Defla XL - US Holzhammer schlägt seinen Finanzminister
08.05.2022 | Christian Vartian
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Die US-Zentralbank hat den Geldmarkt- Leitzins um 0,5% auf nunmehr 1% erhöht. Sie hat eine Bilanzverringerung (das Verkaufen von Staats- und Hypotherkaranleihen) angekündigt. QE ist eingestellt. Weitere Zinserhöhungen sind angekündigt. Die US-Beschäftigung steigt noch, der Lohnzuwachs sinkt bereits. Die Produktivitätsentwicklung in den USA liegt bei schockierenden minus 7,5%, die deutschen Auftragseingänge bei minus 4,7%.
Japan (bisher bedeutendster Käufer) verkauft gleichzeitig US- Staatsanleihen, der Grund ist noch unbekannt.
Viele Rohstoffexportstaaten kaufen keine US-Treasuries mehr, weil sie für diese nicht mehr sicher sind (politisch nicht sicher). Das Ergebnis: Die 10-jährige US-Staatsanleihe schmiert weiter im Kurs ab
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Auch die 2- jährige US-Staatsanleihe schmiert weiter im Kurs ab
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und damit steigen die Kapitalmarkzinsen, welche sich wie bekannt ja aus den Renditen der Staatsanleihen plus Aufschlag ergeben. Das wird die US-Finanzministerin aber nicht freuen, wie ihr Produkt steht. Das hat Folgen für Finanzierungskosten, welche weit schlimmer sind als die Geldmarktzinssatzfolgen. Zuerst reagieren Börsen, wirklich gefährlich ist es für Immobilien und deren Finanzierung und der Finanzierungsforderungen gegen Immobilien.
Das "ausgewogene" Vermögensverwaltungsarchaikportfolio von 40% Aktie und 60% Anleihen sinkt dabei wie ein Turbo und eben nicht gegenkorreliert, zumal auch Aktien die Kapitalmarktzinssteigerungsraten am Anfang nicht mögen:
SPX 500
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Sowas addiert zu den Anleihencharts oben und das ist irgendwie nicht das, was immer als "ausgewogen" und "konservativ" propagiert wurde.
Gold
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hält viel besser als Anleihen, wenngleich es nicht über die Liquiditätsverhältnisse jubelt.
BitCoin
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zeigt keinerlei "sicherer Hafen" Aspekte.
Aktien plus Anleihen als Portfolio sind daher wesentlich schlechter als Edelmetalle und Aktien als Portfolio.
Die Lage insgesamt ist sehr prekär. Die US-Zentralbank sagt es selbst und ganz offen, dass sie die Nachfrageseite (die Kaufkraft) crashen will, um eine Teuerung zu bekämpfen, welche aus Angebotsmangel herrührt. Das ist ein Erstexperiment am lebenden Objekt und das lebende Objekt sind wir.
Ein Geldmarktzinsniveau von 2% ist allerdings auch aus wirtschaftssortierenden Gründen sinnvoll, dieser Teil der Maßnahmen ist also weniger experimentell. Das Quantitative Tightening ist experimentell und falsch. Menge könnte man sogar erhöhen, obwohl man den Preis erhöht. Dies sollte hier erfolgen, weil ja kein Geldüberschuß besteht, sondern ein Warenmangel. Es sollten also Zinsen steigen und Staatsanleihen- QE weiterlaufen.
- Lockdowns;
- Kampfhandlungen;
- Embargos;
- Wetterkatastrophen ...
sind die Ursachen des Mangels. Nichts davon kann man mit einer Geldmengenreduktion bekämpfen. Es wird rumpelig, unbedingt Portfoliomix adjustieren scheint das Gebot der Stunde.
© Mag. Christian Vartian
www.vartian-hardassetmacro.com
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