USD-Schwäche treibt Gold auf über 700 USD
10.09.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die Ölpreise tendierten am Freitag, nach den starken Gewinnen der letzten Tage, unter leichten Ausschlägen seitwärts. Die Ölminister von Lybien und Katar haben gestern abermals darauf hingewiesen, dass die Ölversorgung ausreichend und der hohe Preis auf Spekulanten zurückzuführen sei. Wir rechnen nicht mit einer Änderung der Förderquoten der OPEC am morgigen Treffen in Wien. Der Preisanstieg der vergangenen Woche ist mit einem deutlichen Anstieg der Netto-Longpositionen der Großspekulanten einhergegangen, diese verdoppelten sich von 25 Tsd. auf knapp 51 Tsd. Kontrakte im Wochenvergleich. Das Niveau liegt jedoch noch deutlich unter den Werten vom letzten Ölpreishoch von Anfang August. Auch die schwächeren Konjunkturdaten und der einhergehende Einbruch am Aktienmarkt konnten den Ölpreis nicht von seinem Aufwärtstrend abbringen. Aufgrund des dynamischen kurzfristigen Aufwärtstrends, des mäßigen Longüberhanges der Großspekulanten sowie der anhaltenden Hurrikangefahren scheint der Markt derzeit weiterhin gut unterstützt zu sein. Aus fundamentaler Sicht hat der Ölpreis dennoch wenig Kursgfantasie.
Der Gaspreis verlor heute Morgen, nach einem Minus von über 1,7% am Freitag, bereits wieder über 4% und befindet sich nahe den Tiefsständen von vor zwei Wochen. Die Großspekulanten setzen laut CFTC weiterhin auf fallende Preise, der Shortüberhang betrug im Wochenvergleich nahezu unverändert 64 Tsd. Kontrakte. Wir glauben, dass vor allem die Spekulanten für den jetzigen Preisverfall verantwortlich sind und rechnen damit, dass sich die Preise bald wieder erholen werden.
Edelmetalle
Am Freitag konnte der Goldpreis deutlich an Wert gewinnen und erreichte mit zwischenzeitlich über 706 USD den höchsten Stand seit Mitte Mai 2006. Gold konnte somit seine seit Tagen bestehende Aufwärtsbewegung fortsetzen und den Bruch der seit Mai 2007 bestehenden Konsolidierungsformation eindrucksvoll bestätigen. Der starke Verlust des US-Dollar gegenüber den wichtigsten Leitwährungen im Zuge der schlechte Konjunkturdaten - es wurden erstmals seit vier Jahren keine neuen Stellen geschaffen - gab dem Goldpreis am Freitag den entscheidenden Schub, um die 700-USD-Marke zu überwinden.
Unsere positive Haltung zum Gold und unser kurzfristiges Kursziel von 700 USD haben sich bestätigt. Durch die Rallye der vergangenen Tage hat sich nun auch der Longüberhang der Großspekulanten wieder erhöht, die Netto-Longpositionen kletterten um 19 Tsd. auf knapp 97 Tsd. Kontrakte. Wir sehen in der aktuellen Entwicklung von fallenden Aktien und einem steigenden Goldpreis keinen Widerspruch, sondern die Bestätigung unserer Meinung, dass Gold nach wie vor als sicherer Hafen gilt. Die Aufwärtsdynamik ist derzeit so stark, dass derzeit sogar weitere starke Preisschube wahrscheinlich sind. Da sich der Goldpreis jetzt außerdem in unmittelbarer Nähe des im Vorjahr markierten 27-Jahreshochs befindet - auf Schlusskurs-Basis liegt diese bei 723 USD/Unze - dürfte das Interesse kurzfristig orientierter Spekulanten geweckt sein.
Die anderen Edelmetalle konnten zuletzt von der Gold-Stärke nicht entscheidend profitieren. Die Netto-Longpositionen der Großspekulanten bei den Weißmetallen sind in den letzten Wochen sogar deutlich zurückgekommen. Bei Silber liegen sie nun auf dem tiefsten Niveau seit über vier Jahren, als der Preis noch bei unter 5 USD je Unze notierte. Diese ungewöhnliche Situation, dass die Edelmetalle nicht im Einklang steigen, führen wir vor allem auf die meist industrielle Natur der Weißmetalle zurück.
Platin, das hauptsächlich zu Schmuck verarbeitet wird, zeigt dabei gegenüber Palladium und Silber relative Stärke.
Industriemetalle
Der Sektor der Industriemetalle musste am Freitag wegen der negativen US-Wirtschaftsdaten wieder massiv abgeben. Es war insgesamt eine schwere Woche für die Metalle. Im Wochenvergleich fiel der Nickel- um 9,4%, Zink- um 8,6%, Blei- um 4,8% und Kupferpreis um fast 3%.
Bei Nickel rechnen wir noch mit einer Fortsetzung der Korrektur. Diese sollte vom Aufbau der Lagerbestände, die am Freitag erneut um 1,5% zunahmen, begleitet werden.
Southern Copper, der weltweit fünftgrößte Kupferproduzent, wird heute mit Arbeitern in Peru Lohnverhandlungen durchführen, um einen weiteren Streik abzuhalten. Die Arbeiter in der Ilo Schmelzerei und Cuajone und Toquepala Mine planen ab dem 12. September zu streiken. Die Streiks in drei mexikanischen Kupferminen des Landes halten derweil an.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die Ölpreise tendierten am Freitag, nach den starken Gewinnen der letzten Tage, unter leichten Ausschlägen seitwärts. Die Ölminister von Lybien und Katar haben gestern abermals darauf hingewiesen, dass die Ölversorgung ausreichend und der hohe Preis auf Spekulanten zurückzuführen sei. Wir rechnen nicht mit einer Änderung der Förderquoten der OPEC am morgigen Treffen in Wien. Der Preisanstieg der vergangenen Woche ist mit einem deutlichen Anstieg der Netto-Longpositionen der Großspekulanten einhergegangen, diese verdoppelten sich von 25 Tsd. auf knapp 51 Tsd. Kontrakte im Wochenvergleich. Das Niveau liegt jedoch noch deutlich unter den Werten vom letzten Ölpreishoch von Anfang August. Auch die schwächeren Konjunkturdaten und der einhergehende Einbruch am Aktienmarkt konnten den Ölpreis nicht von seinem Aufwärtstrend abbringen. Aufgrund des dynamischen kurzfristigen Aufwärtstrends, des mäßigen Longüberhanges der Großspekulanten sowie der anhaltenden Hurrikangefahren scheint der Markt derzeit weiterhin gut unterstützt zu sein. Aus fundamentaler Sicht hat der Ölpreis dennoch wenig Kursgfantasie.
Der Gaspreis verlor heute Morgen, nach einem Minus von über 1,7% am Freitag, bereits wieder über 4% und befindet sich nahe den Tiefsständen von vor zwei Wochen. Die Großspekulanten setzen laut CFTC weiterhin auf fallende Preise, der Shortüberhang betrug im Wochenvergleich nahezu unverändert 64 Tsd. Kontrakte. Wir glauben, dass vor allem die Spekulanten für den jetzigen Preisverfall verantwortlich sind und rechnen damit, dass sich die Preise bald wieder erholen werden.
Edelmetalle
Am Freitag konnte der Goldpreis deutlich an Wert gewinnen und erreichte mit zwischenzeitlich über 706 USD den höchsten Stand seit Mitte Mai 2006. Gold konnte somit seine seit Tagen bestehende Aufwärtsbewegung fortsetzen und den Bruch der seit Mai 2007 bestehenden Konsolidierungsformation eindrucksvoll bestätigen. Der starke Verlust des US-Dollar gegenüber den wichtigsten Leitwährungen im Zuge der schlechte Konjunkturdaten - es wurden erstmals seit vier Jahren keine neuen Stellen geschaffen - gab dem Goldpreis am Freitag den entscheidenden Schub, um die 700-USD-Marke zu überwinden.
Unsere positive Haltung zum Gold und unser kurzfristiges Kursziel von 700 USD haben sich bestätigt. Durch die Rallye der vergangenen Tage hat sich nun auch der Longüberhang der Großspekulanten wieder erhöht, die Netto-Longpositionen kletterten um 19 Tsd. auf knapp 97 Tsd. Kontrakte. Wir sehen in der aktuellen Entwicklung von fallenden Aktien und einem steigenden Goldpreis keinen Widerspruch, sondern die Bestätigung unserer Meinung, dass Gold nach wie vor als sicherer Hafen gilt. Die Aufwärtsdynamik ist derzeit so stark, dass derzeit sogar weitere starke Preisschube wahrscheinlich sind. Da sich der Goldpreis jetzt außerdem in unmittelbarer Nähe des im Vorjahr markierten 27-Jahreshochs befindet - auf Schlusskurs-Basis liegt diese bei 723 USD/Unze - dürfte das Interesse kurzfristig orientierter Spekulanten geweckt sein.
Die anderen Edelmetalle konnten zuletzt von der Gold-Stärke nicht entscheidend profitieren. Die Netto-Longpositionen der Großspekulanten bei den Weißmetallen sind in den letzten Wochen sogar deutlich zurückgekommen. Bei Silber liegen sie nun auf dem tiefsten Niveau seit über vier Jahren, als der Preis noch bei unter 5 USD je Unze notierte. Diese ungewöhnliche Situation, dass die Edelmetalle nicht im Einklang steigen, führen wir vor allem auf die meist industrielle Natur der Weißmetalle zurück.
Platin, das hauptsächlich zu Schmuck verarbeitet wird, zeigt dabei gegenüber Palladium und Silber relative Stärke.
Industriemetalle
Der Sektor der Industriemetalle musste am Freitag wegen der negativen US-Wirtschaftsdaten wieder massiv abgeben. Es war insgesamt eine schwere Woche für die Metalle. Im Wochenvergleich fiel der Nickel- um 9,4%, Zink- um 8,6%, Blei- um 4,8% und Kupferpreis um fast 3%.
Bei Nickel rechnen wir noch mit einer Fortsetzung der Korrektur. Diese sollte vom Aufbau der Lagerbestände, die am Freitag erneut um 1,5% zunahmen, begleitet werden.
Southern Copper, der weltweit fünftgrößte Kupferproduzent, wird heute mit Arbeitern in Peru Lohnverhandlungen durchführen, um einen weiteren Streik abzuhalten. Die Arbeiter in der Ilo Schmelzerei und Cuajone und Toquepala Mine planen ab dem 12. September zu streiken. Die Streiks in drei mexikanischen Kupferminen des Landes halten derweil an.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.