Inflation auf Rekordniveau - Stagflation ist allgegenwärtig
17.01.2022 | Markus Blaschzok
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Es verwundert, dass nicht mehr Investoren die Folgen der Stagflation, die längst für jedermann sichtbar sein sollte, erkennen und sich entsprechend positionieren. Trotz historisch hoher Inflationsraten fällt der Goldpreis, nur weil die US-Notenbank bis zu vier Zinsanhebungen in diesem Jahr und seit letzter Woche sogar eine Reduzierung der Geldbasis (quantitative tightening) an die Wand malt. Die Zinsen steigen unlängst deutlich an, insbesondere auch wegen der hohen Inflationsrate. Fällt die US-Notenbank als Käufer der letzten Instanz weg, dann können die Zinsen nur weiter ansteigen auf ein marktübliches Niveau, das mindestens vier Prozent über der aktuellen Inflationsrate liegen sollte für die kurzfristigen Zinsen. Das letzte Mal als die Konsumentenpreise mit 7% stiegen, lag selbst der US-Leitzins bei 11,5%!
Zinsen von 12% würde die fragile überschuldete Weltwirtschaft nicht aushalten und diese in die Depression abrutschen, weshalb die US-Notenbank eher früher als später von ihrem hawkishen Kurs abweichen und wieder mehr Geld drucken muss. Die FED hat sich in eine Ecke manövriert, aus der sie nicht mehr herauskommt, ohne dabei eine starke Rezession auszulösen. Je länger man mit staatlichen Mitteln in den freien Markt planwirtschftlich eingreift, desto schlimmer werden am Ende des Tages die Zerstörungen sein.
Die Aktienmärkte sind in einem Umfeld steigender Zinsen kein gutes Investment und ebenso nicht die Anleihenmärkte, die gerade dabei sind in die Mutter aller Bärenmärkte überzugehen. Die reale Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen beträgt aktuell -5,53%, was zeigt wie planwirtschaftlich verzerrt die Märkte sind. Negative Realrenditen waren und sind weiterhin das beste Umfeld für den Goldpreis, der aktuell neue Kraft für den nächsten starken Sprung sammelt, da sukzessive immer mehr Investoren verstehen, worauf all dies in den nächsten Jahren hinauslaufen wird.
Angesicht dieser realen Negativzinsen, sollte sich jedermann bewusst sein, dass es keinen schmerzlosen Ausweg mehr geben kann. Die Wirtschaft wird einbrechen und die Notenbanken weiterhin mit dem Drucken von Geld darauf reagieren. Der Goldpreis und die Minenaktien werden die großen Gewinner in den nächsten Jahren sein, weshalb wir weiterhin ein Investment in diese inflationsgeschützten Anlageklassen empfehlen.
Die zehnjährigen US-Staatanleihen rentieren aktuell mit -5,5%
Technische Analyse zu Silber: Gnade den Silberbugs, wenn die Unterstützung bei 22 US-Dollar bricht
Terminmarkt: COT-Report vom 14.11.2021
Der Preis fiel um 27 US-Cent, wobei die Spekulanten 6 Tsd. Kontrakte short gingen. Dies wäre eine neutrale Wochenentwicklung, wenn die BIG4 sich in der gleichen Zeit nicht deutlich eingedeckt hätten. Diese folgenlose Eindeckung bei den BIG4 in Höhe von 8 Tagen der Weltproduktion ist ein Warnsignal und der Rücksetzer auf 22 US-Dollar immer noch ebenso wahrscheinlich, wie in der Vorwoche. Man muss weiterhin mit einem Rücksetzer auf 18 $-19 $ rechnen.
Nur dann, wenn sich Gold über 1.800$ hält und aus irgendeinem Grund plötzlich deutlich ansteigen kann, dürfte sich Silber auch über 22 US-Dollar halten können. Gnade den Silberbugs jedoch, wenn Gold deutlich unter 1.800 US-Dollar abrutscht, denn dann wäre ein finaler Long-Drop am Terminmarkt möglich. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist mittlerweile sehr hoch. Nur die Goldbullen können Silber jetzt retten.
Im Verhältnis zum Open Interest sind die COT-Daten im einem COT-Index von 42 Punkten im neutralen Bereich