Gold - Mögliche Erholung bis auf ca. 2.000 USD
21.03.2022 | Florian Grummes
Angetrieben von der dramatischen geopolitischen Eskalation in der Ukraine sowie den harten und beispiellosen Sanktionen gegen Russland, die zu explodierenden Öl- und Rohstoffpreisen führten, erlebte der Goldmarkt in den letzten sieben Wochen einen steilen Anstieg, gefolgt von einem ziemlich brutalen Rücksetzer. Gold - Mögliche Erholung bis auf ca. 2.000 USD.
Ausgehend von einem Tiefstand von 1.780 USD am 28. Januar stieg der Goldpreis innerhalb von weniger als sechs Wochen rasch um 290 USD und erreichte einen kurzfristigen Höchststand von 2.070 USD. Seit diesem Hoch am 8. März fiel der Goldpreis jedoch noch schneller zurück. Insgesamt stürzte der Goldpreis um satte 175 USD auf einen Tiefstand von 1.895 USD im Anschluss an die FOMC-Sitzung der letzten Woche ab. Eine schnelle Gegenbewegung brachte die Preise zwar wieder auf etwa 1.950 USD, doch der Wochenschlusskurs lag bei etwa 1.920 USD und damit niedriger.
Diese volatile Achterbahnfahrt ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Nichtsdestotrotz hat sich Gold in diesem Jahr gut geschlagen, und trotz einer sich abzeichnenden mehrmonatigen Korrektur könnte es sich jetzt in einer Lage befinden, von wo aus zumindest kurzfristig ein weiterer Angriff in Richtung 2.000 USD erfolgen könnte.
Gold in USD, Wochenchart vom 19. März 2022
Auf dem Wochenchart ist der Goldpreis mit großem Schwung nach oben gestürmt. Fünf Wochen in Folge gelang es den Bullen, das obere Bollinger Band (1.963 USD) nach oben zu biegen. Die letzte grüne Wochenkerze schloss jedoch weit außerhalb der Bollinger-Bänder und sieht aufgrund des langen Dochtes nach einer Umkehr aus.
Sollte Gold nun in eine mehrmonatige Korrektur eingetaucht sein, wäre ein Rücklauf zurück zur Nackenlinie des gebrochenen Dreiecks bzw. des inversen Kopf-Schulter-Musters im Bereich von 1.820 bis 1.850 USD durchaus typisch und zu erwarten. In diesem Bereich liegt auch das klassische 61,8%-Retracement der gesamten Aufwärtswelle (vom Tief bei 1.678 USD am 9. August 2021 bis zum jüngsten Blow-Off-Top bei 2.070 US$) bei 1.827 USD. Der Stochastik-Oszillator auf Wochenbasis hat noch nicht eindeutig gedreht, aber das Momentum auf Wochenbasis ist überkauft und anfällig.
Insgesamt zeigt der Wochen-Chart eine große Umkehr und unterstützt daher nicht mehr die bullische Tendenz. Es könnte jedoch noch einige Zeit dauern, bis eine mögliche Korrektur an Dynamik gewinnt.
Gold in USD, Tages-Chart vom 19. März 2022
Während der Wochen-Chart möglicherweise erst am Anfang einer mehrmonatigen Korrektur steht, ist die überkaufte Situation auf dem Tages-Chart durch den scharfen Rücksetzer bereits weitgehend bereinigt worden. Trotz des eher schwachen Schlusskurses vom Freitag stehen die Chancen nicht schlecht, dass der Goldpreis schon bald wieder nach oben drehen könnte.
Allerdings müssen die Goldbullen den Pivot-Widerstand um 1.960 USD überwinden, um im Rahmen einer Erholung höhere Kursziele zu erreichen. Die potenziellen Fibonacci-Retracements warten bei ca. 1.962 USD, 2.003 USD und 2.028 USD. Demnach könnte Gold bis etwa 2.000 USD zurückkehren, was eine runde Zahl und somit ein psychologischer Widerstand ist.
Gelingt es dem Goldpreis hingegen nicht, wieder über das Hoch vom Donnerstag bei 1.950 USD zu steigen, würde die Schwäche sofort und deutlich zunehmen. In diesem Fall können die Bullen nur hoffen, dass das schnell steigende untere Bollinger Band (1.861 USD) einen tieferen Ausverkauf auffangen und begrenzen würde. Da der Stochastik-Oszillator jedoch seinen überverkauften Bereich erreicht hat, dürfte es den Bären eher schwerfallen, Gold deutlich unter 1.900 USD zu drücken.
Insgesamt ist der Tages-Chart leicht überverkauft und Gold könnte daher bald eine Erholung einleiten.
Schlussfolgerung: Mögliche Erholung bis auf ca. 2.000 USD
Nach einer starken Rallye gefolgt von einem scharfen Rücksetzer ist der Goldmarkt wahrscheinlich gerade dabei, sich neu zu sortieren. Während der wöchentliche Zeitrahmen auf eine Korrektur hindeutet, lässt der überverkaufte Tages-Chart eher eine baldige Erholung erwarten.
Angesichts dieser widersprüchlichen Signale sind Anleger und insbesondere kurzfristig agierende Trader gut beraten, sich in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten in Geduld und Vorsicht zu üben. Wenn Gold in einen Korrekturzyklus eingetreten sein sollte, könnte es leicht bis zum Früh- oder Hochsommer dauern, bevor sich ein nachhaltiger neuer Aufwärtstrend abzeichnet. In der Zwischenzeit käme es wieder zu der bekannten zähen Seitwärts-Streckfolter am Goldmarkt, welche man am besten von der Seitenlinie aus beobachtet.
Alternatives super bullisches Szenario
Alternativ, und dies ist natürlich auch noch ein mögliches Szenario, steht der Ausbruch aus dem großen „Tassen mit Henkel“ Muster erst am Anfang. In diesem sehr bullischen Szenario wäre Gold aktuell dabei, über 2.100 USD auszubrechen und das große "Tassen mit Henkel" Muster, welches sich seit 11 Jahren entwickelt hat, endgültig zu vollenden! Dann wäre natürlich der Himmel die Grenze.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Goldpreis oberhalb von 2.030 US-Dollar wieder richtig bullisch wird. Unterhalb von 1.895 US-Dollar hingegen hätten die Bären die Kontrolle. Zwischen diesen beiden Zahlen stehen die Chancen für eine Erholung in Richtung 1.960 und vielleicht 2.000 USD recht gut.
© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com
Ausgehend von einem Tiefstand von 1.780 USD am 28. Januar stieg der Goldpreis innerhalb von weniger als sechs Wochen rasch um 290 USD und erreichte einen kurzfristigen Höchststand von 2.070 USD. Seit diesem Hoch am 8. März fiel der Goldpreis jedoch noch schneller zurück. Insgesamt stürzte der Goldpreis um satte 175 USD auf einen Tiefstand von 1.895 USD im Anschluss an die FOMC-Sitzung der letzten Woche ab. Eine schnelle Gegenbewegung brachte die Preise zwar wieder auf etwa 1.950 USD, doch der Wochenschlusskurs lag bei etwa 1.920 USD und damit niedriger.
Diese volatile Achterbahnfahrt ist wahrlich nichts für schwache Nerven. Nichtsdestotrotz hat sich Gold in diesem Jahr gut geschlagen, und trotz einer sich abzeichnenden mehrmonatigen Korrektur könnte es sich jetzt in einer Lage befinden, von wo aus zumindest kurzfristig ein weiterer Angriff in Richtung 2.000 USD erfolgen könnte.
Gold in USD, Wochenchart vom 19. März 2022
Gold in USD, Wochenchart vom 19. März 2022.
Auf dem Wochenchart ist der Goldpreis mit großem Schwung nach oben gestürmt. Fünf Wochen in Folge gelang es den Bullen, das obere Bollinger Band (1.963 USD) nach oben zu biegen. Die letzte grüne Wochenkerze schloss jedoch weit außerhalb der Bollinger-Bänder und sieht aufgrund des langen Dochtes nach einer Umkehr aus.
Sollte Gold nun in eine mehrmonatige Korrektur eingetaucht sein, wäre ein Rücklauf zurück zur Nackenlinie des gebrochenen Dreiecks bzw. des inversen Kopf-Schulter-Musters im Bereich von 1.820 bis 1.850 USD durchaus typisch und zu erwarten. In diesem Bereich liegt auch das klassische 61,8%-Retracement der gesamten Aufwärtswelle (vom Tief bei 1.678 USD am 9. August 2021 bis zum jüngsten Blow-Off-Top bei 2.070 US$) bei 1.827 USD. Der Stochastik-Oszillator auf Wochenbasis hat noch nicht eindeutig gedreht, aber das Momentum auf Wochenbasis ist überkauft und anfällig.
Insgesamt zeigt der Wochen-Chart eine große Umkehr und unterstützt daher nicht mehr die bullische Tendenz. Es könnte jedoch noch einige Zeit dauern, bis eine mögliche Korrektur an Dynamik gewinnt.
Gold in USD, Tages-Chart vom 19. März 2022
Gold in USD, Tages-Chart vom 19. März 2022.
Während der Wochen-Chart möglicherweise erst am Anfang einer mehrmonatigen Korrektur steht, ist die überkaufte Situation auf dem Tages-Chart durch den scharfen Rücksetzer bereits weitgehend bereinigt worden. Trotz des eher schwachen Schlusskurses vom Freitag stehen die Chancen nicht schlecht, dass der Goldpreis schon bald wieder nach oben drehen könnte.
Allerdings müssen die Goldbullen den Pivot-Widerstand um 1.960 USD überwinden, um im Rahmen einer Erholung höhere Kursziele zu erreichen. Die potenziellen Fibonacci-Retracements warten bei ca. 1.962 USD, 2.003 USD und 2.028 USD. Demnach könnte Gold bis etwa 2.000 USD zurückkehren, was eine runde Zahl und somit ein psychologischer Widerstand ist.
Gelingt es dem Goldpreis hingegen nicht, wieder über das Hoch vom Donnerstag bei 1.950 USD zu steigen, würde die Schwäche sofort und deutlich zunehmen. In diesem Fall können die Bullen nur hoffen, dass das schnell steigende untere Bollinger Band (1.861 USD) einen tieferen Ausverkauf auffangen und begrenzen würde. Da der Stochastik-Oszillator jedoch seinen überverkauften Bereich erreicht hat, dürfte es den Bären eher schwerfallen, Gold deutlich unter 1.900 USD zu drücken.
Insgesamt ist der Tages-Chart leicht überverkauft und Gold könnte daher bald eine Erholung einleiten.
Schlussfolgerung: Mögliche Erholung bis auf ca. 2.000 USD
Nach einer starken Rallye gefolgt von einem scharfen Rücksetzer ist der Goldmarkt wahrscheinlich gerade dabei, sich neu zu sortieren. Während der wöchentliche Zeitrahmen auf eine Korrektur hindeutet, lässt der überverkaufte Tages-Chart eher eine baldige Erholung erwarten.
Angesichts dieser widersprüchlichen Signale sind Anleger und insbesondere kurzfristig agierende Trader gut beraten, sich in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten in Geduld und Vorsicht zu üben. Wenn Gold in einen Korrekturzyklus eingetreten sein sollte, könnte es leicht bis zum Früh- oder Hochsommer dauern, bevor sich ein nachhaltiger neuer Aufwärtstrend abzeichnet. In der Zwischenzeit käme es wieder zu der bekannten zähen Seitwärts-Streckfolter am Goldmarkt, welche man am besten von der Seitenlinie aus beobachtet.
Alternatives super bullisches Szenario
Alternativ, und dies ist natürlich auch noch ein mögliches Szenario, steht der Ausbruch aus dem großen „Tassen mit Henkel“ Muster erst am Anfang. In diesem sehr bullischen Szenario wäre Gold aktuell dabei, über 2.100 USD auszubrechen und das große "Tassen mit Henkel" Muster, welches sich seit 11 Jahren entwickelt hat, endgültig zu vollenden! Dann wäre natürlich der Himmel die Grenze.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Goldpreis oberhalb von 2.030 US-Dollar wieder richtig bullisch wird. Unterhalb von 1.895 US-Dollar hingegen hätten die Bären die Kontrolle. Zwischen diesen beiden Zahlen stehen die Chancen für eine Erholung in Richtung 1.960 und vielleicht 2.000 USD recht gut.
© Florian Grummes
www.midastouch-consulting.com