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Taten zählen mehr als Worte

06.09.2007  |  Theodore Butler
In Folge einer überraschend bullischen Entwicklung, zeigte der Commitment of Traders Report (COT) eine weitere, schockierende Verbesserung bei den COMEX-Silber-Futures. Was die, mit dem 28. August endende, Woche betrifft, so kauften die Händler wieder stark hinzu, wohingegen die (kleinen) Spekulanten offensiv verkauften. Beim Gold kam es zu einigen Verschlechterungen, aber im COT deutet immer noch alles auf einen starken Aufwärtstrend hin. Nach COT-Maßstäben geht es auch im einer Reihe anderer Märkte, den Euro inbegriffen, bullisch zu.

Aber kein Markt konnte dem Silbermarkt, bei seinen ein- bis zweiwöchigen Verbesserungen im COT, ans Wasser reichen. In der betreffenden Woche kauften die Commercials 8500 Netto-Kontrakte oder aber mehr als umgerechnet 42 Millionen Unzen. Das brachte die zweiwöchige Kauforgie der Commercials auf fast 20.000 Kontrakte oder 100 Millionen Unzen. Die Käufe der Händler waren ungefähr gleich verteilt unter den Vier Großen (oder vielleicht nur Mr. Big) und den Raptoren, wobei alle Verkäufe von den Non-Commercials kamen.

Eine Anzahl wichtiger Marken wurde erreicht. Die Vier Großen kauften innerhalb der letzten zwei Wochen fast 10.000 Kontrakte zurück und halten jetzt die kleinste konzentrierte Short-Position seit 7 Monaten - was die Kontrakte betrifft. Sie halten jedoch immer noch die schöne und manipulative Summe von 43.000 Kontrakten - sie sind also mit 215 Millionen Unzen short. Die Raptoren halten jetzt eine noch nie dagewesene Netto-Long-Position von 27.000 Kontrakten, ein Plus von 5000 in jener Woche.

Die gesamte Netto-Short-Position der Commercials befindet sich, mit 27.000 Kontrakten, auf dem niedrigsten (und bullischsten) Niveau seit 4 Jahren. Die Brutto- und Netto-Long-Positionen der Non-Commercials hatten die niedrigsten Stände in diesem Zeitraum. Dies wird durch die noch dramatischeren Veränderungen der Händlerzahlen bei den Non-Commercials bestätigt. Bei ihnen gab noch nie weniger Händler auf der Long-Seite und noch nie mehr auf der Short-Seite als im jüngsten Bericht. Daher sieht der ohnehin bullische COT noch bullischer aus.

Trotz der stark reduzierten Anzahl an Kontrakten, die von den großen Short-Händlern gehaltenen werden, gibt es beim Konzentrationsverhältnis wieder Rekorde - mit einem großen Vorsprung seitens der Raptoren (9+ Commercials), die aggressiv kauften. Die Vier Großen kommen für 159% der gesamten Commercial-Netto-Short-Position bei den COMEX-Silber-Futures auf, während die 8 größten Händler das 200%-Niveau durchdrungen haben. Das heißt, dass die acht größten Händler an der COMEX eine Netto-Short-Position halten, die doppelt so groß ist wie die gesamte Netto-Short-Position der Commercials.

Gäbe es die 4- und 8-größten Short-Händler nicht, würde es keine Netto-Short-Position der Commercials geben, es würde jedoch eine beträchtliche Netto-Long-Position der Commercials geben. Es würde auch keine Manipulation geben, sondern einen deutlich höheren Silberpreis. Lassen sie mich dies noch einmal wiederholen. Ohne die Großen 4 (oder weniger), oder vielleicht nur ohne den derzeitig größten Short-Händler, gäbe es keine Silbermanipulation.

Der Schlüssel zur Beendigung der Silbermanipulation liegt daher, meiner Meinung nach, im Druck auf die Großen Vier oder den einzelnen, größten Short. Dieser Gedanke steckte auch hinter meiner privaten Kampagne die ScotiaMocatta einschloss und die zur öffentlichen Kampagne geworden ist. Ich glaube, die Kampagne trägt die ersten Früchte - das zeigt sich in Taten, nicht anhand von Worten.

Von der Scotiabank persönlich (wie auch von vielen Lesern) erhielt ich eine Antwort auf die von mir vorgeschlagenen Fragen, die sich auf die Umstände eines großen Short beim COMEX-Silber bezogen. Man muss der Scotiabank zugute halten, dass sie noch relativ im Zeitrahmen lagen, im Gegensatz zur CFTC sowie zur NYMEX/COMEX. Darüber hinaus schrieb die Scotiabank unzweideutig, dass sie Markt- oder Preismanipulation nicht stillschweigend gebilligt haben. So war es schon immer - Keiner ist‘s gewesen.

Obwohl die Scotiabank rechtzeitig antwortete, antwortete sie nur auf zwei der drei gestellten Fragen. Sie dachten, es sei angebracht beim Silber zu spekulieren und sie hätten ihr Risikoprofil, ihre Risikosumme, ordnungsgemäß deklariert. Auch wenn sich mit der Zeit herausstellen wird, dass sie in ihren Einschätzungen falsch liegen, so haben sie wenigstens eine direkte Antwort gegeben. Auf die wichtigste Frage haben sie jedoch nicht geantwortet, nämlich, ob sie eine bedeutende Short-Position beim COMEX-Silber halten.

Stattdessen tanzte man bei der Scotiabank um die direkte Frage herum, indem sie sagten, dass sie, als die weltweit führenden Händler im Silbermarkt, von Zeit zu Zeit short und auch long wären, jedoch fast immer abgesichert. Diese Antwort überraschte mich nicht, da dies genau das war, wovor ich sie, in meinen privaten Briefen an den CEO, Richard Waugh, warnte. Ich schrieb ihnen, dass Glattstellungen mittels Absicherung durch Derivate, außerhalb der COMEX, immer noch keine Entschuldigung für Manipulation an der COMEX mittels einer konzentrierten Short-Position wären.





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