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Nickel: LME-Entscheidung erfreut Anleger

08.10.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Ölpreis zeigte sich zum Wochenschluss nach den massiven Gewinnen vom Donnerstag leicht schwächer, konnte jedoch die 81er Marke ins Wochenende retten. Von Seiten der Markttechnik präsentiert sich das aktuelle Preisniveau weiterhin als nicht akut überhitzt. So stiegen die Netto-Longpositionen der Großspekulanten mit Stichtag letzten Dienstag zwar um knapp 13 Tsd. Kontrakte auf 56 Tsd. Kontrakte, sind aber nach wie vor deutlich von den Höchstständen vom August dieses Jahres bei über 100 Tsd. Kontrakten entfernt. Aufgrund der geringen Kapazitätsauslastung der Raffinerien ist in nächster Zeit mit einer geringen Nachfrage nach Rohöl zu rechnen, die Auslastung befand sich zum letzten Mal auf diesem Niveau als Hurrikan Katrina und Rita die Golfküste verwüsteten. Daher sollten die Lagerbestände diese Woche weitere ansteigen.

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Die geringere Benzinnachfrage, welche durch eine Abschwächung der US-Konjunktur weiter unter den Erwartungen zurückbleiben könnte, spricht ebenfalls für Druck auf den Ölpreis. Venezuela, der viertgrößte Öllieferant der USA, teilte kürzlich mit, dass man seine bestätigen Ölreserven im Boden auf 100 Mrd. Barrel ausgeweitet hat. Man habe 12,4 Mrd. zusätzliche Barrel zertifiziert. Das Land plant seinen Output von aktuell 2,4 Mio. Barrel bis 2012 auf 5,9 Mio. Barrel pro Tag deutlich zu steigern. Wir halten das aktuelle Niveau weiterhin für fundamental nicht gerechtfertig und rechnen mit einer Abschwächung in den kommenden Monaten.

Der Preis für Erdgas verlor am Freitag wieder deutlich an Boden und schloss mit einem Minus von über 5,2% knapp oberhalb der 7-USD-Marke. Die massive negative Positionierung der Großspekulanten hält trotz eines leichten Rückgangs um 7 Tsd. auf 54 Tsd. Kontrakte weiterhin an, was mittelfristig einen raschen Anstieg hervorrufen dürfte.


Edelmetalle

Der Goldpreis konnte am Freitagnachmittag stark zulegen und schloss zum Wochenausklang bei über 740 USD pro Feinunze. Ausschlaggebend war wieder einmal die Schwäche von US-Dollar, der trotz der etwas besseren US-Konjunkturdaten aus eher technischen Gründen wieder an Boden verloren hat. Laut CFTC erreichten die Netto-Long Positionen der Großspekulanten vergangene Woche nach einem Anstieg um 3 Tsd. Kontrakte einen neuen Extremwert von 177 Tsd. Kontrakten. Wir sind der Meinung, dass die positive Grundstimmung, welche sich in den vergangenen Wochen auch durch eine breite mediale Berichterstattung zeigte, kurzfristig den Goldpreis bei 750 USD deckeln sollte. Gegen Jahresende ist jedoch ein höheres Preisniveau vorstellbar.

Der Silberpreis notierte am Freitag seitwärts im Bereich 13,40 USD. Es ist unserer Meinung derzeit sehr bemerkenswert, dass die Netto-Longpositionen der Großspekulanten beim Silber nach einem kleinen Anstieg von 2 Tsd. Kontrakte derzeit mit knapp 26 Tsd. Kontrakten weiterhin deutlich von dem Extremen entfernt sind, obwohl Silber im Vergleich zu Gold ebenfalls sehr gut performt hat. Wir trauen dem Silberpreis weiterhin eine mittelfristige Outperformance gegenüber dem großen Bruder Gold zu.


Industriemetalle

Die Nickellagerbestände an der LME kletterten am Freitag sehr stark um über 7% und sind nur mehr 2.000 Tonnen vom Hoch aus dem Februar 2006 entfernt. Damals notierte der Nickelpreis allerdings noch bei 15.000 USD je Tonne. Nachdem am Freitag die Regeländerungen der LME zur Leihe von Nickellagerbeständen vom Juni 2007 wieder aufgehoben wurden, konnte der Nickelpreis kurzfristig massive Gewinne von bis zu 2.000 USD verzeichnen. Die Regeländerung erschwerte zuvor eine hohe Konzentration der Lagerbestände bei nur wenigen Kontrahenten und galt als Auslöser für den darauf folgenden Preiseinbruch bei Nickel um 50% in nur zwei Monaten.

Der Kupferpreis scheint knapp über 8.200 USD, was auch dem Höchststand von Mai diesen Jahres entspricht, erneut ein vorläufiges Hoch gefunden zu haben. Der Streik bei Southern Copper geht heute in den siebten Tag und wird sich zwar noch mindestens bis zu 10. Oktober fortsetzen. Jedoch dürfte dies bereits voll im Preis eskomptiert sein und auch die Stimmung am Markt scheint derzeit sehr positiv zu sein. Die Netto-Longpositionen der Großspekulanten an der COMEX liegen nun nach einem Anstieg von 1,4 Tsd. Kontrakten seit März 2006 erstmals wieder deutlich über Null. Nach einem Preisanstieg von 23% seit Mitte August, rechnen wir mit einer baldigen Konsolidierung.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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