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Tropensturm Dean dreht, Öl und Gas fallen

16.08.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise gaben heute Nacht wieder leicht nach, nachdem die Vorhersagen für den Verlauf von Tropensturm Dean, der im Verlauf des heutigen Tages zu einem Hurrikan werden dürfte, korrigiert wurden. Nun soll Dean sich nicht mehr in Richtung der Förderanlagen im Golf von Mexiko bewegen, sondern morgen die äußeren karibischen Inseln erreichen und in Folge die Dominikanische Republik, Haiti, Jamaika und Kuba bedrohen. Tropensturm Erin soll in den nächsten 24 Stunden in Texas an Land gehen. Es wird auf Grund der geringen Windstärke von 40 Meilen pro Stunde nicht mit Schäden an der Öl- und Gasinfrastruktur gerechnet.

Gestern wurden darüber hinaus die US-Lagerbestandsdaten veröffentlicht. Die Öllagerbestände fielen mit -5,167 Mio. Barrel im Wochenvergleich deutlich schlechter aus als die vom Markt erwarteten -2,5 Mio. Barrel. Bei Benzin gingen die Lagerbestände um 1,057 Barrel zurück, der Konsens lag hier bei -750 Tsd. Die Lagerbestände bei den Destillaten stiegen marginal um 153 Tsd. Barren statt erwarteter 1,25 Mio. Barrel. Die Zahlen gaben dem Preis leichten Auftrieb: Der Preis für Rohöl der Sorte WTI notierte kurzfristig über 74 USD, handelt heute Morgen jedoch knapp 1,5 USD tiefer. Auch Brent tendiert nach gestriger Erholung wieder leicht schwächer.

Der Gaspreis kam wieder leicht zurück und notiert nun bei knapp 6,8 USD. Wir rechnen damit, dass die Nachrichtenlage zu den Stürmen weiterhin den Markt beschäftigen wird und den weiteren Preisverlauf bestimmen wird.


Edelmetalle

Der Goldpreis notiert weiterhin in seiner Handelsspanne von 660 USD bis 675 USD. Auffallend ist derzeit, dass der Preis die überwiegende Handelszeit schwächer tendiert und meist durch einen kurzen Spike zu Beginn des New Yorker Handels wieder in den Bereich 670-675 USD gebracht wird. Der New Yorker Markt stellt im Unterschied zu London, wo hauptsächlich das physische Geschäft von Minen und industriellen Kunden abgewickelt wird, den Goldinvestmentmarkt dar.

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Die starke Entwicklung zu Beginn des Handels kann daher auf die Investmentnachfrage nach ETFs und Terminprodukten zurückgeführt werden. Die Zuflüsse in den größten Gold-ETF sind nach wie vor hoch. Darüber hinaus sind die Goldleihraten am langen Ende gestern massiv angestiegen - die 1-Jahresrate liegt jetzt doppelt so hoch wie die 1-Monatsrate. Die Liquiditätsbeschaffung findet nun, nachdem sich die Krise am Geldmarkt abgeschwächt hat, mit längerem Horizont statt. EUR/USD fiel gestern bis auf 1,34 USD - die stabile Goldpreisentwicklung sehen wir daher als äußerst positiv an und bleiben bei unserem optimistischen Ausblick für die kommenden Monate.


Industriemetalle

Bei den Industriemetallen war das Kursbild am Mittwoch überwiegend tief rot. Die steigende Risikoaversion schwappt von den Aktien und Anleihemärkten auf die Metalle über.

Der Zinnpreis verlor trotz leicht rückläufiger Lagerbestände abermals stark um über 3%.

Nickel wurde ebenfalls weiter abverkauft und schloss mit einem Abschlag von 800 USD bzw. 2,9%. Der Kupferpreis litt weiterhin unter der schwachen Situation am US-Häusermarkt sowie davon ausgehender Angst über eine Abschwächung der US-Konjunktur. Der Preis fiel in New York auf ein 7-Wochentief.

Auch die Meldung, dass die chinesischen Kupferimporte zum ersten Mal seit März im Monatvergleich wieder angestiegen sind, konnte den Preis nicht stützen. Auf Grund von gestiegener Nachfrage nach Kabeln und Drähten kletterten die Importe von raffiniertem Kupfer im Juli im Vormonatsvergleich um 3,4% auf knapp 117 Tsd. Tonnen, im Juli 2006 lagen die Importe noch bei knapp 62 Tsd. Tonnen.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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