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Gold haussiert - Aktien- und Anleihenmarkt fallen - Kriegsangst treibt Edelmetallpreise

22.02.2022  |  Markus Blaschzok
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Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen in Teilen der Wirtschaft wird zurückgehen und unrentable Fehlallokationen vom Markt verschwinden, was den Preisauftrieb vorübergehend abbremsen wird. Der Ausfall von Krediten hätte sicherlich einen deflationären Effekt, doch wird die FED wieder erneut mit dem Drucken von Geld reagieren, da man längst klar gemacht hat, dass der Reset inflationär erfolgen wird.

Die Regierung und Notenbanken werden letztlich auf eine neue Rezession wieder mit dem Drucken von Geld reagieren, was die Stagflation nur noch verschlimmern wird. Während in Rezessionen normalerweise die Geldmenge schrumpft und die Preise sinken, wird diese Rezession aufgrund der Inflation der Geldmenge durch die Notenbanken mit steigenden Preisen einhergehen, was man als Stagflation bezeichnet.

Mit planwirtschaftlichen Eingriffen in den Markt konnte man Rezessionen in die Zukunft verschieben, doch hatte dies seinen Preis. Es entstanden über die letzten vier Jahrzehnte gigantische globale Fehlallokationen, die nicht nachhaltig sind und nun in einem katastrophalen Zusammenbruch des staatlichen Geld-, Finanz- und Wirtschaftssystems zu enden drohen, sobald die Zinsen auf ein marktübliches Niveau ansteigen.

Wir stehen vor einer großen Krise, gegen die die Corona-Lockdowns, die Finanzkrise von 2008 oder das Platzen der Dotcom-Blase klein aussehen werden. Es handelt sich dabei nicht nur um eine Finanzkrise, sondern auch um eine Währungs- und Schuldenkrise, die unvergleichbar große Schäden nach sich ziehen wird. Die Politiker, die diese Krise durch ihre planwirtschaftlichen Eingriffe erzeugt haben, werden Sündenböcke erzeugen und allem und jedem die Schuld geben, nur nicht sich selbst. Sie werden versuchen in der Krise als Retter aufzutreten, um ihre Macht und ihren Einfluss zu sichern und auszuweiten, wobei man die Schuld der Freiheit und dem freien Markt in die Schuhe schieben wird.

Aus dieser Warte gesehen, kommt der Ukraine-Konflikt, ebenso wie Corona, den Herrschenden gerade recht, was das ständige Zündeln und mediale Aufstacheln erklärt. Inflationsinduziert steigende Rohölpreise könnte man beispielsweise gut einem militärischen Konflikt anlasten.

Die amerikanischen Produzentenpreise (PPI) stiegen in der letzten Woche zum Vormonat um ein Prozent an, was doppelt so hoch war wie die Markterwartung. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der PPI um 9,7%, was zeigt, dass die hohen Teuerungsraten uns das ganze Jahr 2022 begleiten werden und nicht nur ein vorübergehendes Phänomen waren. Die Unternehmen hatten die Preisanstiege teilweise aufgefangen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, da sie den Worten der Politiker, wonach der Inflationsschub nur temporär sein sollte, glaubten.

Doch längst haben die Geldpolitiker zugegeben, dass sie falsch lagen und die Preissteigerungsraten konstant hoch bleiben werden. Die Schmerzgrenze der Unternehmer wurde erreicht und sie müssen letztlich die Preisanstiege weitergeben. Auf einen dauerhaften Anstieg der Produzentenpreise folgt also mit einer gewissen Zeitverzögerung ein Anstieg der Konsumentenpreise, für die wir alle an der Supermarktkasse letztlich zahlen müssen.

Die hohen Inflationszahlen setzen die US-Notenbank unter Zugzwang und teilweise lag die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung um 50 Basispunkte beim Zinsentscheid im März bei über 50% in der letzten Handelswoche. Nach den Fed Funds Futures sank diese mittlerweile wieder auf unter 20%, doch die Aktienmärkte reagieren mit Sorge auf die steigenden Zinsen. Der S&P500 verlor seit seinem Hoch bereits fast 10% und die Technologiebörse NASDAQ büßte bereits 16% ein.

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Die steigenden Zinsen lasten schwer auf dem Aktienmarkt, der dabei ist in einen Bärenmarkt zu kippen


Bereits vor über einem Jahr schrieb ich über die große Zinswende und ihre Auswirkung auf den Aktienmarkt, der real in eine Baisse übergehen sollte. Dieses Szenario trifft nun ein und viele Anleger am Standardaktienmarkt wurden bereits auf dem falschen Fuß erwischt und erlitten teilweise starke Verluste. Ich prognostizierte auch, dass der Goldpreis in einer Stagflation steigen und das Dow-Gold-Ratio wieder fallen würde über die nächsten Jahre hinweg.

Investoren beginnen langsam die Auswirkungen steigender Zinsen auf die Unternehmensgewinne zu verstehen, was nun langsam eingepreist wird. Das Dow-Gold-Ratio fiel in den letzten Wochen von 20 auf 18 und wird in den nächsten Jahren weiter fallen. Das reale Hoch des Aktienmarktes hat seinen Zenit längst überschritten und mit den steigenden Zinsen werden die Aktien real weiter unter Druck kommen in den nächsten Jahren. Edelmetalle und Minenaktien werden hingegen die großen Gewinner in einem Jahrzehnt der Stagflation sein, weshalb wir Ihnen empfehlen, weiterhin in Edelmetalle und Minenaktien zu investieren.


Technische Analyse zu Palladium: Kriegssorgen treiben den Preis

Terminmarkt: Der aktuelle COT-Report vom 18.02.2022


In den letzten beiden Wochen zeigten sich die Daten neutral, während in den drei Wochen davor ein deutliches Defizit am physischen Markt zu beobachten war. Der COT-Index zum Open Interest fiel mittlerweile auf 68 Punkte, dem tiefsten Stand seit Mitte Dezember. Dies zeigt, dass die Spekulanten deutlich an dem Preisanstieg nach dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend beteiligt waren. Insgesamt sind die COT-Daten für Palladium neutral bis bullisch und der COT-Index für die Kleinspekulanten zeigt auch, dass der Markt noch nicht überhitzt ist.

Nebst der Fantasie, dass die Nachfrage aus der Automobilindustrie wieder zunimmt und für ein Defizit sorgt, ist seit einigen Wochen die Sorge vor einem militärischen Konflikt Russlands mit der Ukraine ein weiterer Faktor ist, der für ein Defizit und einen starken Preisanstieg sorgt. Da 40% der Weltproduktion aus Russland kommt, dürften sich industrielle Verbraucher aktuell einen Puffer aufbauen, um ihre Produktion in jedem Fall fortführen zu können. Diese erhöhte Nachfrage sehen wir in der Stärke der Daten im letzten Monat. Seitens der COT-Daten könnte sich der Preisanstieg grundsätzlich fortsetzen.

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Die Terminmarktdaten für Palladium sind im bullischen Kaufbereich und lassen Platz für Preisfantasie nach oben



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