlos steigende Schulden und Kreditmengen
- Unbegrenzte Geldschöpfung
Nimmt man nur einen oder zwei dieser Bestandteile heraus, wird das Wachs zu schmelzen beginnen und die gesamte globale Ökonomie wird zu Boden stürzen.
Doch wen kümmert den schon das Wachs, das die Weltwirtschaft zusammenhält? Ich und einige andere haben über die Probleme geschrieben, die wir sehen und die Risiken, die wir wahrnehmen. Zudem thematisieren wir, welche Konsequenzen all das für die meisten Menschen haben wird.
Obwohl so manche von uns davon ausgehen, dass unsere Botschaft für alle von höchster Bedeutung sein sollte, erreichen wir doch nur eine winzige Menge Menschen. Zudem sieht man im oben gezeigten Diagrammen, dass selbst in der westlichen Welt kaum jemand Anlagen hat, die man schützen könnte und die Einkommen gerade zur Deckung der täglichen Ausgaben reichen.
Hokuspokus-System kann die Wachsschmelze nicht stoppen
Ich weise oft ausdrücklich darauf hin, dass auch normale Menschen ohne große Ersparnisse zu Vermögensschutzzwecken Gold und Silber kaufen können. 1 Gramm Gold kostet 60 $ und eine Unze Silber 30 $ - praktisch jeder kann ein paar Ersparnisse in Edelmetalle stecken. Hätten die Venezolaner das vor 20 Jahren getan - und zwar mit sehr wenig Geld -, so hätten sich viele von der totalen Verarmung retten können.
Ich höre ab und zu von schlechten Investoren und, noch schlimmer, schlechten Tradern - Menschen, die Opfer sind und nie Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. Schlimmer noch, sie kaufen am Markthoch und verkaufen im Tief. Zudem sind sie Experten in der exaktesten aller Wissenschaften - der RÜCKSCHAU!
"Ich hätte 2011 Bitcoin bei 10 $ kaufen sollen oder bei 100 $, aber nicht Gold."
Leider werden diese Menschen nirgendwo beständig Geld verdienen, weil sie keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen können.
Genauso wenig verstehen sie den Hauptgrund für Gold- und Silbereigentum - der Schutz des eigenen Vermögens vor der Wachsschmelze bzw. vor dem massiven Risiko, dass die Everything-Bubble abstürzt.
Edelmetalle haben die Hauptfunktion, als Vermögensschutz zu dienen, als Absicherung gegen ein zerrüttetes Finanzsystem und konstante Währungsentwertung bis zum NULLPUNKT.
Gold- und Silber-Aufwärtstrend intakt
Aus markttechnischer Sicht gehen die Edelmetalle gerade durch eine kleine Korrektur, die wahrscheinlich nicht mehr lange andauern wird. Die nächste Gold-Bewegung führt das Metall Richtung 1.950 $ - auf dem Weg zu (vorerst) 3.000 $. Silber wird wahrscheinlich bald die 30 $ erreichen - auf dem Weg zu 50 $ und darüber hinaus.