Flash Crash - Gold fällt um 100 USD - ist das die Kaufchance?
09.08.2021 | Markus Blaschzok
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Die Zuflüsse in ETF-Produkte war im letzten Quartal gering
Die Käufe der Zentralbanken setzten sich im zweiten Quartal fort. Die weltweiten Goldreserven wuchsen um 199,9 Tonnen, womit sich die Nettokäufe im ersten Halbjahr auf 333,2 Tonnen erhöhten. Diese lagen im ersten Halbjahr 39% über dem Fünfjahresdurchschnitt und 29% über dem Zehnjahresdurchschnitt. Die stärksten Käufer im ersten Halbjahr waren Thailand mit 90,2 Tonnen, Ungarn (63 Tonnen), Türkei (13,5 Tonnen), Brasilien (53,7 Tonnen), Polen (3,1 Tonnen), Usbekistan (25,5 Tonnen), Indien (29 Tonnen), Kambodscha (5 Tonnen) und die Mongolei (1,8 Tonnen).
Die Zentralbanken waren hingegen starke Käufer am offenen Markt in den letzten beiden Quartalen
Das Gesamtangebot stieg im ersten Halbjahr um 4% auf 2.308 Tonnen, nachdem das erste Halbjahr 2020 aufgrund der Lockdowns sehr schwach war. Die Minenproduktion stieg im ersten Halbjahr um 9% auf 1.783 Tonnen, während das Recycling um 5% auf 546 Tonnen zurückging.
Im zweiten Quartal stieg das Gesamtangebot um 13% gegenüber dem Vorjahr, angeführt von einem Anstieg der Minenproduktion um 16% im Vergleich zum zweiten Quartal 2020, das am stärksten von den Produktionsausfällen durch die Lockdowns betroffen war.
Das Recycling, das durch die Lockdowns im Jahr 2020 besonders stark beeinträchtigt wurde, da man nirgends sein Gold verkaufen durfte, blieb im ersten Halbjahr inmitten einer weltweiten wirtschaftlichen Erholung schwach. Das Angebot an recyceltem Gold belief sich ersten Halbjahr auf nur 545,5 Tonnen, was 5 % weniger ist als im Vorjahr. Im zweiten Quartal sank das Goldrecycling im Jahresvergleich um 2% auf 276 Tonnen, obwohl der Goldpreis in US-Dollar im Jahresvergleich um 6 % gestiegen war. Normalerweise sieht man bei einem Anstieg des Goldpreises auch einen Anstieg des Recyclings.
Die Minenproduktion stieg im zweiten Quartal um 16%
Technische Analyse zu Palladium: Kurzfristige Korrektur – danach sehr gute Kaufchance
Terminmarkt: COT-Report vom 06.08.2021
Der Terminmarkt für Palladium zeigte in den vergangenen beiden Wochen neutral und zum Vormonat offenbart sich eine leichte Schwäche in den COT-Daten. Insgesamt ist der Markt aber stark und die Schwäche in den letzten Wochen dürfte auf die Korrelation mit dem fallenden Goldpreis zurückzuführen sein.
Insgesamt zeigen die COT-Daten, dass der physische Markt weiterhin eng ist und ein Defizit vorherrscht. Während der Goldpreis heute stark korrigierte und auch Platin in der letzten Woche stark einbrach, konnte hingegen der Palladiumpreis sein Preisniveau verteidigen.
Es ist anzunehmen, dass es nach dem starken Einbruch beim Gold wieder einen Rücksetzer geben wird, der von industriellen Verbrauchern jedoch sofort wieder gekauft werden dürfte. Die Daten sind im neutralen bis leicht bullischen Bereich, weshalb seitens der COT-Daten die Ampeln weiterhin auf grün stehen. Rücksetzer sind daher grundsätzlich als antizyklische Kaufchance zu sehen. Ein erneuter Rücksetzer auf 2.300 US-Dollar würde eine solche gute Chance bieten.