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Powell spricht, Gold steigt

12.01.2022  |  Hannes Huster
Der FED Vorsitzende Powell wurde gestern vom US-Senat angehört. Thema die sehr hohe Inflation in den USA und was die US-Notenbank gedenkt, dagegen zu tun. Powell räumte ein, dass die Preise deutlich über die Zielmarken der FED gestiegen seien, betonte aber gleichzeitig, dass er durch diese hohe Inflation Gefahren für den Arbeitsmarkt sieht.

Er gab an, dass die FED die Zinsen zwar aggressiver erhöhen möchte, doch im gleichen Atemzug sprach er davon, dass es "ein langer Weg sein wird, bis man zu einer normalen Geldpolitik zurückkehren kann".

Im Grunde erneut eine Bestätigung dafür, was ich schon seit langer Zeit "predige". Die FED ist froh über die hohe Inflation. Seit vielen Jahren haben die Notenbanken versucht mit einer ultralockeren Geldpolitik Inflation zu erzeugen und endlich, mit dem Start der Corona-Pandemie, hat es funktioniert. Wie die Menschen für dumm verkauft werden sollen, zeigt dieser kleine Ausschnitt aus der Diskussion gestern:

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Die Senatorin Elizabeth Warren, die schon seit Monaten mit komplett hirnverbrannten Aussagen auffällt, fragte Powell, warum die "großen Firmen" die Preise so erhöhen. Warren macht seit Monaten die Unternehmen zu Sündenböcken, was ihr wirtschaftliches Verständnis einer Milchtüte bestätigt, wenn Sie diese Aussagen ernst meint.

Die Antwort von Powell, dass die steigenden Preise auf eine starke Nachfrage hindeuten und es sich die Firmen eben erlauben können, schießt den Vogel gar ab. Was Powell gestern vor dem US-Senat gesagt hat möchte ich in einfachen Worten für Sie "übersetzen" bzw. interpretieren:

Ja - die Inflation ist mit fast 7% deutlich über unserem offiziellen Ziel, doch darauf haben wir seit 20 Jahren hingearbeitet. Der Karren ist so tief im Dreck, dass wir nur über eine finanzielle Repression (Entschuldung über die starke Inflation), wieder aus dieser Nummer herauskommen.

Die meisten Menschen realisieren diesen Kaufkraftverlust nur sehr zögerlich und so können wir Massenproteste auf den Straßen Amerikas vermeiden.

Die Schuld liegt selbstverständlich nicht bei der FED, nur weil wir unsere Bilanz in den letzten Jahren auf 9 Billionen USD vervielfacht haben, sondern bei den geldgierigen Firmen und dem Ausbruch der Corona-Pandemie, die wir bekämpfen mussten.

Wir geben dem US-Bürger ein gutes Gefühl einer gesunden Wirtschaft, einem soliden Arbeitsmarkt und steigenden Aktienmärkten. Das suggeriert Sicherheit und Wohlstand und all dies sollte wie eine Beruhigungspille wirken.

Selbstverständlich wird die FED den Leitzins (aktuell 0,00% - 0,25%) "aggressiv erhöhen" (im schlimmsten Fall auf 1% - 1,25%), um die Inflation einzudämmen.

Dies werden wir aber nur so lange tun können, bis die Wirtschaft sich das nächste Mal abschwächt. Dann müssen wir noch mehr Geld drucken und die Zinsen wieder auf 0% senken.

Ende.



Marktreaktionen

Die zunächst im Minus gestarteten Aktienmärkte drehten mit den Aussagen von Powell in die Gewinnzone. Gold zog stetig im Tagesverlauf nach oben und am Ende ein Plus von gut 20 $. Die Renditen in den Laufzeiten von 5 bis 30 Jahren gaben gestern deutlich nach, ebenso musste der US-Dollar Federn lassen. Die Goldaktien bauten im Laufe des gestrigen Handels Stärke auf, es gelang aber noch nicht, aus dem Handelsmuster der Formation nach oben auszubrechen:

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Fest bleibt der Ölpreis. Nach dem starken Rücksetzer Ende November/Anfang Dezember auf ca. 64 USD, zieht der Preis für Rohöl stetig nach oben und konnte gestern auf über 80 USD steigen.

Der Basis-Effekt ist nicht zu unterschätzen. Aktuell wird eingepreist, dass wir im November/Dezember 2021 das voraussichtliche Hoch bei der Inflation gesehen haben. Würde sich der Ölpreis im laufenden Jahr aber oberhalb der 75 - 80 USD festsetzen, dann sollte über den Basiseffekt der Inflationsdruck aufrechterhalten bleiben.

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Heute um 14:30 Uhr die Inflationszahlen in den USA, die sicherlich wieder für Bewegung sorgen werden.


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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