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EU-Taxonomie: Ein großer Sieg für die Kernenergie!

08.07.2022  |  Uli Pfauntsch
Das EU-Parlament hat die Einstufung von Erdgas und Atomkraft als nachhaltig gebilligt. Damit steht dem Vorschlag der Kommission nichts mehr im Wege. Die kann theoretisch nur noch verhindert werden, wenn sich bis zum 11. Juli mindestens 20 EU-Staaten zusammenschließen, die mindestens 65 Prozent der Gesamtbevölkerung der EU vertreten. Dass eine entsprechende Mehrheit im Rat der EU zustande kommt, gilt allerdings wegen des Interesses von vielen Staaten an der Kernkraftnutzung als ausgeschlossen.

Es bedeutet nun, dass die Verordnung Anfang des kommenden Jahres in Kraft treten wird.

Doch was wäre passiert, wenn die Abstimmung negativ für die Nutzung der Kernkraft ausgefallen wäre? Es hätte an den Grundlagen für Angebot und Nachfrage nichts geändert. Weiterhin hätte die Welt jährlich rund 200 Millionen Pfund Uran verbraucht und nur circa 135 Millionen Pfund Uran produziert. Doch statt der ohnehin bereits laufenden Renaissance der Kernkraft, bedeutet die Einstufung in der EU-Taxonomie nun eine beschleunigte Renaissance der Kernkraft.

Und noch besser: Milliarden von Euro aus staatlichen Pensionsfonds, Versicherungen, Hedgefonds, grünen Fonds und ESG-konformen Fonds können jetzt in den Nuklearsektor geleitet werden, um grüne Energie zu unterstützen!

Der Börsenwert sämtlicher Uranwerte beläuft sich auf weniger als 35 Milliarden Dollar. Auch wenn der Effekt derartiger Katalysatoren für den Uranmarkt in diesen Tagen verpufft, ist die Entscheidung der Europäischen Union für die Kernkraft, den Kampf gegen den Klimawandel und im Sinne der Energiesicherheit ein Grund zum Feiern.

EU-Reaktorprojekten wird ermöglicht, jährlich 350 Milliarden Euro für eine kostengünstige grüne Finanzierung zu beantragen. Damit werden die Fluttore für neue Reaktorbauten und Kapitalzuflüsse von ESG-Fonds in Uranaktien geöffnet!


Hedgefonds spielen verrückt - Uranaktien irrational günstig!

Nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs haben sich zahlreiche Hedgefonds für das Szenario einer Stagflation positioniert (steigende Preise bei stagnierendem Wachstum). Der Anteil in Tech- und Wachstumswerten wurde reduziert, der Anteil in Energie- und Rohstoffwerten erhöht.

Doch nun heißt das erwartete Szenario nicht mehr Stagflation, sondern Rezession. Spekulanten wie Hegefonds befürchten einen ähnlich dramatischen Verlauf wie zur Finanzkrise 2008/2009, einschließlich einer massiven Zunahme von Kreditausfällen, Firmenpleiten, hoher Arbeitslosigkeit, bis hin zu einer Bankenkrise.

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Die Ölpreise erlebten in dieser Woche einen der stärksten Einbrüche seit Jahrzehnten. Zeitweise verloren die Ölpreise rund 10%, als Hedgefonds Long-Positionen und Öl-Werte liquidierten. Leider reagierten Uranaktien ebenso wie Ölaktien. Der große Unterschied: Die Uranpreise blieben mit 50,25 Dollar/Pfund (-0,25 Dollar) stabil. Seit Jahresbeginn ist Uran um +17 Prozent gestiegen und +49 Prozent über das letzte Jahr.

Wie irrational der Markt ist, zeigt sich am Sprott Physical Uranium Trust (SPUT), der aktuell mit einem satten Discount von -19,48 Prozent auf das Net Asset Value notiert. Mit anderen Worten, ermöglicht der SPUT auf dem aktuellen Niveau den Kauf von physischem Uran zum Preis von rund 41 Dollar/Pfund im Vergleich zum aktuellen Spotpreis von knapp über 50 Dollar/Pfund.

Wenn die Rezessionskarte gespielt wird, macht es wenig Sinn, Uranaktien zu verkaufen. Denn der Atomstromsektor ist äußerst konjunkturresistent. Selbst zum Hochpunkt der Lockdowns, als alles stillstand, verzeichneten die Reaktoren keinen sinkenden Verbrauch.



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