Hurrikan Felix sollte Ölförderanlagen verfehlen
03.09.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die Hurrikansaison geht weiter. Hurrikan Felix, der sich am Wochenende auf die stärkste Stufe 5 entwickelte, wird am Dienstag Mittelamerika erreichen und sich daraufhin auf seiner aktuellen Route über Belize, Guatemala und Mexiko in Richtung des Golfes von Mexiko fortbewegen. Auf Grundlage der aktuellen Prognosen wird damit gerechnet, dass der Hurrikan die amerikanischen Ölförderanlagen im Golf von Mexiko sowie die an der Südküste der USA liegenden Raffinerien verfehlen wird. Über das Land sollte der Hurrikan an Stärke verlieren und stellt somit derzeit keine große Gefahr für wichtige Rohstoffvorkommen dar.
Der Ölmarkt sollte jedoch im Hinblick auf einen möglichen Kurswechsel angespannt bleiben. Die guten Konjunkturdaten am Freitag konnten den Preis für Rohöl der Sorte WTI nur kurzfristig über die psychologisch wichtige 74-USD-Marke heben. Brent hingegen liegt nach dem Ausbruch vom Freitag nun wieder deutlich über der 72-USD-Marke. Charttechnisch betrachtet hat sich die Situation beim Ölpreis deutlich aufgehellt, gleichwohl wir aufgrund der geringen Dynamik des Ausbruchs das Potenzial für begrenzt halten. Laut CFTC haben sich die Netto-Long Positionen der Großanleger in der Vorwoche um 15 Tsd. auf lediglich 25 Tsd. Kontrakte verringert. Der Optimismus gemessen am Anteil der Netto-Long Positionen an den Gesamtpositionen an der NYMEX hat sich deutlich verringert. Somit dürfte der Ölpreis durch das verhaltene Sentiment unterstützt sein. Die stetige Backwardation der Terminkurve für Rohöl macht die Investments weiterhin optisch attraktiv.
Der Uranpreis erreicht laut TradeTech mit 85 USD den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Die angebotene Menge von 2,7 Mio. Pfund übersteigt die derzeitige Nachfrage deutlich, auch die US-Regierungsverkäufe von UF6 hängen wie ein Damoklesschwert über dem Markt. Dies ändert jedoch nichts an unserer positiven langfristigen Einstellung zum Uranpreis.
Edelmetalle
Der Goldpreis konnte am Freitag im Zuge der New Yorker Eröffnung mit einem kräftigen Kurssprung über die 670-USD-Marke die seit Tagen bestehende Konsolidierungsformation nach oben auflösen und notierte damit auf dem höchsten Stand seit über drei Wochen. Es fiel dabei auf, dass die Aufwärtsbewegung bei Gold von der stärkeren Aufwertung des US-Dollars am Freitag nicht betroffen wurde. Wir glauben, dass sich der langfristige Goldpreisverlauf von US-Dollar noch weiter abkoppeln wird. DRDGold, der viertgrößte südafrikanische Goldproduzent, meldete am Freitag einen 12%igen Produktionsrückgang auf knapp 91 Tsd. Unzen Gold im vierten Quartal. Dies sei jedoch vor allem auf den Verkauf von Vatukoula Mine in Fiji zurückzuführen. Die seit Jahren stagnierende Minenproduktion weltweit sollte langfristig positiv auf den Goldpreis auswirken. Die Netto-Long Positionen der Großspekulanten sind in der Vorwoche wieder leicht angestiegen, liegen jedoch mit 77 Tsd. Kontrakten von den überkauften Niveaus noch weit entfernt.
Industriemetalle
Die höher als erwartet ausgefallenen persönlichen Einkommen sowie Konsumentenausgaben in den USA konnte Kupfer am Freitag noch nicht über die 7.500 USD-Marke hieven. Angesichts der Entwicklung bei den Kupferlagerbeständen sowie der rückläufigen chinesischen Kupferimporte rechnen wir für das 4. Quartal mit deutlich tieferen Notierungen. Kurzfristig ist ein rascher Preisanstieg möglich, da laut der LME ein einziger Marktteilnehmer über 90% der Warrants kontrolliert.
Die Lagerbestände bei Nickel sind am Freitag um weitere 840 Tonnen bzw. 3,6% gestiegen. Der Preis legte dennoch kräftig bis zu teilweise über 2.000 USD zu und schloss nur knapp unter der Marke von 30.0000 USD je Tonne. Wir sehen in dieser Bewegung eine starke technische Reaktion nach dem erfolgten Ausbruch aus einem mittelfristigen Abwärtstrend. Kurzfristig ist ein weiterer technisch bedingter Anstieg nicht auszuschließen. Außerdem bleibt der Markt stark konzentriert und für einen Short-Squeeze anfällig, wobei nur zwei Marktteilnehmer mehr als 80% der Lagerbestände kontrollieren. Jedoch rechnen wir damit, dass in den nächsten Wochen der Preis wieder in Richtung 25.000 USD pro Tonne geht, da wir mit weiter anwachsenden Lagerbeständen rechnen.
Die fallenden Lagerbestände tragen zum Preisanstieg bei Zinn bei. Wir rechnen damit, dass sich die Notierungen für dieses Metall mittelfristig positiv entwickeln.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die Hurrikansaison geht weiter. Hurrikan Felix, der sich am Wochenende auf die stärkste Stufe 5 entwickelte, wird am Dienstag Mittelamerika erreichen und sich daraufhin auf seiner aktuellen Route über Belize, Guatemala und Mexiko in Richtung des Golfes von Mexiko fortbewegen. Auf Grundlage der aktuellen Prognosen wird damit gerechnet, dass der Hurrikan die amerikanischen Ölförderanlagen im Golf von Mexiko sowie die an der Südküste der USA liegenden Raffinerien verfehlen wird. Über das Land sollte der Hurrikan an Stärke verlieren und stellt somit derzeit keine große Gefahr für wichtige Rohstoffvorkommen dar.
Der Ölmarkt sollte jedoch im Hinblick auf einen möglichen Kurswechsel angespannt bleiben. Die guten Konjunkturdaten am Freitag konnten den Preis für Rohöl der Sorte WTI nur kurzfristig über die psychologisch wichtige 74-USD-Marke heben. Brent hingegen liegt nach dem Ausbruch vom Freitag nun wieder deutlich über der 72-USD-Marke. Charttechnisch betrachtet hat sich die Situation beim Ölpreis deutlich aufgehellt, gleichwohl wir aufgrund der geringen Dynamik des Ausbruchs das Potenzial für begrenzt halten. Laut CFTC haben sich die Netto-Long Positionen der Großanleger in der Vorwoche um 15 Tsd. auf lediglich 25 Tsd. Kontrakte verringert. Der Optimismus gemessen am Anteil der Netto-Long Positionen an den Gesamtpositionen an der NYMEX hat sich deutlich verringert. Somit dürfte der Ölpreis durch das verhaltene Sentiment unterstützt sein. Die stetige Backwardation der Terminkurve für Rohöl macht die Investments weiterhin optisch attraktiv.
Der Uranpreis erreicht laut TradeTech mit 85 USD den tiefsten Stand seit sechs Monaten. Die angebotene Menge von 2,7 Mio. Pfund übersteigt die derzeitige Nachfrage deutlich, auch die US-Regierungsverkäufe von UF6 hängen wie ein Damoklesschwert über dem Markt. Dies ändert jedoch nichts an unserer positiven langfristigen Einstellung zum Uranpreis.
Edelmetalle
Der Goldpreis konnte am Freitag im Zuge der New Yorker Eröffnung mit einem kräftigen Kurssprung über die 670-USD-Marke die seit Tagen bestehende Konsolidierungsformation nach oben auflösen und notierte damit auf dem höchsten Stand seit über drei Wochen. Es fiel dabei auf, dass die Aufwärtsbewegung bei Gold von der stärkeren Aufwertung des US-Dollars am Freitag nicht betroffen wurde. Wir glauben, dass sich der langfristige Goldpreisverlauf von US-Dollar noch weiter abkoppeln wird. DRDGold, der viertgrößte südafrikanische Goldproduzent, meldete am Freitag einen 12%igen Produktionsrückgang auf knapp 91 Tsd. Unzen Gold im vierten Quartal. Dies sei jedoch vor allem auf den Verkauf von Vatukoula Mine in Fiji zurückzuführen. Die seit Jahren stagnierende Minenproduktion weltweit sollte langfristig positiv auf den Goldpreis auswirken. Die Netto-Long Positionen der Großspekulanten sind in der Vorwoche wieder leicht angestiegen, liegen jedoch mit 77 Tsd. Kontrakten von den überkauften Niveaus noch weit entfernt.
Industriemetalle
Die höher als erwartet ausgefallenen persönlichen Einkommen sowie Konsumentenausgaben in den USA konnte Kupfer am Freitag noch nicht über die 7.500 USD-Marke hieven. Angesichts der Entwicklung bei den Kupferlagerbeständen sowie der rückläufigen chinesischen Kupferimporte rechnen wir für das 4. Quartal mit deutlich tieferen Notierungen. Kurzfristig ist ein rascher Preisanstieg möglich, da laut der LME ein einziger Marktteilnehmer über 90% der Warrants kontrolliert.
Die Lagerbestände bei Nickel sind am Freitag um weitere 840 Tonnen bzw. 3,6% gestiegen. Der Preis legte dennoch kräftig bis zu teilweise über 2.000 USD zu und schloss nur knapp unter der Marke von 30.0000 USD je Tonne. Wir sehen in dieser Bewegung eine starke technische Reaktion nach dem erfolgten Ausbruch aus einem mittelfristigen Abwärtstrend. Kurzfristig ist ein weiterer technisch bedingter Anstieg nicht auszuschließen. Außerdem bleibt der Markt stark konzentriert und für einen Short-Squeeze anfällig, wobei nur zwei Marktteilnehmer mehr als 80% der Lagerbestände kontrollieren. Jedoch rechnen wir damit, dass in den nächsten Wochen der Preis wieder in Richtung 25.000 USD pro Tonne geht, da wir mit weiter anwachsenden Lagerbeständen rechnen.
Die fallenden Lagerbestände tragen zum Preisanstieg bei Zinn bei. Wir rechnen damit, dass sich die Notierungen für dieses Metall mittelfristig positiv entwickeln.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.