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Warum noch arbeiten?

20.02.2022  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer
- Seite 2 -
In der teuflischen Abgabenzwinge
  • haben wir die höchsten Arbeitskosten, weil wir die höchsten Abzüge von Steuern und Sozialkosten der Welt haben.

  • Die höchsten Steuern haben wir, weil der Staat immer übergriffiger, regulierungssüchtiger und zugleich unfähiger, also "fetter und impotenter" wird.

  • Die Sozialkosten steigen, weil inzwischen zwei Drittel unserer Bevölkerung Transfereinkommensbezieher aus der Leistung des einen Drittels der Marktleister sind, unsere Sozialindustrie ihre Angebote nicht nur zum Nullpreis anbietet (Gesundheit, Einzelleistungen, Betreuung u.a.), sondern auch noch krampfhaft Zusatzgruppen betreuungsbereiter In- und Ausländer an sich zieht, weil pro sieben Sozialfälle ein Funktionär wiederum davon bestens leben kann. Wir haben das üppigste Sozialsystem der Welt nicht nur für unsere eigenen Bürger, sondern für alle, die deswegen zu uns zu kommen bereit sind. Und das kostet eben schon jetzt mehr als die Hälfte unserer Wertschöpfung.

  • Die fleißigste (doppelte Stundenzahl pro Woche) und "leistungsbereiteste" Bevölkerungsgruppe ist der selbständige Mittelstand, der mehr leistet, um aus seiner Mehrleistung auch Ersparnisse und Vermögen zu erzielen. Um dessen Ersparnisse zu vernichten, hat die internationale Hochfinanz den Nullzins und die beginnende Inflation eingeführt.

    Sein Sachvermögen soll dann nach einer Währungsreform "aus sozialer Gerechtigkeit" durch Lastenausgleich und bürokratische Sonderbelastungen teilenteignet werden. Deshalb fragen die Unternehmer immer wieder, wie lange sie ihr Vermögen noch in Deutschland halten können. Aber auch für eine Vermögensflucht ist die Regierung durch Sondersteuer auf ins Ausland fliehendes Vermögen (Wegzugsteuer wie bei den Nazis) vorbereitet.

  • Geschont und gepflegt werden in Deutschland nur Millionäre und Konzerne. Millionäre können ihr Einkommen und Vermögen in Holdinggesellschaften auf Steueroasen steuerfrei bekommen und behalten, die Konzerne ebenso - sie bekommen dazu noch mehr als 95% aller staatlichen Subventionen, weil sie im Gegensatz zum ortstreuen Mittelstand ständig mit Verlagerungen von Firmensitzen drohen können.

    Unser Belastungssystem ist also arbeiter- und mittelstandsfeindlich, dagegen konzern- und millionärsfreundlich. Für die beiden ersten Gruppen lohnt deshalb Arbeit nicht mehr, für die "Reichen" ist der Staat zusätzliche Einkommensquelle ⁵.

  • Inzwischen hat der Staat alle finanziellen Maßstäbe verloren. Er finanziert die Pleitestaaten Europas, die Verschwendungen der Europäischen Kommission (800 Milliarden Euro "Green Deal"). In der Entwicklungshilfe werden mehr als die Hälfte aller Staaten der Welt mit deutschem Geld bedacht und für Schuldenübernahmen in Europa und der Welt gibt es keine Grenzen mehr. Da die Bundestagspolitiker selbst alle Spitzenverdiener mit über 100.000 Euro/Jahr sind, können sie sich nicht vorstellen, dass schon zwei Drittel der Arbeitskosten der fleißigen Bundesbürger Abgaben für diese Geldgeschenke sind.

  • Unsere Unternehmer und Arbeitnehmer behalten selbst zu wenig, müssen aber zu viel Steuern und Sozialabgaben von ihrer Leistung zahlen, sich im Wandel der Wirtschaft und Technologie dennoch immer mehr anstrengen, während sich auf ihre Kosten Millionen Deutsche und Immigranten ein üppiges Sozialleben ohne Arbeit erlauben dürfen - die höchsten Sozialleistungen der Welt.

    Kein Wunder, dass das weltoffene Sozialparadies Deutschland Sozialmagnet für die Schwachen und Gescheiterten der ganzen Welt geworden ist.

Bisher konnte eine rechtswidrige Finanzpolitik der Zentralbanken den Luxus, die Schulden und die Korruption der europäischen Staaten noch mit frisch gedrucktem Fiat-Geld bedienen. Wachsende Zinsen der kommenden Inflation werden diesen Missbrauch und Ausweg verschließen. Schon bald wird der Zahltag kommen, an dem nicht mehr aus Schulden, sondern wieder nur noch aus Leistung bezahlt werden kann. Dann werden nicht nur die Leistungserträge, sondern auch Steuern und Sozialabgaben des Staates schrumpfen und es vorbei sein mit der öffentlichen Üppigkeit und der bisherigen Umverteilungspolitik.

Nie gab es "blühende Landschaften", ohne dass die Leistungsträger selbst am meisten von ihrer Leistung hatten, ohne dass Arbeit lohnte. Nie hat auf Dauer ein die Leistungsträger ausbeutendes Feudal-, Ideologie- oder Sozialsystem überdauert. Nie konnte man auf Dauer aus Sozialleistungen bequemer leben als aus Arbeit. Alle Feudalsysteme sind an ihren wachsenden Kosten zugrunde gegangen.

Wie Wirtschaft aufblüht, wenn die Leistungsträger ihren Ertrag selbst verwalten dürfen, statt dass der Staat ihn abzieht, hat Ludwig Erhard mit seinem "Wirtschaftswunder" bewiesen: Steuerlicher Gewinn war nur, was der Unternehmer aus dem Betrieb herauszog. Damit konnten die Betriebe Investitionen und Arbeitsplätze selbst finanzieren, wachsen und finanzstark werden. Seit die Banken dagegen durchgesetzt haben, dass alle auch betriebsinternen Überschüsse im kompliziertesten Steuersystem der Welt immer als Gewinn berechnet und abgegeben werden müssen, wird unser Mittelstand zu über 70% ausgeplündert und werden über eine Million Betriebe die kommende Krise nicht überleben.


© Prof. Dr. Eberhard Hamer
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.


¹ Vgl. Hamer, Eberhard "Das mittelständische Unternehmen", Stuttgart 1987 und ders. "Wer ist Mittelstand?", Hannover 2021 sowie Gebhardt/Hamer "Humanwerte der Betriebstypen", Unna 2005
² Vgl. Hamer, E. "Mittelstand unter lauter Räubern - die Plünderung der Selbständigen", Hannover 2011 mit Bezug auf stat. Jahrbuch
³ Vgl. Hamer, E. + I. "Mittelstand unter lauter Räubern", S. 66
⁴ Vgl. Hamer, E. + I., a.a.O., S. 66 ff.
⁵ Beispiele sind Elon Musk mit der vom Staat finanzierten Tesla-Fabrik in Brandenburg, die unüberlegten Staatskäufe von Masken und Impfstoff durch den Staat während der Corona-Pandemie, u.a.




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