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Blutbad am Anleihenmarkt - Gold und Silber halten sich stark

28.03.2022  |  Markus Blaschzok
- Seite 2 -
Ende 1981 hatten die Zinsen mit zwanzig Prozent ihren Zenit erreicht nach einem Jahrzehnt der Stagflation begann eine neue Hausse. Diese wurde durch die sukzessive Ausweitung der Geldmenge im Kreditgeldsystem, sowie einer Senkung der Mindestreserve auf letztlich null Prozent und einer Manipulation der statistischen Inflationsrate ermöglicht, was den Marktzins dauerhaft und zunehmen unter den Urzins drückte.

Die kontinuierlich sinkenden Zinsen der Hausse am Anleihenmarkt, waren der Treibstoff eines künstlichen Aufschwungs in der westlichen Welt, der von Anbeginn auf Sand gebaut war.

2008 stand das Fiat-Geldsystem vor seinem unausweichlichen Ende und damit auch die Hausse am Anleihen- und Aktienmarkt. Der Immobilienmarkt kollabierte, die Zinsen schossen in die Höhe und das halbstaatliche Finanzsystem stand vor einem kaskadenartigen Zusammenbruch. Durch planwirtschaftliche Eingriffe in den freien Markt, wie sie bisher nur aus sozialistischen Staaten bekannt waren, konnten die Notenbanken noch einmal das Ruder herumreißen.

Durch den Ankauf von Staatsanleihen, einer fast direkten Form der Staatsfinanzierung über die Druckerpresse, erhöhte man die Nachfrage künstlich, während Investoren es nicht wagten, sich der FED entgegenzustellen, was der schon totgeglaubten Hausse am Anleihen- und Aktienmarkt neues Leben einhauchte.

Wer die Konjunkturtheorie der Österreichischen Schule der Nationalökonomie kennt, der wusste, dass mit den Nullzinsen das Ende eines vier Jahrzehnte dauernden künstlichen Booms, der als Fehlleitung einer sonst gesunden Wirtschaftsentwicklung zu verstehen ist, erreicht wurde. Ironischerweise hatten die gleichen QE-Programme, die 2008 noch einmal den Anleihen- und Aktienmarkt gerettet hatten, nach der Lockdown-Krise in 2020 das Ende dieser fast zwei Dekaden andauernden Hausse eingeleitet.

Die Inflation, die geschaffen und teilweise direkt als Corona-Schecks an die Konsumenten ausgegeben wurde, entwertet die Kaufkraft der Währungen und damit auch die Kaufkraft des künftigen Rückzahlungsbetrags der Anleihen, weshalb die Gläubiger nun, angesichts hoher Teuerungsraten, auch höhere Zinsen einfordern. Das erklärt, warum Staaten die Teuerung im eigenen Land mittels unseriöser Verdrehungen in ihren statistischen Warenkörben manipulieren und möglichst niedrig ausweisen.

Auf diese Weise entwerten Staaten ihre Schuldenlast, während die Gläubiger am Ende der Laufzeit nur noch einen Bruchteil der Kaufkraft ihrer Forderungen ausgezahlt bekommen. Am Ende des Tages erhält der Sparer nominal eine mickrige Rendite, während er real bestohlen wurde.

Insbesondere die Haussen am Aktienmarkt von 2003 bis 2020 waren die Konsequenz künstlich niedriger Zinsen, die einen künstlichen Aufschwung erzeugten. Diese erneute Fehlleitung von Kapital hätte es ohne die QE-Programme nach der Immobilien- und Finanzkrise von 2008 nicht mehr gegeben. Der Anleihenmarkt entwickelte sich über vierzig Jahre hinweg zur Mutter aller Blasen, die seit letztem Jahr dabei ist zu platzen.


Die Zinsen werden steigen und Anleihen weiter fallen

Es ist verrückt, dass Investoren bei einer Inflationsrate von aktuell fast acht Prozent in den USA und fast sechs Prozent in Europa nicht längst alle Anleihen verkauft haben. Die nominalen Zinsen müssten entsprechend längst bei 12% für zweijährige US-Staatsanleihen stehen. Nutzt man als Maßstab den Konsumentenpreisindex, wie man ihn bis 1980 berechnet hat, dann liegt die Teuerung mittlerweile bei 16% und die kurzfristigen Zinsen sollten bei 20% liegen. Dies zeigt welch langen Weg zum Tief der Anleihenmarkt noch bis zu einer fairen Bewertung vor sich hat.

Wieso sollte jemand sein hart verdientes Geld zu diesen Zinsen verleihen, wenn er nach 2 Jahren inflationsbereinigt nur noch 75% zurückbekommt, ohne eine reale Rendite zu erwirtschaften? Ein Investment in inflationsgeschützte Werte, wie Gold und Silber wäre eine weitaus bessere und sicherere Anlage. Wer einen Hebel möchte und am Trading interessiert ist, der kann sein Glück auch im Minensektor suchen, wo er höchstwahrscheinlich nebst dem Inflationsschutz noch eine zusätzliche Rendite erhalten wird.

Den starken Anstieg der Zinsen konnte man frühzeitig kommen sehen und damit auch den Druck, der sich langsam auf dem Aktienmarkt aufbauen würde. Ich sprach, schrieb und referierte seit 2018 ständig über die kommende Stagflation und die große Zinswende. Beispielsweise hatte ich am 17.09.2019 in einem Online-Seminar, das Sie auf YouTube finden, detailliert die unmittelbar bevorstehende Stagflation prognostiziert und am 18.03.2021 noch einmal explizit ein Video zur "großen Zinswende" veröffentlicht, in denen ich die Zusammenhänge und zwingend logischen Entwicklungen aufzeigte.

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Die große Zinswende ist längst da und sie wird noch viele Jahre andauern



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