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Märkte

12.05.2022  |  Hannes Huster
Die Inflation in den USA lag im April bei 8,30%. Erwartet wurden 8,10% und im März waren es 8,50%. Im Vergleich zum Vormonat also ein leichter Rückgang, jedoch kam die Inflation oberhalb der Prognosen. Die anfänglich grünen US-Aktienmarkt-Futures drehten gen Süden und die Erholungsversuche während des Handels waren erneut relativ schwach. Die Angst hält an und die einzigen Profiteure gestern waren Gold, Silber, einige andere Rohstoffe (Öl, Gas, Kupfer) und erneut die Anleihen.

Gerade in den USA sehen wir, wie die Luftschlösser bei den Tech-Werten zusammenbrechen. Die auf gehypten Anleger-Lieblinge wie Peloton, Netflix oder Coinbase (um nur einige zu nennen) fallen um wie die Fliegen:

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Auch der Krypto-Markt bleibt unter Druck. Die Tatsache, dass die so genannten Stable-Coins (z.B. Terra) mehr und mehr Risse zeigen, sorgt nicht gerade für Vertrauen.

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Das "heiße Geld" wird verbrannt und derartige Crash-Bewegungen wie bei den Tech-Werten oder auch im Krypto-Markt führen natürlich dann auch zu Verkäufen von Qualitätsaktien oder anderen Asset-Klassen (Löcher stopfen).

Ich will nun keine Grundsatzdiskussion über Krypto lostreten und es wird sicherlich Gewinner geben, die sich langfristig durchsetzen. Doch allein die Tatsache, dass es rund 15.000 dieser "Teile" gibt, spricht schon dafür, dass 90% Schrott sein müssen. Bitcoin ist aus meiner Sicht ein "Risk-On-Asset" und wird dann wieder zulegen, wenn die Risikofreude zurückkommt. Der Vergleich von Bitcoin mit dem NASDAQ spricht zumindest für diese Annahme:

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Die Renditen waren gestern rückläufig, die Anleihen legten dementsprechend zu. Sowohl die 10jährigen als auch die 30jährigen Renditen sehen "toppish" aus, ähnlich wie der US-Dollar. Bei einer Inflation von 8,30% und einer Rendite für 10 Jahre von 2,92%, liegt der Realzins bei -5,38%. Ein negativer Realzins ist eigentlich der beste Nährboden für den Goldpreis.

Realzinsen (5 Jahre) und Goldpreis:

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Wir sehen, die Situation aktuell ist dramatischer als in den 1970er Jahren, wo der Realzins bei etwa -4% in der Spitze notierte. Nun war die Verschuldungssituation damals eine andere als heute. Damals lag das US-GDP noch über der Gesamtverschuldung der USA, heute ist es umgekehrt. Absolute Zahlen zu Vergleichen ist weniger zielführend, doch das Gesamtverhältnis macht die Situation heute einfach schwieriger zu managen als damals:

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Die massiven Zinserhöhungen, die in den 1970er Jahren zur Bekämpfung der Inflation durchgeführt wurden, sind aus meiner Sicht heute so nicht mehr möglich. Zum einen aufgrund er massiven Staatsverschuldungen, zum anderen hat man die Märkte zu sehr und zu lange an das niedrige Zinsumfeld gewöhnt. Daher glaube ich, dass die Realzinsen deutlich länger negativ bleiben werden, als dies die Masse aktuell vermutet.

Zinserhöhungen auf 5% oder 10% würde zu einem Kapitaldienst beim Staat führen, den man nicht erbringen könnte. Also wird man lieber die Inflation in Kauf nehmen, die leider hauptsächlich die Sparer trifft, anstatt es zu wagen, die Kreditmärkte zu Fall zu bringen. Daher bin ich der festen Überzeugung, dass das Thema "Gold" noch nicht vom Tisch ist und die letzte richtig starke Übertreibungsphase nach oben noch vor uns liegt.


© Hannes Huster
Quelle: Auszug aus dem Börsenbrief "Der Goldreport"



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