Robuste Nachfrage nach Industriemetallen - die Preise steigen
23.08.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Hurrikan Dean schwächte sich mittlerweile zum Tropensturm ab, nachdem er gestern das mexikanische Festland erreicht hat. Pemex erwartet für Ende nächster Woche wieder die volle Ölförderung zu erreichen. Die gestern veröffentlichten US-Öllagerbestandsdaten zeigten ein gemischtes Bild. Während die Lagerbestände für Rohöl ganz im Gegenteil zum Konsens, der mit einem Rückgang von 2,75 Mio. Barrel rechnete, im Vergleich zur Vorwoche um 1,89 Mio. Barrel gestiegen sind, fielen die Benzinlagerbestände um beachtliche 5,7 Mio. Barrel statt den erwarteten 800 Tsd. Barrel. Dafür waren sowohl die deutlich gestiegenen Rohölimporte als auch die geringeren Raffinerieauslastungen verantwortlich. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI reagiert mit einem kurzfristigen Verlust von knapp 1,50 USD auf die Zahlen und markierte ein 8-Wochentief. Anschließend konnten sich die Ölpreise bis sich zum Handelsschluss jedoch wieder nach oben bewegen.
Die Benzinpreise haben trotz der überraschend schwachen Lagerbestandsdaten und der Meldung, dass Royal Dutch Shell die Produktion in der Deer Park Raffinerie in Texas aufgrund von erwarteten Störungen der mexikanischen Öllieferungen reduziert hat, nur geringfügig zugelegt. Der negative Effekt der Schliessungen der mexikanischen Ölproduktion dürfte bereits nächste Woche in den Lagerbestandsdaten zu sehen sein.
Der Preis für Erdgas zeigte sich gestern wieder schwächer und notiert nun bei knapp 5,6 USD/MMBtu. Wir sind der Meinung, dass die aktuelle Übertreibung nach unten bald aufgelöst werden sollte. Diese Übertreibung hat nun ein ähnliches Ausmaß erreicht wie im Vorjahr, als sich der Hedge-Fonds Amaranth verspekulierte, was auf mögliche Schieflagen auch jetzt hindeutet.
Edelmetalle
Der Goldpreis präsentierte sich im gestrigen Handel positiv und konnte nach einem starken Londoner Handel am frühen Nachmittag die 660er Marke zurückerobern. Die größte Bergbaugewerkschaft in Südafrika möchte einen Lohnanstieg von 8,5% durchsetzen, was längerfristig den Goldpreis unterstützen sollte. Ein weiterer positiver Faktor für Gold ist der erneut schwächere US-Dollar, der nun wieder über 1,35 USD/Euro notiert. Der Streik beim südafrikanischen Platinförderer Lonmin geht unterdessen weiter, die betroffenen Anlagen sind für 95% der Fördermenge von Lonmine verantwortlich. Der Platinpreis zeigt sich davon noch nicht beeindruckt, mittelfristig sehen wir ihn aber höher.
Industriemetalle
Der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton teilte gestern neben einem Rekordergebnis für das erste Halbjahr mit, dass die Nachfrage aus Asien und anderen Schwellenländern weiterhin robust ist und die aktuelle Kreditklemme keine wesentlichen Einfluss auf die Rohstoffnachfrage haben sollte. Dies und die positive Stimmung am Aktienmarkt sollten die Notierungen für Industriemetalle über die nächsten Tage stark unterstützen.
Das Erholungspotenzial bei Nickel, das wir mit 30.000 USD beziffert haben, sollte bald erschöpft sein. Heute Morgen notiert das Metall wieder über 1.000 USD höher bei 29.250 USD.
Die chinesischen Kupferimporte haben sich in den ersten sieben Monaten im Jahresvergleich mehr als verdoppelt. Wir glauben jedoch, dass die Lagerbestände in China derzeit gut aufgefüllt sind und die Gefahr eines raschen Lagerabbaus wie im Vorjahr besteht.
Die weltweit zweitgrößte Bleihütte Doe Run stoppte unterdessen die Produktion in ihrer Schmelzerei in Missouri. Das Unternehmen teilte mit, dass man mit einem Ausfall von 7-10 Tagen rechnet. Dies und die Tatsache, dass ein einziger Marktteilnehmer über 80% der LME-Lagerbestände kontrolliert, sollten für einen raschen spekulativen Anstieg bei Blei sorgen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Hurrikan Dean schwächte sich mittlerweile zum Tropensturm ab, nachdem er gestern das mexikanische Festland erreicht hat. Pemex erwartet für Ende nächster Woche wieder die volle Ölförderung zu erreichen. Die gestern veröffentlichten US-Öllagerbestandsdaten zeigten ein gemischtes Bild. Während die Lagerbestände für Rohöl ganz im Gegenteil zum Konsens, der mit einem Rückgang von 2,75 Mio. Barrel rechnete, im Vergleich zur Vorwoche um 1,89 Mio. Barrel gestiegen sind, fielen die Benzinlagerbestände um beachtliche 5,7 Mio. Barrel statt den erwarteten 800 Tsd. Barrel. Dafür waren sowohl die deutlich gestiegenen Rohölimporte als auch die geringeren Raffinerieauslastungen verantwortlich. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI reagiert mit einem kurzfristigen Verlust von knapp 1,50 USD auf die Zahlen und markierte ein 8-Wochentief. Anschließend konnten sich die Ölpreise bis sich zum Handelsschluss jedoch wieder nach oben bewegen.
Die Benzinpreise haben trotz der überraschend schwachen Lagerbestandsdaten und der Meldung, dass Royal Dutch Shell die Produktion in der Deer Park Raffinerie in Texas aufgrund von erwarteten Störungen der mexikanischen Öllieferungen reduziert hat, nur geringfügig zugelegt. Der negative Effekt der Schliessungen der mexikanischen Ölproduktion dürfte bereits nächste Woche in den Lagerbestandsdaten zu sehen sein.
Der Preis für Erdgas zeigte sich gestern wieder schwächer und notiert nun bei knapp 5,6 USD/MMBtu. Wir sind der Meinung, dass die aktuelle Übertreibung nach unten bald aufgelöst werden sollte. Diese Übertreibung hat nun ein ähnliches Ausmaß erreicht wie im Vorjahr, als sich der Hedge-Fonds Amaranth verspekulierte, was auf mögliche Schieflagen auch jetzt hindeutet.
Edelmetalle
Der Goldpreis präsentierte sich im gestrigen Handel positiv und konnte nach einem starken Londoner Handel am frühen Nachmittag die 660er Marke zurückerobern. Die größte Bergbaugewerkschaft in Südafrika möchte einen Lohnanstieg von 8,5% durchsetzen, was längerfristig den Goldpreis unterstützen sollte. Ein weiterer positiver Faktor für Gold ist der erneut schwächere US-Dollar, der nun wieder über 1,35 USD/Euro notiert. Der Streik beim südafrikanischen Platinförderer Lonmin geht unterdessen weiter, die betroffenen Anlagen sind für 95% der Fördermenge von Lonmine verantwortlich. Der Platinpreis zeigt sich davon noch nicht beeindruckt, mittelfristig sehen wir ihn aber höher.
Industriemetalle
Der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton teilte gestern neben einem Rekordergebnis für das erste Halbjahr mit, dass die Nachfrage aus Asien und anderen Schwellenländern weiterhin robust ist und die aktuelle Kreditklemme keine wesentlichen Einfluss auf die Rohstoffnachfrage haben sollte. Dies und die positive Stimmung am Aktienmarkt sollten die Notierungen für Industriemetalle über die nächsten Tage stark unterstützen.
Das Erholungspotenzial bei Nickel, das wir mit 30.000 USD beziffert haben, sollte bald erschöpft sein. Heute Morgen notiert das Metall wieder über 1.000 USD höher bei 29.250 USD.
Die chinesischen Kupferimporte haben sich in den ersten sieben Monaten im Jahresvergleich mehr als verdoppelt. Wir glauben jedoch, dass die Lagerbestände in China derzeit gut aufgefüllt sind und die Gefahr eines raschen Lagerabbaus wie im Vorjahr besteht.
Die weltweit zweitgrößte Bleihütte Doe Run stoppte unterdessen die Produktion in ihrer Schmelzerei in Missouri. Das Unternehmen teilte mit, dass man mit einem Ausfall von 7-10 Tagen rechnet. Dies und die Tatsache, dass ein einziger Marktteilnehmer über 80% der LME-Lagerbestände kontrolliert, sollten für einen raschen spekulativen Anstieg bei Blei sorgen.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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