Ende des US-Imperiums - Neusprech, Orwells 1984 & spottbilliges Gold
22.09.2021 | Egon von Greyerz
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Das Problem dabei ist: Sobald die Schicksalswende kommt, ist es ein sehr, sehr langer Weg zurück zur Prosperität. Das lehren uns die Geschichte und die Naturgesetze, auch wenn die meisten politischen Führungen zu arrogant sind, um aus der Geschichte zu lernen.Die Reichen werden reicher
Wenn Imperien das "Endspiel" erreichen, nimmt die Geldschöpfung und Verschuldung an Fahrt auf, was ich oben zeigte. Dies führt zu einer Komplettentwertung der Währung. So verlor beispielsweise die römische Silbermünze, der Denar, fast 100% seines Silbergehalts zwischen 180 und 280 v. Chr..
Der US-Dollar des sterbenden US-Imperiums schneidet nicht viel besser ab, er hat effektiv 98% seit 1971 verloren. Während die Währung einbricht, muss immer mehr Falschgeld produziert werden, um die Illusion aufrecht zu erhalten. Geld, das geschaffen wird, ohne im Gegenzug Dienstleistungen oder Güter anzubieten, ist - definitionsgemäß - falsch und hat keinen realen Wert.
In Zeiten rapider Kreditexpansion mit Falschgeld sind immer diejenigen, die am nächsten an der Druckerpresse stehen, die größten Nutznießer, denn sie haben Zugang zum Geld, noch bevor es seinen Wert komplett verliert. Das passierte zum Beispiel während der Hyperinflation in Simbabwe oder Venezuela, und es passiert heute in den USA.
Der Chart unten zeigt ganz deutlich, dass reiche Amerikaner zuerst ans Geld kommen und ihre Vermögen im Verhältnis zum BIP rapide ausbauen.
1982 besaßen die reichsten 400 Amerikaner ein Vermögen, das 2% des BIP entsprach; heute hat sich dieser Anteil verneunfacht (9 x) und beträgt jetzt 18 % des BIP. Es herrscht ungezügelte Vermögensungleichheit, die in einen Neofeudalismus umschlägt.
Konsequenzen - Edelmetalle & Aktien
Während sich die Schulden-, Defizit- und Währungsentwertungssituation verschärft, treten die Konsequenzen überdeutlich und unvermeidlich hervor.
Die epische Blase am Aktienmarkt geht zu Ende und kann jederzeit implodieren. Ob sie sich, aufgrund massiver Ausweitung des Geldangebots noch weiter ausdehnen wird, ist irrelevant. Weder ein Unternehmen noch ein Land kann auf Grundlage von Falschgeld reales Wachstum hervorbringen. Wenn die Blase platzt, wird die Welt erfahren, dass diese Blase hauptsächlich aus Luft bestand, die sich einfach verflüchtigen wird.
Mit den Märkten werden auch die Schulden und Blasenwerte, wie Aktien, Anleihen und Immobilien, implodieren. All diese Anlagebewertungen waren illusorisch, getragen von Hoffnung und Falschgeld. Sobald der Markt anfängt einzubrechen, werden wir genau den geschilderten Prozess erleben, bei dem sich das Stadion mit Wasser füllt. Doch diesmal wird der Prozess umgekehrt laufen und die Bewertungen werden in den "ersten 5 Minuten" in undenkbar hohen Prozentanteilen sinken. Vergessen Sie nicht, dass sich das Stadion in den letzten 5 Minuten von 7% voll zu 100% voll füllte.
Seit 2002 sind wir, für unsere Investoren und für uns selbst, Eigentümer von physischem Gold und etwas physischem Silber, das (natürlich außerhalb des Finanzsystems) in der Schweiz verwahrt wird. Damals stand Gold bei 300 $ und Silber bei 4 $.
Wir waren überzeugt davon, dass die Risiken, die wir damals sahen, eine hohe prozentuale Umschichtung unserer Finanzanlagen zugunsten von physischem Gold erforderlich machten - zum Zweck der Vermögenssicherung. Was seitdem passierte, bestätigt unsere Position voll und ganz.
Doch die Welt hat noch immer nicht verstanden, wie unterbewertet Gold aktuell ist im Vergleich zur massiven Geldmengenausweitung. Deswegen werde ich auch weiterhin das unten abgebildete Diagramm zeigen. Uns zeigt es, dass Gold auch heute noch so günstig zu kaufen ist wie 1971, als die Unze 35 $ kostete, und wie 2000, als Gold 288 $ kostete. Mit Blick auf das sterbende US-Imperium kann man kein besseres Asset besitzen.
Beim bevorstehenden Zusammenbruch des Geldsystems wird dem Vermögenserhalt eine entscheidende Bedeutung zukommen. Gemessen in kollabierendem Papiergeld können Gold und Silber unvorstellbare Höhen erreichen. Folgen Sie den inspirierenden Artikeln von Egon von Greyerz.
© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
Dieser Artikel wurde am 10. September 2021 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.