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Rentabler ist es, auf Kosten anderer zu leben

13.11.2021  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer
- Seite 2 -
Bezahlen muss dies eine immer kleiner gewordene Leistungsträgerschicht von 34,2% der Bevölkerung. Von den Abgaben dieses ersten Drittels der Produktiven auf dem Markt leben schon weitere zwei Drittel (65,6%) der Bevölkerung als Transferleistungsempfänger mit wachsender Tendenz.

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Quelle: "Wer ist Mittelstand?", S. 20


Von der Arbeit immer weniger produktiver Leistungsträger leben also immer mehr nur indirekt, teil- oder sogar unproduktive Transferleistungsempfänger und wachsende Millionen von zu 70% auf Dauer untätigen Zuwanderern ¹⁴.

Dass unsere Öko-Sozialisten deshalb das vom Bundessozialgericht geschaffene "Menschenrecht auf Existenzsicherung" zum arbeitslosen Grundeinkommen machen wollen, ist logische Konsequenz ihrer Träume. Dass der Staat bei Lockdown Kurzarbeitergeld an alle zahlte, war bereits die Vorstufe dieses Grundeinkommens.

Früher gab es "Pflicht zur Arbeit", wenn man überleben oder staatliche Sozialleistungen haben wollte. Dann wurde in den Krisenzeiten der 1970er und 1980er Jahre daraus ein "Recht auf Arbeit", bis heute das Einkommen ohne Arbeit rot-grünes Programm und Grundrecht wurde.

Im Gesundheitssystem gibt es bereits die Selbstbefreiung durch "willkürliche Krankmeldung". Eine empirische Untersuchung des Mittelstandsinstituts in den 1980er Jahren zeigte, dass sich 30% der Befragten (42% im öffentlichen Dienst) einen "gelben Schein" (Krankmeldung) holten, ohne krank zu sein, wodurch 140 Millionen Scheinkrankheitstage auf Kosten der Unternehmen unsere Gesamtwirtschaft mehr als 31,5 Milliarden D-Mark kosteten.

Diese damals schon betrügerische Scheinkrankheitspraxis durch den gelben Schein hat sich inzwischen dadurch verstärkt, dass die Mitarbeiter sich telefonisch krankmelden können, dass also jeder morgens selbst bestimmen kann, ob er Lust genug zur Arbeit hat oder lieber für den gleichen Lohn zu Hause bleiben will ¹⁵. Solcher Massenmissbrauch der Krankmeldung zeigt aber auch, wie üblich der Missbrauch geworden ist, sein eigenes Wohlleben sogar betrügerisch auf Kosten anderer zu genießen.


Geschäfte zum Schaden anderer

Ganze Dienstleistungsbereiche haben sich inzwischen darauf konzentriert, ihren eigenen Gewinn durch Ausnutzung von Rechtsgestaltung und auf Kosten anderer Marktteilnehmer zu erzielen, vor allem im Finanzsektor.

Die klassischen soliden deutschen Sparkassen und Volksbanken sammelten Geld ein, welches sie verzinsten, zu höheren Zinsen weiterverliehen und aus dieser Differenz lebten. Der Nullzins hat dieses Geschäft auf internationalen Druck kaputt gemacht, um die Regionalbanken damit ebenfalls zu zerstören. In den anderen westlichen Ländern machen nur noch wenige Großbanken der Hochfinanz ihr Geschäft vor allem mit Spekulation.

Noch nie war der Derivatebestand in der Welt so hoch wie heute, also das Wetten auf Gewinn zu Lasten anderer. Wo es aber keine Gewinne gibt, muss es auch Verlierer geben. Da die Hochfinanz wegen ihres Finanzmonopols in der Welt die Kurse und damit ihre Gewinne manipulieren kann, sind sie üblicherweise die Gewinner und ihre Geschäftspartner ("Anleger") die Verlierer.

Eines der rentabelsten Finanzgeschäfte ist das der sogenannten "Heuschreckenfonds", welche mit Krediten neue Firmen übernehmen, diese Firmen diese Kredite abarbeiten lassen oder die Firmen nach Rentabilitätsgesichtspunkten zerschlagen und aus diesem tödlichen Gesamtgeschäft hohe Gewinne erzielen. Unsere Rechtsordnung stuft dennoch diese Geschäfte nicht als Betrug ein, obwohl für die übernommenen Betriebe und für deren Mitarbeiter erhebliche Vermögensschäden entstehen.

Schon immer lebte die Oberschicht von ihrem Kapital und dieses Kapital von der Arbeit anderer. Durch die internationale Konzentration des Kapitals hat sich diese Ausbeutung zwar verstärkt, ist aber global und deshalb unangreifbar geworden.

Auf Kosten anderer lebt auch ein großer Teil unserer Wirtschaft, nämlich aus öffentlichen Subventionen, die letztlich der Mittelstand mit seiner Überbesteuerung zu tragen hat. Subventionen sind politische Zahlungen an die eigene Klientel - z. B. Tesla - oder an internationale Machtblöcke, deren Wohlwollen sich die Parteien erringen oder erhalten wollen. Dass diese Subventionen jemand anderes erarbeiten muss, stört weder Subventionsgeber noch Subventionsempfänger, ist - ähnlich wie der Sozialmissbrauch - Bereicherung zweier auf Kosten Dritter.

In dem Buch "Mittelstand unter lauter Räubern" ¹⁶ hat das Mittelstandsinstitut geschildert, wie Konzerne, Banken, Finanzhaie, Versicherungen, Berater, Verbände, Staatsmedien, organisierte Kriminalität, Sozialfunktionäre u.a., die fleißigen Leistungsträger des Mittelstandes ausbeuten und selbst dadurch meist ein sogar besseres, aber unproduktives Leben führen können. Wenn die Leistungsnehmer bereits zwei Drittel der Bevölkerung ausmachen, ist das Volk nicht nur in der Mentalität, sondern auch in seiner Wirtschaftsleistung degeneriert, wie ein drohnenübervölkerter Bienenschwarm dem wirtschaftlichen Untergang geweiht.

Bisher konnte eine 47% der Bevölkerung ausmachende starke Mittelschicht die Ausbeutung beider Randgruppen noch tragen.

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Quelle: Hamer, E. "Wer finanziert den Staat?", München, 2. Aufl. 1982, S. 146


Durch Corona sind jedoch bereits 20% unserer Selbständigen existenzgefährdet. Der kommende Crash bringt sowohl gesellschaftlichen als auch wirtschaftlichen Zusammenbruch, wird unseren bisher starken Mittelstand wieder dramatisch reduzieren. Jedenfalls wird er seine Trägerfunktion für die anderen Gruppen nicht mehr halten und sich nicht mehr wie bisher ausbeuten lassen können.

Falsche Weichenstellung der Vergangenheit und der Gegenwart haben die Bedingungen für eine arme Zukunft gesetzt. Wohlstandsüberheblichkeit, politische Arroganz und Leistungsfeindlichkeit sowie Geschenke an die ganze Welt in unserer Generation haben unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit erodieren lassen.

Immer in der Geschichte sind degenerierte Völker aus dem Wohlstand in die Armut wieder zurückgefallen: Persien, Rom, Spanien, Großbritannien. Wir stehen vor derselben Entwicklung. Dass die kommende öko-sozialistische Regierung hier neue Leistungszeichen setzen würde, ist wohl irreal. Unsere Kinder werden uns wie wir unsere Eltern deshalb fragen: Warum habt Ihr das geschehen lassen?


© Prof. Dr. Eberhard Hamer
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.


¹ Vgl. Hamer, E. "Visionen 2050", Kopp-Verlag 2016, 2.3.2 ff.
² Auf französische Forderung als Preis für die Wiedervereinigung
³ Bundessozialgericht: "Hartz-IV ist Anspruch für jeden aus der "Menschenwürde"
⁴ Vgl. Hamer, E. "Das mittelständische Unternehmen", München 1997, S. 287
⁵ Und der primäre Sektor, der noch 1950 mehr als 10% betragen hat, nicht einmal mehr 2% beiträgt
⁶ Reinigung, Reparatur, Organisation, Distribution u.a.
⁷ Z.B. indirekte Produktivität von Recht, Ordnung, Bildung, Gesundheit u.a.
⁸ Z.B. 250 Gender-Lehrstühle mit Hilfstruppen, die meisten Öko- und Umweltverwaltungen, große Teile des Sozial- und Schleusergewerbes einschließlich der Kirchen, wachsender Politfeudalismus u.a.
⁹ Vgl. Hamer, E. "Mittelstand unter lauter Räubern", Hannover 2011, ausf.
¹⁰ Vor allem die Soros-Stiftungen, aber auch Arbeitgeberverbände und Konzerne
¹¹ Nach Schätzungen des Mittelstandsinstituts leben inzwischen allein in Deutschland mehr als 1 Mio. Dienstleister vom Immigrationsgeschäft
¹² Vgl. Gebhardt in: Jörgens "Der angestellte Mittelstand", Hannover 2015, S. 71 ff. und 100 ff.
¹³ Wie z.B. Feminismus, Genderpolitik, Öko-Verwaltung (in Nds. gibt es sogar ein Wolfsbüro mit 7 Stellen und 5 Mio. Euro Etat)
¹⁴ So Bundesministerin Narjes
¹⁵ Vgl. ausf. dazu: Hamer, E. "Krankheitsmissbrauch (Scheinkrankheit)", Hannover u. Kiel 1991
¹⁶ Hamer, E. + I. 2011



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