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Gold - Ruhe vor dem großen Sturm!

10.08.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Ölpreis blieb auch gestern sehr volatil. Vor der US-Eröffnung ist der Ölpreis der Sorte Brent zeitweise sogar um über 1,5 USD auf unter 70 USD gefallen. Wir bleiben weiterhin der Meinung, dass sich die Korrektur wegen eines zuvor überhöhten Optimismus, einer Krisenstimmung und technisch getriebener Verkäufe fortsetzt.

Trotz der erneut nach unten revidierten Hurrikan-Gefahren in diesem Jahr - nun rechnet auch das National Hurricane Center mit einer geringeren Anzahl der Stürme und Hurrikans in dieser Saison - hat der Gaspreis stark um knapp 5% zugelegt. Die spekulativ eingestellten Großanleger an der NYMEX, die derzeit überwiegend negativ positioniert sind, wurden auf dem falschen Fuß erwischt als die Lagerbestände unter den Konsenserwartungen gemeldet wurden. Dies hat eine Short-Squeeze ausgelöst, wobei sich viele Spekulanten eindecken mussten.


Edelmetalle

Die Ruhe vor dem Sturm dürfte am Goldmarkt bald der Vergangenheit anzugehören. Unbeachtet von den meisten Anlegern sind gestern die Leihraten für Gold und Silber massiv gestiegen und markieren zurzeit teilweise Mehrjahreshochs.

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Offensichtlich werden die Edelmetalle derzeit zur Liquiditätsbeschaffung en masse von den Zentralbanken ausgeliehen. Die darauf folgenden starken Verkäufe seitens der sog. Bullion-Banken konnten den Goldpreis noch nicht einmal unter 660 USD zwingen. Dies deuten wir als Stärke an, zumal es zuletzt in den Medien nur so von Berichten über die bevorstehenden Zentralbankverkäufe wimmelte und darüber hinaus der Euro gegenüber dem US-Dollar massiv an Boden verloren hat.

Das Fundament für einen massiven Preisanstieg bei Edelmetallen ist wie geschaffen. Trotz großzügiger Ankündigungen werden die europäischen Zentralbanken auch in diesem Jahr ihre Verkaufsquote offensichtlich nicht erfüllen können. Auch die erwarteten Zinssenkungen seitens der Fed sind sehr positiv für den Goldpreis.

Außerdem sollte die physische Nachfrage aus saisonalen Gründen bald stark anziehen. Aber auch die Anleger suchen bereits nach dem Schutz bei Edelmetallen - die ETFs für Gold und Silber verzeichnen derzeit massive Zuflüsse. Zwar werden Edelmetalle vor allem am Anfang einer Krise oft zur Liquiditätsbeschaffung verkauft. Jedoch entfalten sie ihre Qualitäten als hervorragender Kapitalschutz und stabile Ersatzwährung mit der Verschärfung bzw. Ausweitung der Krise.

Deswegen sehen wir die derzeitige Korrektur lediglich als die kleinen Rückgänge vor einem Tsunami am Goldmarkt, der vom Beben im Finanzsektor ausgelöst wurde und der die Notierungen nachhaltig auf über 700 USD spülen sollte. Da nun auch die sicher geglaubten Geldmarktfonds scheinbar von der Subprime-Krise betroffen sind, zählt Gold zu einer der ganz wenigen Geldanlagen, die in der Tat krisensicher sind.


Industriemetalle

Der Rückgang bei Industriemetallen auf breiter Front wurde von steigenden Lagerbeständen begleitet. Insbesondere die Preise für Nickel und Kupfer haben daran gelitten. Nickel hat wie von uns vorausgesagt den Abwärtstrend beschleunigt und fiel um 1.100 USD bzw. knapp 4%. Wir glauben, dass die nächste Unterstützung erst bei ca. 25.000 verläuft und der Preis noch weiter zurückgehen wird. Gleichzeitig ist auch Kupfer stark unter Druck gekommen. Die Lagerbestände nahmen erneut um über 1.000 Tonnen zu. Man sollte berücksichtigen, dass die Kupfernachfrage von der Kreditklemme in den USA sehr stark betroffen ist, da der Bausektor der größte Kupferabnehmer in den USA ist.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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