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Zinswende - EZB und BOJ fürchten den Zusammenbruch

22.06.2022  |  Markus Blaschzok
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Die japanische Notenbank (BoJ) weigerte sich hingegen in der letzten Woche dem internationalen Trend zu folgen und ihren Leitzins anzuheben. Stattdessen versprach man die Nullzinsen zu verteidigen, auch wenn man alle Staatsanleihen dafür aufkaufen müsse. Daraufhin stiegen die Zinsen der Zehnjährigen scheinbar erst recht an, denn diesen Peg wird die BoJ nicht aufrechterhalten können.

Im Gegenteil provoziert dies den Markt dagegen zu wetten. Je mehr Staatsanleihen die BoJ aufkaufen wird, desto höher wird der Inflationsdruck und somit auch der Zinsanstieg werden. Der japanische Yen ist am Terminmarkt aktuell zwar auch überverkauft, nachdem dieser von 104 Yen je Dollar auf über 135 Yen eingebrochen war, doch angesichts der Absicht der BoJ weiterhin intervenieren zu wollen, sollte man aktuell noch nicht auf die Käuferseite wechseln.

Die BoJ wird letztlich kapitulieren und den Zinsanstieg zulassen müssen oder letztlich mit dem japanischen Staat bankrottgehen. Erste Hedgefonds positionieren sich bereits gegen den japanischen Anleihenmarkt, um die BoJ zu brechen, was an George Soros erinnert, der 1992 die Bank of England zu Fall brachte. Das Endspiel für Japan läuft und die Fehlallokationen in der japanischen Wirtschaft, die sich über Jahrzehnte durch die Nullzinspolitik angehäuft haben, werden sich schon bald in einer historisch einmalig starken Rezession bei gleichzeitig steigender Inflation entladen, ebenso wie im Rest der Welt. Ein Short auf japanische Anleihen scheint daher sehr interessant zu sein.

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Die Zinsen steigen weltweit aufgrund der Inflation weiter an


Obwohl die Zinsen noch immer niedrig sind, fürchtet man sich in Brüssel und Frankfurt vor der nächsten Eurokrise, die bereits an die Türe klopft. Die steigenden Zinsen werden insbesondere die hochverschuldeten Südländer wieder in den Bankrott treiben, weshalb man ebenso wie in 2008 wieder intervenieren will. Die EZB kündigte vergangene Woche auf einer Sondersitzung an gegen die Ausweitung des Zins-Spreads zwischen solideren Nordstaaten und den hoch verschuldeten Südstaaten vorgehen zu wollen. Man betonte dabei, dass dieses "Engagement keine Grenzen kenne", womit man Investoren davon abhalten will, die Staatsanleihen der Südländer zu verkaufen und zu shorten.

Dazu muss die EZB Staatsanleihen der solideren Staaten verkaufen und stattdessen die Schulden der Südländer ins Buch nehmen, wofür letztlich alle Mitgliedsländer haften werden.

Diese Krise wird schlimmer werden als die Krise von 2008 und sie wird stagflationär ablaufen in den nächsten Jahren. Die Preise werden inmitten einer historisch starken Rezession ansteigen und Vermögen ausradieren. Es gibt nur wenige sichere Häfen, wie Gold und Silber, die Schutz in diesem Jahrzehnt bieten werden.

In der letzten Handelswoche gab es fast nur rote Vorzeichen, wobei der Verlierer der Woche der Bitcoin war, der um 30% einbrach. Der Gaspreis kollabierte ebenso, da weniger Gas aus den USA nach Europa geliefert werden kann, nachdem eine Explosion in einem Hafen vor zwei Wochen die Ausfuhrkapazitäten reduziert hatte. Die Goldminenaktien wurden ungerechtfertigt wieder mit dem Standardaktienmarkt nach unten geprügelt, was in den nächsten Wochen eine neue antizyklische Kaufchance bieten dürfte. Dennoch halten sich Gold und die Minenaktien im aktuellen Umfeld relativ stark, da das Smart Money bereits als Käufer aktiv sein und die günstigen Preise nutzen dürfte.

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Der Bitcoin brach in der letzten Handelswoche um 30% ein


Der Bitcoin fiel in der letzten Woche auf 18.000 $, was seit seinem Hoch einem Minus von 73% entspricht. Viele Altcoins verloren im letzten Jahr bereits mehr als 90% und manche wurden gar wertlos. Die meisten Kryptos haben im letzten Jahr alle Gewinne der letzten beiden Jahre wieder abgegeben. Nachdem ich mit meinen Abonnenten den Bitcoin bei 9.000 vor zwei Jahren gekauft hatte, hatten wir den aktuellen Einbruch erwartet und bei 62.000$ verkauft.

Während die Märkte im letzten Jahrzehnt von billigem Geld überschwemmt wurden, fehlt in der Stagflation den Menschen das Geld zum Spekulieren, da alle ihre Gürtel enger schnallen müssen. Es ist daher fraglich, ob die Zyklen, wie wir sie aus den letzten zehn Jahren kennen, bestandhaben werden. Eine Bodenbildung dürfte sich mindestens ein Jahr hinziehen, bevor der Markt bestenfalls wieder ansteigen kann. Kryptowährungen bleiben eine Spielwiese für Spekulanten, doch wie ich immer sagte, sollten jene, die ihr Vermögen schützen wollen besser auf Gold, Silber und Minenaktien setzten.


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