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Nickelpreis explodiert

20.09.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Nach den starken Anstiegen der letzten Tage konsolidierten die Ölpreise gestern auf hohem Niveau. Die Öllagerbestandsdaten, welche gestern Nachmittag veröffentlicht wurden, konnten den Preis für WTI kurzfristig bis auf 82,50 USD ansteigen lassen. Gegen Abend korrigierte der Preis in der Spitze um 1,5 USD, um heute Morgen bereits wieder die 82-USD-Marke in Angriff zu nehmen.

Laut DOE fielen die US-Rohöllagerbestände im Wochenvergleich um 3,874 Mio. Barrel und somit deutlich stärker als die erwarteten 2,025 Mio. Barrel. Die Lagerbestände für Benzin wiesen dagegen anstatt des erwarteten Rückgangs von 1 Mio. Barrel einen Anstieg von 417 Tsd. Barrel auf. Bei den Destillaten, welche in der aktuellen Phase zur Vorbereitung auf den Winter verstärkt produziert werden, kletterten die Lagerbestände mit 1,564 Mio. Barrel stärker als die vom Konsens prognostizierten 1,225 Mio. Barrel. Die Kapazitätsauslastung der Ölraffinerien fiel mit einem Minus von 0,97 Prozentpunkten deutlich stärker als die vom Markt erwarteten 0,50 Prozentpunkte. Zur Freude der Ölbullen teilte das World Energy Council gestern mit, dass man innerhalb der nächsten zwei Jahrzehnte mit einem Rückgang der globalen Ölförderung rechnet.

Laut dem National Hurricane Center könnte sich in den nächsten Tagen ein neues Tiefdrucksystem mit dem Potenzial für einen tropischen Sturm über dem östlichen Golf von Mexiko entwickeln. Das Tiefdrucksystem vor der Küste Floridas, das den Golf erreichen sollte, wird voraussichtlich nach Norden abdrehen. Dennoch gibt das NHC keine Entwarnung für die Region. Deshalb hat nun neben BP auch ConocoPhilips damit begonnen, Arbeiter von den Bohrinseln im Golf abzuziehen. Wir rechnen angesichts der angespannten Wettersituation mit einem volatilen Handel und gehen mittelfristig von schwächeren Notierungen aus.

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Der Preis für Erdgas gab gestern um über 7% nach und notierte heute Morgen nur knapp über der 6-USD-Marke. Heute Nachmittag wird die EIA die aktuellen Erdgaslagerbestände melden. Es wird ein Anstieg um 66 Mrd. Kubikfuß erwartet. Sollte es tatsächlich zu einem schweren Sturm im Golf von Mexiko kommen, dürfte Erdgas deutlich stärker davon profitieren als der Ölpreis.

Im japanischen AKW Kashiwazaki-Kariwa, dem nach Kapazität größten Atomkraftwerk der Welt, ist gestern ein Brand ausgebrochen, der jedoch schnell gelöscht werden konnte. Dabei kam es laut Angaben der Betreiberfirma zu keinem Austritt von Radioaktivität. Das AKW wurde nach dem starken Erdbeben im Juli außer Betrieb genommen, es wird damit gerechnet, dass es erst wieder in einigen Jahren ans Netz gehen wird. Die Beratungsgesellschaft UxC hat diese Woche den Spotpreis für das Pfund Uran mit 85 USD festgestellt und liegt nun mit den Terminpreisen für den Uranfuture gleich auf. Wir gehen davon aus, dass sich der Uranpreis auf dem aktuellen Niveau stabilisieren sollte und mittelfristig wieder mit höheren Preisen zu rechnen ist.


Edelmetalle

Die Edelmetalle liefen gestern in einer knappen Handelsspanne seitwärts. Der Goldpreis konnte sich über der 720er Marke stabilisieren und Silber kämpft weiter mit der 13-USD-Marke. Heute Morgen konnte Gold von einem kräftigen Sprung beim Wechselkurs EUR/USD profitieren. Der Euro übersprang die psychologisch wichtige Marke von 1,40 USD und markierte ein neues Allzeithoch. Gregory Wilkins, der CEO des weltgrößten Goldproduzenten Barrick Gold, glaubt, dass der Goldpreis sich derzeit in einer perfekten Situation befindet. Seiner Meinung nach bieten die durch die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise getriebene Inflation, die fallenden Zinsen und die anhaltende Dollarschwäche das perfekte Umfeld für einen steigenden Goldpreis. Besonders wichtig sei darüber hinaus, dass Gold in allen bedeutenden Währungen nach oben ausgebrochen sei. Wir rechnen für Gold die nächsten Tage mit einer anhaltenden Konsolidierung, bevor es weiter nach oben geht.


Industriemetalle

Der Nickelpreis setzte gestern seine Rallye fort und verzeichnete mit einem deutlichen Plus von fast 10% den größten Anstieg seit neun Jahren. Seit den Tiefsständen Mitte August konnte sich Nickel damit schon um 40% erholen. Die LME-Lagerbestände verzeichneten gestern einen erneuten Rückgang von 222 Tonnen.

Kupfer erreichte am Mittwoch mit einem Plus von 4% ein neues 6-Wochenhoch, nachdem man sich von der Leitzinssenkung der US-Notenbank eine Stützung der Konjunktur und somit auch der Kupfernachfrage erhofft. Laut WBMS lag die Kupfernachfrage in den ersten sieben Monaten um 328 Tsd. Tonnen über dem Angebot. Der Verbrauch stieg in diesem Zeitraum im Jahresvergleich um 4,6%, die Produktion nur um 2,4%.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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