Gold: Südafrikas Minenproduktion fällt
04.09.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die Preise für Rohöl der Sorte WTI stagnierten auf hohem Niveau, nachdem sich abzeichnete, dass Hurrikan Felix mit großer Wahrscheinlichkeit spätestens beim Überqueren von Yukatan an Stärke verlieren und die Ölfelder im Golf von Mexiko verfehlen wird. Bereits jetzt wurde der Hurrikan auf Stufe 4 heruntergesetzt und man geht davon aus, dass sich bereits in Belize der Sturm zu einem Tropischen Tief abschwächen wird. Brentöl konnte sich im Tagesverlauf jedoch um zwischenzeitlich fast 1 USD verbessern. Die Ölminister der OPEC-Länder sprechen sich mehrheitlich für eine Beibehaltung der aktuellen Quoten aus. Da die tatsächliche OPEC-Produktion derzeit die vereinbarten Quoten um schätzunsgweise rund 750 Tausend Barrel täglich übersteigt, ist eine Reduktion der Quoten unwahrscheinlich. Da die OPEC aber Interesse an hohen Preisen hat und auch vom Einfluss der Inflation und der US-Dollar-Schwäche spricht, ist eine Steigerung der Quoten auch wenig wahrscheinlich. Wir glauben, dass der Markt vom OPEC-Treffen nächste Woche keine Impulse erwartet.
Der Erdgaspreis eröffnete heute Morgen deutlich tiefer bei knapp 5,3 USD. Royal Dutch Shell und PetroChina unterzeichneten gestern ein erstes Übereinkommen über die Lieferung von 1 Mio. metrischer Tonnen an LNG über die nächsten 20 Jahre aus dem Gargon-Projekt in Westaustralien. Singapore Power plant im Stadtstaat den ersten Importterminal für LNG zu errichten, um die Abhängigkeit von Indonesien und Malaysia zu reduzieren. Ab 2012 soll die Anlage 1 Mio. metrische Tonnen an LNG verarbeiten. Wir rechnen nach wie vor mit höheren Preisen in den nächsten Monaten.
Edelmetalle
Der Goldpreis notierte aufgrund fehlender Signale aus den USA am Montag durchgehend in einer engen Handelsspanne von 672 bis 674 USD. Wir beobachten nach wie vor, dass sich der Goldpreis trotz der vorübergehenden Euro-Schwäche behauptet. Die südafrikanische Chamber of Mines teilte mit, dass die Goldproduktion im Lande im 2. Quartal erneut um 7,5% gefallen ist. Der Grund dafür waren die schon seit Jahren zurückgehenden Mineralgehälte, die nun bei durchschnittlich 4,2 Gramm pro Tonne Erz liegen. Wir erwarten, dass die Minenproduktion weltweit in diesem Jahr weit unter den hohen Zuwächsen, die noch am Anfang des Jahres erwartet wurden, zurück bleibt. Auch der Produktionsanstieg von 4,5% im 2. Quartal im Vergleich zum 1. Quartal beim zweitgrößten Goldproduzenten, Australien, kann den Produktionsverlust in Südafrika nicht wettmachen.
Vor allem die durch die Streiks in den Platinminen der größten Produzenten bedingten Produktionsausfälle und eine starke Nachfrage seitens der Platin-ETFs wird aus unserer Sicht dazu führen, dass der Platinmarkt in diesem Jahr nicht wie erwartet einen Überschuss verzeichnen wird. Wir bleiben für den Platinpreis positiv gestimmt.
Industriemetalle
Aufgrund des gestrigen Feiertages in den USA fehlten die Impulse aus Übersee. Die LME-Lagerbestände für Aluminium stiegen gestern überraschend um über 1,5% bzw. knapp 13 Tausend Tonnen und markierten damit ein 3-Jahreshoch. Der Markt scheint derzeit gut mit Material versorgt zu sein. Zwar rechnen wir damit, dass der Aluminiumpreis langfristig aufgrund der steigenden Kosten und einer stark zunehmenden Nachfrage im asiatischen Raum zulegen wird. Jedoch fehlen kurzfristig positive Impulse. Das charttechnische Bild hat sich nach dem gestrigen Preisverfall von 2,5% verschlechtert.
PT International Nickel Indonesia, der größte Nickelproduzent des Landes, erhielt die Genehmigung für die Errichtung eines Kraftwerkes. Mit dessen Hilfe möchte das Unternehmen den Nickelausstoß deutlich erhöhen und die Kosten senken. Die Lagerbestände für Nickel kletterten weiter um 0,8% nach oben. Wir rechnen damit, dass der Nickelpreise nun wieder etwas nachgeben wird.
Die Dubai Gold and Commodities Exchange, die erste internationale Rohstoffterminbörse im Mittleren Osten, teilte am Sonntag mit, dass man am 29. Oktober den Handel für den ersten Stahl-Future an einer internationalen Börse aufnehmen wird. Im nächsten Jahr sollte die LME die Stahl-Futures einführen. Wir begrüßen diese Entwicklung, die der besseren Transparenz bei der Preisgestaltung für Stahl dienen soll.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die Preise für Rohöl der Sorte WTI stagnierten auf hohem Niveau, nachdem sich abzeichnete, dass Hurrikan Felix mit großer Wahrscheinlichkeit spätestens beim Überqueren von Yukatan an Stärke verlieren und die Ölfelder im Golf von Mexiko verfehlen wird. Bereits jetzt wurde der Hurrikan auf Stufe 4 heruntergesetzt und man geht davon aus, dass sich bereits in Belize der Sturm zu einem Tropischen Tief abschwächen wird. Brentöl konnte sich im Tagesverlauf jedoch um zwischenzeitlich fast 1 USD verbessern. Die Ölminister der OPEC-Länder sprechen sich mehrheitlich für eine Beibehaltung der aktuellen Quoten aus. Da die tatsächliche OPEC-Produktion derzeit die vereinbarten Quoten um schätzunsgweise rund 750 Tausend Barrel täglich übersteigt, ist eine Reduktion der Quoten unwahrscheinlich. Da die OPEC aber Interesse an hohen Preisen hat und auch vom Einfluss der Inflation und der US-Dollar-Schwäche spricht, ist eine Steigerung der Quoten auch wenig wahrscheinlich. Wir glauben, dass der Markt vom OPEC-Treffen nächste Woche keine Impulse erwartet.
Der Erdgaspreis eröffnete heute Morgen deutlich tiefer bei knapp 5,3 USD. Royal Dutch Shell und PetroChina unterzeichneten gestern ein erstes Übereinkommen über die Lieferung von 1 Mio. metrischer Tonnen an LNG über die nächsten 20 Jahre aus dem Gargon-Projekt in Westaustralien. Singapore Power plant im Stadtstaat den ersten Importterminal für LNG zu errichten, um die Abhängigkeit von Indonesien und Malaysia zu reduzieren. Ab 2012 soll die Anlage 1 Mio. metrische Tonnen an LNG verarbeiten. Wir rechnen nach wie vor mit höheren Preisen in den nächsten Monaten.
Edelmetalle
Der Goldpreis notierte aufgrund fehlender Signale aus den USA am Montag durchgehend in einer engen Handelsspanne von 672 bis 674 USD. Wir beobachten nach wie vor, dass sich der Goldpreis trotz der vorübergehenden Euro-Schwäche behauptet. Die südafrikanische Chamber of Mines teilte mit, dass die Goldproduktion im Lande im 2. Quartal erneut um 7,5% gefallen ist. Der Grund dafür waren die schon seit Jahren zurückgehenden Mineralgehälte, die nun bei durchschnittlich 4,2 Gramm pro Tonne Erz liegen. Wir erwarten, dass die Minenproduktion weltweit in diesem Jahr weit unter den hohen Zuwächsen, die noch am Anfang des Jahres erwartet wurden, zurück bleibt. Auch der Produktionsanstieg von 4,5% im 2. Quartal im Vergleich zum 1. Quartal beim zweitgrößten Goldproduzenten, Australien, kann den Produktionsverlust in Südafrika nicht wettmachen.
Vor allem die durch die Streiks in den Platinminen der größten Produzenten bedingten Produktionsausfälle und eine starke Nachfrage seitens der Platin-ETFs wird aus unserer Sicht dazu führen, dass der Platinmarkt in diesem Jahr nicht wie erwartet einen Überschuss verzeichnen wird. Wir bleiben für den Platinpreis positiv gestimmt.
Industriemetalle
Aufgrund des gestrigen Feiertages in den USA fehlten die Impulse aus Übersee. Die LME-Lagerbestände für Aluminium stiegen gestern überraschend um über 1,5% bzw. knapp 13 Tausend Tonnen und markierten damit ein 3-Jahreshoch. Der Markt scheint derzeit gut mit Material versorgt zu sein. Zwar rechnen wir damit, dass der Aluminiumpreis langfristig aufgrund der steigenden Kosten und einer stark zunehmenden Nachfrage im asiatischen Raum zulegen wird. Jedoch fehlen kurzfristig positive Impulse. Das charttechnische Bild hat sich nach dem gestrigen Preisverfall von 2,5% verschlechtert.
PT International Nickel Indonesia, der größte Nickelproduzent des Landes, erhielt die Genehmigung für die Errichtung eines Kraftwerkes. Mit dessen Hilfe möchte das Unternehmen den Nickelausstoß deutlich erhöhen und die Kosten senken. Die Lagerbestände für Nickel kletterten weiter um 0,8% nach oben. Wir rechnen damit, dass der Nickelpreise nun wieder etwas nachgeben wird.
Die Dubai Gold and Commodities Exchange, die erste internationale Rohstoffterminbörse im Mittleren Osten, teilte am Sonntag mit, dass man am 29. Oktober den Handel für den ersten Stahl-Future an einer internationalen Börse aufnehmen wird. Im nächsten Jahr sollte die LME die Stahl-Futures einführen. Wir begrüßen diese Entwicklung, die der besseren Transparenz bei der Preisgestaltung für Stahl dienen soll.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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