Dollarschwäche treibt Öl, Kupfer & Gold
11.10.2007 | Eugen Weinberg
Energie
Rohöl zeigte am gestrigen Handelstag deutliche Stärke: So stieg Rohöl der Sorte WTI am späten Nachmittag wieder über 81 USD und Brentöl um über 1,60 USD auf über 78,50 USD. Die nigerianische Tochter des US-Ölkonzerns Chevron gab bekannt, dass einige Arbeiter auf Fördereinrichtungen einen illegalen Streik begonnen haben. BP, Europas zweitgrößter Ölkonzern, hat die Produktion einer Fördereinheit in Prudhoe Bay in Folge eines Feuers am 6. Oktober um 30 Tsd. Barrel pro Tag reduziert. Die Reparaturarbeiten werden voraussichtlich zwei Wochen dauern. Darüber hinaus kamen Sorgen auf, dass türkische Einheiten kurdische Rebellen im Norden des Iraks angreifen könnten und dies sich negativ auf die Verschiffung von Öl auswirken könnte. Des Weiteren gab es positive Signale von der Währungseite: Der US-Dollar notierte gestern wieder schwächer. Die US-Rohöllagerdaten werden aufgrund des Columbus-Feiertages am 8. Oktober erst heute Donnerstag veröffentlicht.
Heute Nachmittag erscheinen darüber hinaus die US-Erdgaslagerbestände. Die Konsensschätzung liegt nach einem Anstieg von 57 Mrd. Kubikfuß beim letzten Mal nun bei 70 Mrd. Kubikfuß.
Edelmetalle
Die Edelmetalle konnten gestern durchweg von der weiteren Schwäche des US-Dollar profitieren. Gold kletterte kurzfristig bis auf 746 USD und lag damit nur 2 USD unter dem 27-Jahreshoch. Die Marktteilnehmer scheinen derzeit dem Metall keine größeren Rückschläge zu erlauben. Ein sehr bullisches Zeichen für den Goldpreis konnte gestern der Goldminenindex HUI generieren, indem er nach abgeschlossener Konsolidierungsformation ein neues Allzeithoch markierte. Es ist traditionell ein Vorlauf der Goldminen gegenüber dem Goldpreis festzustellen.
Die deutsche Bundesbank plant die Goldverkäufe über die nächsten 12 Monate auf 8 Tonnen zu begrenzen und wird dafür anderen Zentralbanken erlauben, die Option für weitere Verkäufe zu nutzen. Das Gold soll an das deutsche Finanzministerium zur Produktion von Goldmünzen verkauft werden. Die Bundesbank wendet mit dieser Ankündigung bereits vorab etwaige Forderungen nach zusätzlichen Goldverkäufen von seiten der Politik ab. Laut BIZ haben die europäischen Zentralbanken in den vergangenen 12 Monaten bis zum 26. September insgesamt 475,75 Tonnen Gold verkauft. Die Verkäufe lagen damit wie von uns erwartet unter der erlaubten Obergrenze von 500 Tonnen. Wir gehen mittelfristig weiterhin von einem höheren Niveau beim Goldpreis aus.
Platin stieg, nachdem Stromausfälle in südafrikanischen Minen die Bedenken über Angebotsausfälle anheizten. Der Strom wird in den Untertageminen zur Kühlung der Luft benötigt. Es wird damit gerechnet, dass sich die Ausfälle noch über mehrere Tage hinziehen könnten.
Industriemetalle
Der Kupferpreis notiert nach einem zweitägigen Anstieg weiter über der 8.000er Marke. Aus Shanghai waren nach den Verlusten zu Wochenbeginn wieder positivere Aussichten für Kupfer zu vernehmen: Gerüchte über ein mögliches Defizit führten dort zu steigenden Preisen. Der CEO von Freeport McMoRan Copper & Gold, des weltweit zweitgrößten Kupferproduzenten, sprach gestern davon, dass der Ausblick für Kupfer gut wäre. Seiner Meinung nach könnte Kupfer auf ein neues Allzeithoch steigen, da die Minen Probleme bei der Angebotsausweitung haben. Vor allem niedrigere Erzgehalte und Arbeitsniederlegungen belasteten die Angebotsseite. Die Lagerbestände an der LME konnten sich indes mit einem Anstieg von mehr als 1% weiter erholen. Wir behalten unseren negativen Ausblick bei.
Der Bleipreis erreichte gestern in London ein neues Allzeithoch bei 3.890 USD. Vor allem die niedrigen Lagerbestände treiben zurzeit den Bleipreis; diese sind auf das niedrigste Niveau seit 1990 gefallen und ihre Reichweite beträgt auf Basis der aktuellen Nachfrage nur noch weniger als einen Tag.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
Diese Ausarbeitung dient ausschließlich Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Sie soll lediglich eine selbständige Anlageentscheidung des Kunden erleichtern und ersetzt nicht eine anleger- und anlagegerechte Beratung. Die in der Ausarbeitung enthaltenen Informationen wurden sorgfältig zusammengestellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch nicht übernommen werden. Einschätzungen und Bewertungen reflektieren die Meinung des Verfassers im Zeitpunkt der Erstellung der Ausarbeitung und können sich ohne vorherige Ankündigung ändern.
Rohöl zeigte am gestrigen Handelstag deutliche Stärke: So stieg Rohöl der Sorte WTI am späten Nachmittag wieder über 81 USD und Brentöl um über 1,60 USD auf über 78,50 USD. Die nigerianische Tochter des US-Ölkonzerns Chevron gab bekannt, dass einige Arbeiter auf Fördereinrichtungen einen illegalen Streik begonnen haben. BP, Europas zweitgrößter Ölkonzern, hat die Produktion einer Fördereinheit in Prudhoe Bay in Folge eines Feuers am 6. Oktober um 30 Tsd. Barrel pro Tag reduziert. Die Reparaturarbeiten werden voraussichtlich zwei Wochen dauern. Darüber hinaus kamen Sorgen auf, dass türkische Einheiten kurdische Rebellen im Norden des Iraks angreifen könnten und dies sich negativ auf die Verschiffung von Öl auswirken könnte. Des Weiteren gab es positive Signale von der Währungseite: Der US-Dollar notierte gestern wieder schwächer. Die US-Rohöllagerdaten werden aufgrund des Columbus-Feiertages am 8. Oktober erst heute Donnerstag veröffentlicht.
Heute Nachmittag erscheinen darüber hinaus die US-Erdgaslagerbestände. Die Konsensschätzung liegt nach einem Anstieg von 57 Mrd. Kubikfuß beim letzten Mal nun bei 70 Mrd. Kubikfuß.
Edelmetalle
Die Edelmetalle konnten gestern durchweg von der weiteren Schwäche des US-Dollar profitieren. Gold kletterte kurzfristig bis auf 746 USD und lag damit nur 2 USD unter dem 27-Jahreshoch. Die Marktteilnehmer scheinen derzeit dem Metall keine größeren Rückschläge zu erlauben. Ein sehr bullisches Zeichen für den Goldpreis konnte gestern der Goldminenindex HUI generieren, indem er nach abgeschlossener Konsolidierungsformation ein neues Allzeithoch markierte. Es ist traditionell ein Vorlauf der Goldminen gegenüber dem Goldpreis festzustellen.
Die deutsche Bundesbank plant die Goldverkäufe über die nächsten 12 Monate auf 8 Tonnen zu begrenzen und wird dafür anderen Zentralbanken erlauben, die Option für weitere Verkäufe zu nutzen. Das Gold soll an das deutsche Finanzministerium zur Produktion von Goldmünzen verkauft werden. Die Bundesbank wendet mit dieser Ankündigung bereits vorab etwaige Forderungen nach zusätzlichen Goldverkäufen von seiten der Politik ab. Laut BIZ haben die europäischen Zentralbanken in den vergangenen 12 Monaten bis zum 26. September insgesamt 475,75 Tonnen Gold verkauft. Die Verkäufe lagen damit wie von uns erwartet unter der erlaubten Obergrenze von 500 Tonnen. Wir gehen mittelfristig weiterhin von einem höheren Niveau beim Goldpreis aus.
Platin stieg, nachdem Stromausfälle in südafrikanischen Minen die Bedenken über Angebotsausfälle anheizten. Der Strom wird in den Untertageminen zur Kühlung der Luft benötigt. Es wird damit gerechnet, dass sich die Ausfälle noch über mehrere Tage hinziehen könnten.
Industriemetalle
Der Kupferpreis notiert nach einem zweitägigen Anstieg weiter über der 8.000er Marke. Aus Shanghai waren nach den Verlusten zu Wochenbeginn wieder positivere Aussichten für Kupfer zu vernehmen: Gerüchte über ein mögliches Defizit führten dort zu steigenden Preisen. Der CEO von Freeport McMoRan Copper & Gold, des weltweit zweitgrößten Kupferproduzenten, sprach gestern davon, dass der Ausblick für Kupfer gut wäre. Seiner Meinung nach könnte Kupfer auf ein neues Allzeithoch steigen, da die Minen Probleme bei der Angebotsausweitung haben. Vor allem niedrigere Erzgehalte und Arbeitsniederlegungen belasteten die Angebotsseite. Die Lagerbestände an der LME konnten sich indes mit einem Anstieg von mehr als 1% weiter erholen. Wir behalten unseren negativen Ausblick bei.
Der Bleipreis erreichte gestern in London ein neues Allzeithoch bei 3.890 USD. Vor allem die niedrigen Lagerbestände treiben zurzeit den Bleipreis; diese sind auf das niedrigste Niveau seit 1990 gefallen und ihre Reichweite beträgt auf Basis der aktuellen Nachfrage nur noch weniger als einen Tag.
© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst
Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets
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