Zinsen steigen, Aktien- und Anleihenmärkte brechen ein und Gold glänzt
24.01.2022 | Markus Blaschzok
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Der Rest der Edelmetalle, sowie die Goldminen, zeigten sich am Dienstag noch unbeeindruckt, folgten jedoch am Mittwochmittag dem Silberpreis mit deutlichen Preissprüngen. Der Wochengewinner unter den Edelmetallen ist Palladium, dessen Preis um 11,4% anstieg, nachdem der Bruch eines mittelfristigen Abwärtstrends ebenfalls Short-Eindeckungen nach sich zog. Platin zog nach mit einem Plus von 6,5%, wobei der Preisanstieg an einem mittelfristigen Abwärtstrend bei 1.070 US-Dollar bereits sein vorläufiges Ende fand. Die Edelmetallpreise schossen letzte Woche nach oben und der große Gewinner war Palladium mit einem Plus von 11,5%
Der Anstieg des Goldpreises um ein Prozent war im Vergleich zu dem Preisanstieg der anderen Edelmetalle gering. Der Goldpreis notiert aktuell an einem letzten mittel- bis langfristigen Abwärtstrend, den es nun noch zu überwinden gilt. An diesem Abwärtstrend wird in den nächsten Handelstagen nicht nur die Richtung des Goldpreises in den nächsten Wochen entschieden, sondern auch die der anderen Edelmetalle, die dem Goldpreis folgen dürften.
Die Goldminen im HUI-Goldminenindex konnten immerhin ein Wochenplus von 1,8% vorweisen, nachdem der starke Anstieg vom Mittwoch am Donnerstag und Freitag größtenteils wieder abgegeben wurde. Womöglich hat der starke Einbruch des S&P 500 und der NASDAQ am Donnerstag und Freitag die Minenaktien mit nach unten gezogen. Kurzfristig entscheidet sich die weitere Entwicklung der Edelmetalle an dem letzten Abwärtstrend beim Gold, auf dem man in den nächsten Tagen und Wochen achten sollte!
Kryptowährungen weiterhin im Bärenmarkt
Die Kryptowährungen befinden sich weiterhin in einem Bärenmarkt, wobei der letzte Ausverkauf wahrscheinlich erst noch bevorsteht. Der Bitcoin fiel seit seinem Hoch im November um fast 50%, wobei die meisten anderen Kryptowährungen bereits im Mai 2020 ihr Hoch ausgebildet hatten und seither korrigieren. Das Doppel-Top beim Bitcoin war der einmaligen spekulativen Manie geschuldet, die entsprechend medial über alle öffentlichen Kanäle und Finanzsendungen begleitet wurde, sodass zuletzt viele Späteinsteiger vom Schüler bis zur Oma noch 50 Euro in Dogecoin und Shiba Inu investierten wollten, um vielleicht auch noch schnell reich zu werden.
In den letzten 24 Jahren habe ich so einige Manien und irrationale Überschwänge erlebt, sodass die Anzeichen einer sozialen Infektion des Marktes leicht zu erkennen waren und wir als antizyklische Investoren die Chancen für einen großen Short-Trade suchten. Für meine Premium-Abonnenten hatte ich beide Hochs des Bitcoins erkannt und entsprechende Verkaufssignale vor den Einbrüchen gegeben.
Die nächste signifikante Unterstützung des Bitcoins liegt aktuell bei 30.000 US-Dollar, die die Bullen verteidigen müssen, da sonst einige hochgehebelte Investoren und Fondsmanager den Margin-Call fürchten müssen. Es ist zumindest mit einer deutlichen Gegenbewegung im Bereich von 30.000 US-Dollar zu rechnen, die Chancen für kurzfristig agierende Trader bietet.
Da es beim Bitcoin keine unterliegende Nachfrage gibt, da er über die Blockchain nicht als Zahlungsmittel genutzt wird, gibt es in einer Verkaufspanik oftmals einen Käuferstreik, während Verkäufer alle durch die gleiche Türe wollen, was zu sehr starken Preisbewegungen führt.
Nach einem finalen Abverkauf dürften sich wieder einmal gute Einstiegschancen bieten. Womöglich wird in der kommenden Stagflation und den bevorstehenden Krisen der Bitcoin und die Kryptos noch einmal zum Höhenflug ansetzen, weshalb es ein Spielfeld für einen schnellen Zock ist, bei dem man jedoch nur mit Spielgeld dabei sein sollte. Einen Ersatz für den sicheren Hafen der Edelmetalle bieten Krypto-Tokens aus verschiedensten Gründen nicht.
Der Bitcoin fiel seit seinem Hoch bereits um fast 50%
Technische Analyse zu Platin: Starker Anstieg in der letzten Woche - Bricht nun der Abwärtstrend?
Terminmarkt: COT-Report vom 21.01.2022
Auf Sicht zum Vormonat zeigt sich leichte Stärke. Zur Vorwoche sind die Daten unverändert. Der COT-Index im Verhältnis zum Open Interest hat sich mit 77 Punkten vom Kaufbereich entfernt, was eher ein Zeichen von Schwäche ist. Ohne Gold, das vormarschiert, wird Platin allein nicht in die Gänge kommen.
Man muss weiterhin vorsichtig sein, denn nur dann, wenn Gold über seinen mittelfristigen Abwärtstrend nachhaltig ausbrechen kann, können die Spekulanten auch den Platinpreis nach oben treiben. Die COT-Daten zeigen, dass es zumindest genügend Potenzial seitens der Spekulanten gibt, die den Preis nach oben treiben können. Die fundamentale Nachfrage an sich scheint jedoch noch immer zu schwach zu sein im Moment.