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Der Übergang von Boom zu Bust könnte bereits begonnen haben

11.03.2022  |  Steve Saville
Die jüngsten vorlaufenden Wirtschaftsdaten deuten darauf hin, dass die Expansion in den USA intakt ist. Dies ist der Fall, obwohl die folgende Monatsgrafik zeigt, dass der ISM-Index für neue Aufträge im verarbeitenden Gewerbe (NOI), einer unserer bevorzugten vorlaufenden Wirtschaftsindikatoren, seit dem Erreichen eines Zyklus-Höchststandes vor etwa 12 Monaten rückläufig ist. Der Grund dafür ist, dass es normal ist, dass die Verbesserungsrate - die der NOI misst - sinkt, solange sich die Wirtschaft in der Expansionsphase befindet. Allerdings haben wir in den vergangenen zwei Monaten festgestellt, dass sich das Tempo der US-Wirtschaftstätigkeit in der ersten Hälfte dieses Jahres deutlich verlangsamen wird.

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Vor einem Monat schrieben wir, dass aufgrund der "Inflation", die sich in der Nähe ihres Zyklus-Höchststandes befindet, während sich das Tempo der Wirtschaftstätigkeit verlangsamt, die "reale" BIP-Wachstumsrate im ersten Quartal dieses Jahres nahe Null liegen könnte. Das war, bevor Russland die Ukraine angriff und der Westen strenge Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängte, was zu einem weiteren starken Anstieg der Rohstoffpreise führte. Infolge dieser Preissteigerungen werden die offiziellen "Inflationsstatistiken" wie der Consumer Price Index noch länger höher und die Berechnungen des "realen" Wachstums niedriger ausfallen. Dies könnte durchaus bedeuten, dass die Zahlen für das Wachstum des US-BIP sowohl in Q1-2022 als auch in Q2-2022 negativ sein werden.

Ein Zeichen für den Abwärtsdruck auf die Wirtschaftstätigkeit, der sich aus der hohen Inflation ergibt, ist der Rückgang der "realen" Löhne. Der am Freitag, dem 4. März, veröffentlichte monatliche US-Arbeitsmarktbericht enthielt eine Schätzung, wonach die Stundenlöhne im Jahresvergleich nominal um 5,1% gestiegen sind. Dies ist zwar hoch im Vergleich zum Durchschnitt der letzten zwei Jahrzehnte, doch dürften die Lebenshaltungskosten im gleichen Zeitraum um 8% bis 12% gestiegen sein. Dies bedeutet, dass die realen Stundenlöhne in den letzten 12 Monaten um mindestens einige Prozent gesunken sind.

Wird die von Powell geführte Fed angesichts einer schrumpfenden Wirtschaft eine Reihe von Zinserhöhungen vornehmen, um auf Preissteigerungen zu reagieren, die auf Angebotsstörungen zurückzuführen sind? Das glauben wir nicht. Eine von Volcker geführte Fed hätte schon längst mit Zinserhöhungen begonnen, aber "Mississippi Jay" ist der taubenhafteste Fed-Chef aller Zeiten. Die Fed wird diesen Monat mit ziemlicher Sicherheit eine Zinserhöhung um 0,25% vornehmen, aber wir vermuten weiterhin, dass sie dann für den Rest des Jahres eine Pause einlegen wird.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt deuten die von uns verfolgten vorlaufenden Rezessionsindikatoren nicht auf den Beginn einer Rezession innerhalb der nächsten sechs Monate hin (zwei Quartale mit negativem BIP-Wachstum können auch ohne Rezession auftreten), aber es besteht nun eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass in der ersten Hälfte dieses Jahres ein Übergang vom Boom zum Bust beginnt. Die jüngste Ausweitung der Kreditspreads ist ein Warnsignal dafür, aber um den Übergang vom Boom zum Bust zu bestätigen, muss die Ausweitung der Kreditspreads mit einer Trendumkehr nach unten beim GYX/Gold-Verhältnis (dem Industriemetallindex im Verhältnis zum Goldpreis in US-Dollar) und/oder einer Trendumkehr nach unten bei der Rendite der 2-Jahresstaatsanleihe einhergehen.

Der nachstehende Chart zeigt, dass das GYX/Gold-Ratio die letzte Woche auf einem Mehrjahreshoch und in der Nähe des Niveaus beendete, auf dem es in den Jahren 2014 und 2018 seinen Höhepunkt erreichte. Wie bereits in früheren TSI-Kommentaren erwähnt, geht der Beginn eines Boom-to-Bust-Übergangs dem Beginn einer offiziellen Rezession in der Regel um mindestens einige Quartale voraus.

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© Steve Saville
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Dieser Artikel wurde am 8. März 2021 auf www.tsi-blog.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.


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