Suche
 
Folgen Sie uns auf:

US-Daten bieten USD keine Unterstützung - Euro überwindet Widerstand bei 1.4000!

20.09.2007  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute bei 1.3975 (08.00 Uhr). Im Zuge der europäischen Eröffnung wurde das Widerstandsniveau bei 1.4000 nachhaltig überwunden. Der USD notierte um 08.00 Uhr gegenüber dem JPY bei 115.80. Bei den "Carry-Trades" war gestern Seitwärtsbewegung und Konsolidierung der Bewegung der Vortage angesagt.

Fannie Mae und Freddie Mac dürfen ihre Kreditportfolios nach einer Entscheidung des "Office of Federal Housing Enterprise Oversight" um circa 2% pro Jahr erhöhen. Nach den Bilanzproblemen und Bilanzskandalen der vergangenen Jahre und dem politischen Willen, die Geschäftsmodelle beider Banken einer kritischen Würdigung zu unterziehen und ihren Markteinfluss einzudämmen, stellt diese Entscheidung eine abrupte Kehrtwende dar, die einen eindeutig interventionistischen Hintergrund hat.

Offensichtlich soll die Konsequenz aus dem unverantwortlichen Handeln vieler in den USA tätiger Banken und Schuldnern in den USA durch "öffentliche Subvention" gemildert werden. Es ist ernüchternd festzustellen, dass einmal mehr im System der freien US-Marktwirtschaft artfremde Mechanismen greifen. Ordnungspolitisch wirft diese Entwicklung Fragen auf, die für den USD nicht unterstützend wirken. „Food for thought!“

Die gestern veröffentlichten Wirtschaftsdaten aus den USA boten dem USD keine Unterstützung. Im Gegenteil lieferten die Daten ein Bild, das eine Verschärfung der Situation am US-Immobilienmarkt über den Konsensus hinaus andeutet.

Neubaubeginne sanken von annualisiert 1.367.000 (revidiert von 1.381.000) auf 1.331.000 Einheiten per August ab. Erwartet war ein Rückgang auf 1.350.000. Damit hat sich über den Verlauf der letzten 15 Monate ein Rückgang auf das schwächste Niveau seit 12 Jahren ergeben.

Open in new window


Auch bei den Baugenehmigungen ergibt sich ein von Molltönen geprägtes Bild. Von zuvor 1.389.000 ergab sich ein signifikanter Einbruch auf 1.307.000 Genehmigungen auf annualisierter Basis. Analysten hatten einen Rückgang von 1.373.000 auf 1.350.000 unterstellt.

Die Verbraucherpreise sind in den USA laut offizieller Statistik per August im Monatsvergleich um 0,1% gefallen. Im Jahresvergleich stellt sich damit der Anstieg auf 1,9%, Noch per März 2007 lag der Preisanstieg bei 2,8%. Ergo liefert die offizielle Preisstatistik eine solide Unterfütterung der aktuellen Zinspolitik des FOMC.

Open in new window


Heute stehen aus den USA zunächst die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe per 15.09.2007 auf der Agenda. Analysten erwarten einen leichten und unwesentlichen Anstieg von zuvor 319.000 auf 321.000. Die Frühindikatoren per August sollen laut Konsensusprognose nach dem vormonatlichen Anstieg um 0,4% um 0,2% gefallen sein.

Im Mittelpunkt des Interesses steht der "Philadelphia Fed Survey" per September. Im Vormonat ergab sich ein Einbruch von 9,2 auf 0,0 Punkte. Analysten unterstellen einen leichten Anstieg auf 2,3 Punkte. Im Hinblick darauf, dass dieser Index grundsätzlich durch hohe Volatilität besticht, sind Überraschungen in alle Richtungen möglich.

Open in new window


Das positive Bild für den Euro bleibt bestehen. Erst ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1,37 neutralisiert den positiven Bias.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chef-Volkswirt der Bremer Landesbank






Hinweis: Meinungen oder Empfehlungen geben die Einschätzung des jeweiligen Verfassers wieder und stellen nicht notwendigerweise die Meinung der Bremer Landesbank oder deren assoziierter Unternehmen dar. Sie können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Die hier enthaltenen Aussagen sind nicht als Angebot oder Empfehlung bestimmter Anlageprodukte zu verstehen. Dies gilt auch dann, wenn einzelne Emittenten oder Wertpapiere erwähnt werden. Hier enthaltene Informationen können auf die individuellen Verhältnisse des Anlegers abgestellte, kundenspezifische und objektorientierte Beratung nicht ersetzen. Bitte setzen Sie sich deshalb mit Ihrem bei der Bremer Landesbank zuständigen Berater in Verbindung.
Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"