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Globale Enteignungswelle

18.04.2022  |  Prof. Dr. Eberhard Hamer
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Inflation und Währungsreform ist flächendeckende Finanzenteignung. Sie hat bereits begonnen mit dem Nullzins, welcher die Sparer enteignete (360 Mrd. Euro allein in Deutschland) und die Alterssicherungen zerstörte. Statt dass die Bevölkerung dagegen protestiert hätte, hat sie die politischen Enteignungstäter sogar wiedergewählt, also die Enteignung durch Nullzins akzeptiert.

Auch gegen die Preissteigerungen durch die Inflation wird die Bevölkerung nicht rebellisch werden, zumal die Politik nicht zugibt, dass sie selbst eigentlich durch Geldmengen - durch Schuldenorgie - daran schuld ist, sondern sie wird einen anderen Schuldigen bringen. Den Ukraine-Krieg, Putin.

Das zeigt sich im Gas- und Ölgeschäft. Die Bundesregierung tut so, als sei der Ölpreis von den Öl-Multis oder den Russen gemacht. Tatsächlich sind mehr als 60% des Ölpreises Steuern. Wenn also der Ölpreis steigt - und damit die Steuern - hätte die Bundesregierung es in der Hand, durch Senkung der Steuern im Ölpreis den Ölpreis stabil zu halten. Der Staat will aber auf diese Dauereinnahmen nicht verzichten, plant deshalb nur "vorübergehende" Maßnahmen, will also die Kostensteigerungs- und Inflationsenteignung der Bürger weiter betreiben.

Höchste Gefahr besteht somit für alles Sparkapital und alle Konten. Die letzten Währungsreformen in Deutschland 1947 mit Enteignungen von 90% und die Umstellung auf den Euro 2001 = - 50% haben gelehrt, dass jede Währungsreform zu Lasten aller privaten Geldeigentümer geht und letztlich immer dem Staat zugutekommt. Der vorsätzliche Zweck jeder Währungsreform ist ja gerade, die Überliquidität in der Wirtschaft und des privaten Sektors durch die Abwertung zu reduzieren. Dass damit gleichzeitig die Überverschuldung des Staates reduziert wird, bleibt unerwähnt.

Wer einer Bank oder Versicherung oder einem anderen Privatgeschäftsmann Geld leiht oder Geld überweist, hat praktisch Eigentum abgegeben und nur noch einen obligatorischen Anspruch, dass er es wiederbekommt. Dieser Rechtsanspruch ist aber im Zeitalter der Enteignungen immer weniger wert, wird immer weniger eingehalten und gefährdet deshalb jedes Kontogeld.

Den Beweis haben die Schweizer und US-Banken immer wieder gebracht. Das Vermögen der Zaren wurde von der Schweiz nie wiedergegeben, das des Schahs von Persien ebenfalls nicht. Und wer bei Schweizer Banken oder auf Konten Geld zu haben glaubt, wird wie jetzt die Russen erleben, wie schwer es ist Geld und Eigentum (aus Tresoren) von dort wieder herauszuholen. Viele werden scheitern!

Dem Mittelstandsinstitut Niedersachsen sind viele Fälle bekannt, in denen Schweizer und US-Banken mit Erfolg verhindert haben, dass Gold- und Wertdepots in der Schweiz und den USA von den Depoteinrichtern selbst oder ihren Erben wieder herauszuholen waren.

Die Finanzwissenschaft spricht sogar vom "Jahrhundertgeschäft der Unterschlagung" durch Gangster-Banken. Wer also Rechtsansprüche auf Herausgabe seines Depot-Inhalts oder seines Kontos hat, ist immer in der schwachen Situation, muss beweisen, muss klagen, muss möglicherweise jahrelang warten und bleibt oft erfolglos. Das Vertrauen in Banken, Fonds und andere Kapitalsammelstellen sollte deshalb ebenso drastisch reduzieret werden wie die Enteignungspraxis fortschreitet.

Die Enteignung der Russen hat somit nach mehr als 70 Jahren wieder die globale Rechts- und Vertrauensbasis zerstört. Wenn ich aber meinen Schuldnern nicht mehr trauen darf, dass sie mir die Kredite wieder zurückzahlen, ist höchste Gefahr für alle Einlagen bei Banken und Anteilen an Fonds - für alle Finanzanlagen, die Eigentum in manipulierbare Rückgabeansprüche umgewandelt haben.

Die lange fällige, durch den Ukraine-Krieg nun ausgelöste Rezession wird absichtsgemäß durch die "Schwab-Connection" (Davos) zum "Great Reset" gesteigert werden und viele Verlierer haben, die sich der übergriffigen öffentlichen und privaten Hände nicht erwehren konnten.

Die Mittelstandsforschung rechnet sogar damit, dass diese große Rezession und Enteignungswelle etwa ein Drittel der Mittelschicht in die Unterschicht und in die Armut treibt, dass unsere Mittelschicht-Gesellschaft nachhaltig dadurch verändert wird ⁶.


© Prof. Dr. Eberhard Hamer
Mittelstandsinstitut Niedersachsen e.V.


¹ Russland dagegen nur 14% BIP
² Monatlich bis 2022 80 - 100 Mrd. $ Defizit
³ Allein 350 Mrd. in Europa
⁴ Deutsche Investitionen in Russland waren 25 Mrd. Euro in 4000 Unternehmen
⁵ Dazu Hamer, E. + E. "Der große Crash-Ratgeber", Kopp-Verlag 2017
⁶ Vgl. Hamer, Eberhard (Hrsg.) "Visionen 2050", Hannover 2016



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