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Besorgte Zentralbanken stärken Goldreserven

04.11.2021  |  Stefan Gleason
Nachdem sich die Zentralbanken im vergangenen Jahr lange Zeit zurückgehalten hatten, ist ihr Appetit auf Gold wieder erwacht, was zum Teil auf den weltweiten Inflationsdruck und die Störungen auf dem Energiemarkt zurückzuführen ist. Russland hat vor kurzem einen neuen Rekord für seine Goldreserven aufgestellt und steht nun an fünfter Stelle in der Welt, was den Umfang seiner Bestände angeht.

Russland hält nun weit über 20% seiner Reserven in Gold! Dies entspricht fast 2.300 Tonnen Gold, die das totalitäre Land jetzt besitzt, und diese Zahl wird in den kommenden Jahren wahrscheinlich noch erheblich steigen. Inzwischen haben die Zentralbanken von Serbien, Ungarn, Thailand, Frankreich und Deutschland ihre Goldreserven in den letzten Monaten aufgestockt. Brasilien kaufte kürzlich sogar 41,8 Tonnen.

Die umfangreiche Goldakkumulation durch die Zentralbanken deutet auf eine anhaltende Abkehr von der Federal Reserve Note "Dollar" als bevorzugte globale Reservewährung hin und verweist auf die anhaltende Verschiebung der globalen wirtschaftlichen Dynamik. In den letzten fünf Jahrzehnten galt ein uneinlösbarer US-Dollarkurs. Der Erlass von Präsident Richard Nixon aus dem Jahr 1971, der ausländischen Ländern die Möglichkeit nahm, ihre Dollarbestände direkt in Gold einzulösen, bedeutete, dass die globale Währungsordnung nur noch durch das "volle Vertrauen und den Kredit" der Vereinigten Staaten gestützt wird.

Vor fünfzig Jahren befanden sich die Vereinigten Staaten noch auf einem nachhaltigen finanziellen Weg. Ihr Schuldenstand in Prozent des BIP lag unter 25%. Heute sind die USA mit voller Kraft auf einem finanziell rücksichtslosen Weg. Die offizielle Staatsverschuldung beläuft sich inzwischen auf 120% des BIP, und die Federal Reserve schafft jeden Monat 120 Milliarden Dollar an Bargeld, um Staatsanleihen zu kaufen. Die Hüter der Weltreservewährung haben ihr außergewöhnliches Privileg missbraucht. Sie laufen nun Gefahr, das Vertrauen der Welt zu verlieren.

Die Tatsache, dass ausländische Zentralbanken weiterhin Gold kaufen und halten, sollte allen Anlegern als Warnung dienen. Diese Zentralbanken sind eindeutig auf der Suche nach Stabilität und Diversifizierung. Physische Goldbarren können nicht nur diesen Zwecken dienen, sondern auch ausländischen Zentralbanken zusätzliche Glaubwürdigkeit auf der Weltbühne verschaffen.

Die weltweite Abkehr von der Federal Reserve Note könnte erhebliche Auswirkungen auf unsere gesamte Fiatwährung haben. Wenn der Dollar aus dem Ausland in die USA zurückfließt, könnte das massive Überangebot dazu führen, dass sein Wert rapide sinkt und die Kosten im Inland in die Höhe treibt. Der Rückgang der Kaufkraft des Dollars ist in letzter Zeit immer deutlicher geworden.

Da die Kosten für alltägliche Waren und Dienstleistungen steigen, braucht man immer mehr Dollar, um sie zu bezahlen. Diese zusätzlichen Dollar werden nicht mehr für Neueinstellungen oder Investitionen verwendet, sondern um den Status quo zu erhalten. Ein Dollarverfall kann nicht nur zu einer wirtschaftlichen Verlangsamung führen, sondern sogar auf eine ausgewachsene Stagflation (d. h. eine inflationäre Rezession) hindeuten. Gold und Silber haben eine starke Tendenz, sich in die entgegengesetzte Richtung der Federal Reserve Note zu bewegen; daher führt ein Rückgang des Dollarwerts tendenziell zu höheren Edelmetallpreisen zusammen mit anderen Sachwerten.

Die großen Zentralbanken der Welt verstehen diese Beziehung. Die Anleger sollten das auch. Der Niedergang und Fall des US-Dollar als Weltreservewährung könnte einen entscheidenden Wendepunkt in der Finanzgeschichte markieren. Fiatwährungen und die in ihnen denominierten Schuldtitel könnten im Gleichschritt fallen. Investitionen in Edelmetalle werden steigen. Haben Sie Gold? Haben Sie Silber?


© Stefan Gleason
Money Metals Exchange



Der Artikel wurde am 2. November 2021 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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