OPEC erhöht Förderquote um 500 Tsd. Barrel
12.09.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Die OPEC erhöhte auf ihrer gestrigen Sitzung in Wien entgegen der Konsenserwartung mit Wirkung vom 1. November 2007 die Förderquoten um 500 Tsd. Barrel pro Tag. Saudi Arabien konnte sich gegen opponierende Mitglieder, wie z.B. Venezuela, durchsetzen. Die alte Quote, die für die Produktion der 10 OPEC-Länder galt – Angola und Irak unterliegen derzeit nicht der Quotenbindung - lag bei 25,8 Mio. Barrel. Jedoch hatten diese Mitgliedsstaaten bereits im August mit 26,7 Mio. Barrel deutlich mehr Öl als vereinbart gefördert. Insofern wird die Quotenanhebung lediglich die schleichende Produktionserhöhung der letzten Monate zum Teil legalisieren. Nach einem volatilen Handel schlossen die Ölpreise gestern leicht höher. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI liegt derzeit nur knapp 0,5 US-Dollar unter dem Allzeithoch von Anfang August. Die Spannung am Ölmarkt bleibt weiter aufrecht. Heute Nachmittag werden die US-Lagerbestandsdaten gemeldet. Bei den Rohöllagerbeständen rechnet der Markt mit einem weiteren Rückgang um 2,7 Mio. Barrel, bei Benzin mit einem Minus von 500 Tsd. Barrel. Bei Destillaten liegt die Konsensschätzung hingegen bei einem Anstieg von 2 Mio. Barrel. Die anhaltende Stärke des Ölpreises zeigt, dass der Markt die Reaktion der OPEC weniger als Signal der Entspannung sieht, sondern vielmehr eine Bestätigung der knappen Versorgung am Ölmarkt. Darüber hinaus spielt die Nähe zum Allzeithoch und die starke Aufwärtsdynamik eine bedeutende Rolle.
Der Erdgaspreis konnte sich am Dienstag nach den beachtlichen Zugewinnen vom Montag knapp unter 6 USD stabilisieren. PEMEX, der mexikanische Ölmonopolist, recht damit, ab 16.-17. September wieder mit die Lieferung von Erdgas durch die bei Anschlägen beschädigten Pipelines aufzunehmen.
Edelmetalle
Der Goldpreis schoss gestern Nachmittag regelrecht nach oben und erreichte heute Morgen mit 714,40 USD den höchsten Stand seit Mai 2006. Wir befinden uns nunmehr 2,5% vom Mehrjahreshochstand aus dem Mai letzten Jahres entfernt. Es gibt positive Signale von der Währungsseite. Der Euro erreichte nach seinem leichten Anstieg im gestrigen Handel heute Morgen ein neues Allzeithoch gegenüber dem US-Dollar. Unterstützung findet die Aufwärtsbewegung beim Gold auch in der Entwicklung der Goldminenaktien, welche weiterhin haussieren. Der Handel von Gold-Futures wird nun auch bald in Shanghai möglich sein. Gestern hatte die chinesische Regulierungsbehörde die erforderliche Genehmigung erteilt. Wir bleiben für Gold äußerst optimistisch gestimmt und rechnen für die kommenden Tage und Wochen mit einer deutlich positiven Entwicklung beim Goldpreis.
Die Preise für Silber und Platin haussierten gestern im Schatten des Goldpreises. Silber liegt nun an der oberen Begrenzung des seit Februar 2007 bestehenden Abwärtstrends. Ein Ausbruch über 13 USD würde rasch Potenzial in Richtung 14,50 USD generieren. Der Platinpreis wurde darüber hinaus durch die Angst vor weiteren Streiks in Südafrika getrieben.
Industriemetalle
Die Industriemetalle konnten sich gestern unterstützt durch einen schwächeren US-Dollar, einen größer als erwarteten Konjunkturoptimismus in den USA und haussierende Aktienmärkte kräftig erholen.
Der Kupferpreis sah mit einem Preissprung von 4,3% am Dienstag den größten Anstieg seit drei Monaten. Grund dafür war unter anderem der Anstieg der chinesischen Importe für Kupfer und Kupferprodukte um 43% auf 1,91 Mio. metrische Tonnen in den ersten acht Monaten des Jahres. Laut der LME-Statistik wird der Kupfermakrt derzeit sehr stark von nur einem Marktteilnehmer dominiert.
Nickel zeigte sich im gestrigen Handel sehr schwankungsfreudig. Das Metall lief im Tageshoch über 28.400 USD und beendete den Tag bei 27.000 USD. Die Lagerbestände steigen weiter an. Der Nickelpreis dürfte weiterhin im Handelsband zwischen 25.000 und 30.000 USD notieren.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Die OPEC erhöhte auf ihrer gestrigen Sitzung in Wien entgegen der Konsenserwartung mit Wirkung vom 1. November 2007 die Förderquoten um 500 Tsd. Barrel pro Tag. Saudi Arabien konnte sich gegen opponierende Mitglieder, wie z.B. Venezuela, durchsetzen. Die alte Quote, die für die Produktion der 10 OPEC-Länder galt – Angola und Irak unterliegen derzeit nicht der Quotenbindung - lag bei 25,8 Mio. Barrel. Jedoch hatten diese Mitgliedsstaaten bereits im August mit 26,7 Mio. Barrel deutlich mehr Öl als vereinbart gefördert. Insofern wird die Quotenanhebung lediglich die schleichende Produktionserhöhung der letzten Monate zum Teil legalisieren. Nach einem volatilen Handel schlossen die Ölpreise gestern leicht höher. Der Preis für Rohöl der Sorte WTI liegt derzeit nur knapp 0,5 US-Dollar unter dem Allzeithoch von Anfang August. Die Spannung am Ölmarkt bleibt weiter aufrecht. Heute Nachmittag werden die US-Lagerbestandsdaten gemeldet. Bei den Rohöllagerbeständen rechnet der Markt mit einem weiteren Rückgang um 2,7 Mio. Barrel, bei Benzin mit einem Minus von 500 Tsd. Barrel. Bei Destillaten liegt die Konsensschätzung hingegen bei einem Anstieg von 2 Mio. Barrel. Die anhaltende Stärke des Ölpreises zeigt, dass der Markt die Reaktion der OPEC weniger als Signal der Entspannung sieht, sondern vielmehr eine Bestätigung der knappen Versorgung am Ölmarkt. Darüber hinaus spielt die Nähe zum Allzeithoch und die starke Aufwärtsdynamik eine bedeutende Rolle.
Der Erdgaspreis konnte sich am Dienstag nach den beachtlichen Zugewinnen vom Montag knapp unter 6 USD stabilisieren. PEMEX, der mexikanische Ölmonopolist, recht damit, ab 16.-17. September wieder mit die Lieferung von Erdgas durch die bei Anschlägen beschädigten Pipelines aufzunehmen.
Edelmetalle
Der Goldpreis schoss gestern Nachmittag regelrecht nach oben und erreichte heute Morgen mit 714,40 USD den höchsten Stand seit Mai 2006. Wir befinden uns nunmehr 2,5% vom Mehrjahreshochstand aus dem Mai letzten Jahres entfernt. Es gibt positive Signale von der Währungsseite. Der Euro erreichte nach seinem leichten Anstieg im gestrigen Handel heute Morgen ein neues Allzeithoch gegenüber dem US-Dollar. Unterstützung findet die Aufwärtsbewegung beim Gold auch in der Entwicklung der Goldminenaktien, welche weiterhin haussieren. Der Handel von Gold-Futures wird nun auch bald in Shanghai möglich sein. Gestern hatte die chinesische Regulierungsbehörde die erforderliche Genehmigung erteilt. Wir bleiben für Gold äußerst optimistisch gestimmt und rechnen für die kommenden Tage und Wochen mit einer deutlich positiven Entwicklung beim Goldpreis.
Die Preise für Silber und Platin haussierten gestern im Schatten des Goldpreises. Silber liegt nun an der oberen Begrenzung des seit Februar 2007 bestehenden Abwärtstrends. Ein Ausbruch über 13 USD würde rasch Potenzial in Richtung 14,50 USD generieren. Der Platinpreis wurde darüber hinaus durch die Angst vor weiteren Streiks in Südafrika getrieben.
Industriemetalle
Die Industriemetalle konnten sich gestern unterstützt durch einen schwächeren US-Dollar, einen größer als erwarteten Konjunkturoptimismus in den USA und haussierende Aktienmärkte kräftig erholen.
Der Kupferpreis sah mit einem Preissprung von 4,3% am Dienstag den größten Anstieg seit drei Monaten. Grund dafür war unter anderem der Anstieg der chinesischen Importe für Kupfer und Kupferprodukte um 43% auf 1,91 Mio. metrische Tonnen in den ersten acht Monaten des Jahres. Laut der LME-Statistik wird der Kupfermakrt derzeit sehr stark von nur einem Marktteilnehmer dominiert.
Nickel zeigte sich im gestrigen Handel sehr schwankungsfreudig. Das Metall lief im Tageshoch über 28.400 USD und beendete den Tag bei 27.000 USD. Die Lagerbestände steigen weiter an. Der Nickelpreis dürfte weiterhin im Handelsband zwischen 25.000 und 30.000 USD notieren.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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