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Subprime-Krise - das Schreckgespenst für die Rohstoffmärkte

17.08.2007  |  Dr. Frank Schallenberger
Die Subprime-Krise in den USA entwickelte sich in den letzten Tagen zum Schreckgespenst für die Rohstoffmärkte. Der Reuters/Jefferies CRB-Index sank in der abgelaufenen Woche um rund 3% und fiel auf den tiefsten Stand der letzten fünf Monate zurück. Immerhin erwies sich der Energie-Bereich als Fels in der Brandung; alle anderen Rohstoffsektoren verzeichneten zum Teil sehr starke Preiseinbrüche.

Getreu dem Motto "wer am höchsten steigt, kann auch am tiefsten fallen" litten die Basismetalle am stärksten. Bei Blei lagen die Abschläge im Wochenvergleich bei rund 15%. Auch Agrarrohstoffe und Edelmetalle verzeichneten deutliche Einbußen - Silber unterstrich einmal mehr seinen volatilen Charakter und fiel 10 % zurück.

Die Preise an den Rohstoffmärkten fallen derzeit aus zwei Gründen. Zum einen wird befürchtet, dass die physische Nachfrage nachlässt, wenn die Subprime-Krise sich konjunkturell auswirken sollte. Zum anderen hat der weltweit schlagartig reduzierte Risikoappetit die Investoren und Spekulanten fluchtartig aus Rohstoffinvestments herausgetrieben.

Dabei scheint die Reaktion deutlich übertrieben, denn die US-Immobilienkrise sollte nicht in der Lage sein, die Weltkonjunktur außer Tritt bringen. Sollte tatsächlich die Gefahr bestehen, dass die Subprime-Krise sich zum Flächenbrand entwickelt, dürften die Notenbanken das Feuer mit Liquidität löschen.

In Anbetracht der hohen Unsicherheit scheint zunächst Gold als "sicherer Hafen" im Rohstoffsektor auf dem aktuellen Preisniveau erste Wahl. Auch bei Rohöl stehen die Chancen auf eine Bodenbildung im Bereich 68-70 US-Dollar gut. Sollte Hurrikan "Dean" in der Karibik aus der Spur laufen, könnte das Jahreshoch beim Öl recht schnell wieder erreicht werden. Schließlich werden auch bei den mittlerweile eher zu günstigen Basismetallen die anhaltend hohe Nachfrage und das relativ knappe Angebot die Preise bald wieder bestimmen.

Sofern sich der Wirbel um die US-Immobilien langsam legt, werden die Fundamentaldaten an den Rohstoffmärkten wieder in den Fokus rücken - und die signalisieren weiterhin: Die Rohstoff-Hausse bleibt trotz der jüngsten Subprime-Korrektur weiter intakt!


© Dr. Frank Schallenberger
Commodity Analyst

Quelle: Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart



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