Am Freitag hatte die russische Zentralbank angekündigt (siehe unsere Meldung), ab sofort Gold von ihren Banken zu einem festen Preis zu kaufen. In der Erklärung der Bank of Russia hieß es:
"Um Angebot und Nachfrage auf dem inländischen Edelmetallmarkt auszugleichen, wird die Bank von Russland ab dem 28. März 2022 Gold von Kreditinstituten zu einem Festpreis kaufen. Der Preis wird vom 28. März 2022 bis zum 30. Juni 2022 bei 5.000 russischen Rubel pro 1 Gramm liegen.
Das festgelegte Preisniveau ermöglicht die Aufrechterhaltung eines stabilen Goldangebots und ein reibungsloses Funktionieren der Goldbergbaubranche im laufenden Jahr. Nach dem festgelegten Zeitraum kann der Ankaufspreis für Gold unter Berücksichtigung des sich abzeichnenden Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage auf dem Inlandsmarkt angepasst werden."
Einige Webseiten, WhatsApp- & Telegram-Kanäle etc. interpretieren diesen Schritt nun als eine Art Goldkopplung des Rubels, welche verheerende Folgen haben werde.
Die Schlussfolgerung eines goldgedeckten Rubels, à la Goldstandard, ist unserer Einschätzung nach jedoch nicht richtig. Die Notenbank hat lediglich für einen bestimmten Zeitraum einen Ankaufspreis für ein Produkt xyz festgelegt - in dem Fall für Gold. Ein währungsbasierte Bindung des Rubels an Gold stellt dieser Schritt aber (noch) nicht dar.
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