Zinswende - EZB und BOJ fürchten den Zusammenbruch
22.06.2022 | Markus Blaschzok
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Zurück auf Los - die Buchgewinne am Kryptomarkt der letzten beiden Jahre sind wieder weg
Technische Analyse zu Silber: Kommt nun der finale Abverkauf unter 22 $?
Terminmarkt: COT-Report vom 17.06.2022
Der aktuelle COT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die COT-Daten werden seitens der CFTC also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten erhielten noch vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber, Platin und Palladium. Die COT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen.
Der neueste Report zeigte deutliche Schwäche unter der Unterstützung bei 22 $. Dazu kommt, dass die BIG 4 an der COMEX bei 22 $ mit 7 Tagen der Weltproduktion an nackten Shortkontrakten gegengehalten haben. In der Regel decken sich diese mit einem Gewinn wieder zu tieferen Preisen ein. Dies spricht auch für einen finalen Sell Off am Silbermarkt, der mit dem neuesten COT-Report wahrscheinlicher geworden ist.
Bullisch ist hingegen, dass der COT-Index zum Open Interest mittlerweile bei 90 Punkten liegt. Dies ist der höchste Stand seit zweieinhalb Jahren und zeigt, dass der Silbermarkt relativ überverkauft ist. Zinsanhebungen und die aufziehende Rezession dürften weiterhin für eine schwache industrielle Nachfrage sorgen, weshalb sich der Terminmarkt diesmal auch völlig bereinigen könnte. Bis zu einem antizyklischen Kaufsignal bei 100 Punkten ist noch Luft vorhanden. Ein mittelfristiges Kaufsignal gibt es auf diesem Preisniveau aktuell noch nicht.
Im Verhältnis zum Open Interest sind die COT-Daten mit einem COT-Index von 90 Punkten relativ gut
Die BIG4 haben in der letzten Woche deutlich mit 7 Tagen der Weltproduktion gegengehalten
Über anderthalb Jahre hinweg war der Silberpreis in einer Handelsspanne zwischen 22 $ auf der Unterseite und 28 $ auf der Oberseite gefangen. Aufgrund des Überangebots am Silbermarkt, das sich seit 10 Monaten zeigte, hielten wir stets einen bärischen Ausbruch aus dieser Handelsspanne mit einem Korrekturziel bei 18 $ für möglich und wahrscheinlich. Der plötzliche Krieg in der Ukraine entfachte jedoch neue Investmentnachfrage, sodass sich der Silberpreis mit Hilfe der Spekulanten noch einmal auf 27 $ aufbäumen konnte.
Da der Krieg sich nicht auf weitere Staaten ausweitete, fiel der Goldpreis wieder auf das Vorkriegsniveau und auch der Silberpreis setzte seine vorherige Talfahrt fort. Die Rezession verstärkt die schwache industrielle Nachfrage und drückt auf den Preis. Bis dato kann die Investmentnachfrage den Rückgang der industriellen Nachfrage nicht kompensieren, doch wird sich das in den nächsten Jahren stark ändern.