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Hurrikan-Angst treibt Öl- und Gaspreise

15.08.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise scheinen sich augenblicklich entgegen unserer Meinung über 70 USD je Barrel zu stabilisieren. Rohöl der Sorte WTI lag heute Morgen mit 72,80 USD bereits wieder mehr als 2,50 USD über den gestrigen Tiefstständen. Brentöl, das nun wieder einem Abschlag von über 1,80 USD ggü. WTI gehandelt wird, konnte sich auf knapp 71 USD erholen. Die OPEC hat ihre Schätzungen für die Ölnachfrage nach oben angepasst: für 2007 wird mit durchschnittlich 85,7 Mio. Barrel gerechnet, für 2008 werden sogar 87,1 Mio. Barrel täglich erwartet.

Ein wichtiger Grund für die Stärke am Ölmarkt ist auch die Angst vor dem ersten Tropensturm Dean im Golf von Mexiko. Am Dienstag haben sich die Ängste verstärkt, dass Dean sich jetzt sogar zu einem Hurrikan entwickeln könnte und die Ölplattformen im Golf von Mexiko sowie die Raffinerien entlang der Küste beschädigen könnte. Deswegen konnten sowohl die Preise für Ölprodukte, wie z.B. Benzin oder Heizöl, als auch der Gaspreis in New York gestern deutlich zulegen. Der Gaspreis stieg auf 7 USD/MMBtu, nachdem vor einer Woche noch weniger als 6 USD bezahlt wurden. Der Golf von Mexiko ist für rund 20% der Öl- und Erdgasproduktion der USA verantwortlich.


Edelmetalle

Bei den Edelmetallen konnte man in den vergangenen Tagen seit langer Zeit wieder das Phänomen eines fallenden EUR/USD bei gleichzeitig stabilen Goldpreis beobachten. Der Goldpreis scheint sich in dem seit fast drei Wochen bestehenden Handelsband von 660 USD bis 675 USD augenblicklich sehr wohlzufühlen. Der Euro geriet jedoch gegenüber dem US-Dollar in den letzten Tagen zunehmend unter Druck und durchbrach heute Morgen auch die 1,35 USD nach unten. Sollte sich in den nächsten Tagen bestätigen, dass der Goldpreis sich trotz Dollarstärke gut halten oder sogar zulegen kann, so würde dies unser bereits sehr bullisches Bild noch verstärken.

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Platin und Palladium litten unter Ängsten über eine mögliche Abschwächung der Autokonjunktur, welche durch schwache Konjunkturdaten aus Europa sowie schwache Autoverkaufszahlen aus den USA geschürt wurden.


Industriemetalle

Die Schwäche der Aktienmärkte sowie Angst vor einer Konjunkturabschwächung drückten auch auf die Preise für Industriemetalle trotz fallender Lagerbestände bei allen LME-Metallen. Die Meldungen über weitere Zurückhaltung bei der Kreditvergabe an Hedge-Fonds belasten vor allem den Metallsektor, da dieser Markt stark von diesen Markteilnehmern bestimmt wird.

Zinn stürzte gestern wieder massiv ab und erlitt den schwersten Rückgang seit drei Monaten, zum Handelsende notierte das Metall 6,8% tiefer. Heute ist Zinn sogar um weitere 4% gefallen und notiert derzeit sogar unter 14.000 USD/Tonne.

Kupfer gab getrieben durch Konjunkturängste in den USA gestern knapp 2% ab. Auch die Nachrichten, dass sich beim weltweit fünfgrößten Kupferproduzenten Southern Copper in Peru die Lohnverhandlung zuspitzen, konnte nichts an der Preisschwäche ändern. Wir glauben, dass der Kupferpreis bald wieder unter 7.000 USD pro Tonne fällt.

Nachdem der Nickelpreis am Freitag und Montag den von uns favorisierten Bereich von 25.000-26.000 USD erreichte, markierte er im gestrigen Tagesverlauf nach einer deutlichen Erholung ein Zwischenhoch bei 28.500 USD. Getrieben durch spekulative Verkäufe, kurzfristige Gewinnmitnahmen und Liquidationsverkäufe musste Nickel jedoch die Gewinne wieder vollständig abgeben und notiert heute bei 26.500 USD.

Der Bleipreis, der gestern durch einen massiven Lagerrückgang von über 2% unterstützt wurde, dürfte allerdings auch in nächster Zeit schwächer notieren.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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