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Inflationsrate auf 28-Jahreshoch - Gold am letzten Widerstand - Analyse zu Palladium

01.11.2021  |  Markus Blaschzok
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Die kurzfristigen Zinsen schießen weltweit nach oben und steigen stärker als die Langfristigen


Die Volkswirtschaften werden in einem Umfeld steigender Zinsen schnell auch offiziell wieder in die Rezession abgleiten. Am Mittwoch hatte die US-Notenbank in Atlanta die Prognose für das US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal auf 0,2% gesenkt. Die offiziellen Zahlen des Bureau of Economic Analysis (BEA) fielen mit einem vermeintlichen Wachstum von 2% dann doch besser aus, wobei der Marktkonsens bei 2,6% trotzdem deutlich verfehlt wurde. Es ist durchaus möglich, dass das Wachstum im dritten Quartal später nach unten revidiert werden muss.

Folgender Cartoon zeigt den Wirkmechanismus der Geldmenge auf die Zinsen. Wir hatten diesen bereits vor zwei Jahren im Oktober 2019 erstellt und prognostizierten nach der geldpolitischen Trendwende der US-Notenbank und den Turbulenzen am Interbankengeldmarkt, dass die nächste Rezession in Bälde ausbrechen und die Notenbanken sofort mit QE-Programmen darauf reagieren würden. Meine Prognose war, dass die Zinsen aufgrund der Inflation ansteigen müssen und werden, ebenso wie in den siebziger Jahren, wobei die Weltwirtschaft in die Stagflation abgleiten würde.

Ich stand mit dieser Prognose damals schon einige Zeit völlig allein auf weiter Flur, während sich alle anderen Ökonomen und Analysten einig waren, dass die Notenbanken in der Lage wären die Zinsen auch noch weitere zehn Jahre bei null Prozent zu fixieren und meiner Analyse und Prognose widersprachen. Steigende Zinsen waren am Ende einer zehnjährigen Hausse am Anleihen- und Aktienmarkt für die Masse der Marktteilnehmer undenkbar - das klassische Zeichen einer Blase.

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Cartoon von Ende 2019 - Unsere Prognose: Die Inflation wird einen Zinsanstieg erzwingen


Zwei Jahre später sind die Zinswende und die Stagflation in aller Munde und ich verweise auf meine Artikel, Vorträge sowie Analysen auf YouTube von 2019, in denen ich diese Zukunft an die Wand malte und die Zusammenhänge erklärte. Die Notenbanken stehen mit dem Rücken an der Wand. Inflationieren sie, so steigen die Zinsen - treten sie nicht mehr als Käufer auf, werden diese ebenso nach oben gehen. Die Rezession ist unausweichlich. Auch ohne Corona wären die Ereignisse sehr ähnlich abgelaufen und eine langjährige Phase der Rezession scheint sicher zu sein.

Steigende Zinsen und steigende Unternehmensgewinne vertragen sich nicht, weshalb die Aktienmärkte inflationsbereinigt mit den Anleihen in einen Bärenmarkt übergehen werden. Die Politik wird mit Hilfe der staatlichen Statistiken und Inflation potemkinsche Illusionen schaffen, sodass die Masse die Geschehnisse nicht bewusst erleben wird. Letztlich wird in wenigen Jahren eine Kaufpanik in den Edelmetallen und Minenaktien einsetzen, ähnlich den siebziger Jahren, als der Goldpreis in den Himmel schoss und die Minenaktien sich vervielfachten. Der Fahrplan steht fest, also seien Sie bei der neuen Hausse am Edelmetallmarkt dabei!


Technische Analyse zu Palladium: Chipmangel drückt noch immer auf den Preis

Terminmarkt: COT-Report vom 29.10.2021

Im letzten Monat zeigte sich Stärke in den Daten für Palladium, doch in der letzten Woche war relative Schwäche zu sehen, die auf ein Überangebot in diesem Zeitraum hinweist. Der Chipmangel in der Automobilindustrie und die entsprechend geringere Automobilproduktion hatten eine geringere Nachfrage nach Palladium zur Verwendung in Katalysatoren in den letzten Monaten zur Folge. Dieses vermutlich vorübergehende Überangebot in diesem Markt hatte einen deutlichen Preisrückgang nach sich gezogen. Wir erwarten, dass sich wieder ein Defizit einstellen wird, sobald sich die Lage am Chipmarkt entspannt, wofür es bereits erste Anzeichen gibt.

Insgesamt hatten die Spekulanten nie zuvor eine so hohe Anzahl an Shortkontrakten aufgebaut, was aus antizyklischer Sicht extrem bullisch ist. Kehrt das Defizit in diesem Markt zurück, so dürfte ein starker und schneller Short-Squeeze, der den Preis nach oben katapultiert, die Folge sein.

Aktuell hat sich der Palladiumpreis eingekeilt. Würde dieser Report Stärke zeigen, so könnten wir von einem bullischen Ausbruch und einem Preisanstieg ausgehen in der kommenden Woche. Da dieser Report jedoch eine relative Schwäche zur Vorwoche enthüllt, ist der kurzfristige Verlauf unsicher, insbesondere dann, wenn der Goldpreis am Widerstand bei 1.800 US-Dollar scheitern sollte. Mittelfristig hat Palladium jedoch noch einmal gute Chancen auf eine deutliche Preiserholung.


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