Mobilmachung + China + Kasachstan = Uranpreise vor Explosion!
23.09.2022 | Uli Pfauntsch
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Obwohl es grundsätzlich immer gefährlich ist, vorherige Bullenmärkte aus dem Rückspiegel zu betrachten um so die heutige Richtung zu bestimmen, glaubt OceanWall, dass die Rückenwinde diesmal viel, viel stärker sind. Askar betonte, dass die Jahre, in dem Versorger zum Spotmarkt rennen, um sich Angebot zu sichern, vorbei sind. Die überschüssigen Lagerbestände, die den Markt nach Fukushima fluteten, sind erschöpft und Versorger müssen sich nun in formellen, langfristigen Verträgen engagieren, um ihre Versorgung bis Ende des Jahrzehnts zu sichern.
Während 2022 auch für Kazatomprom ein Rekordjahr für langfristige Verträge ist, hob Askar hervor, dass einige Versorger mit seinem Unternehmen Verträge bis 2035 abschließen - 13 Jahre von heute.
Mit den Versorgern, die weitgehend für 3-5 Jahre abgedeckt sind, wird die Frage sein, wie lange sie sich längere Beschaffungs-Levels noch leisten können. Das bringt uns zur nächsten Schlussfolgerung - China!
China + Kasachstan: Uran als wichtigste Begehrlichkeit!
Während Uranexporte aus Kasachstan etwa 20 Prozent des jährlichen Uranbedarfs in Europa und etwa 22 Prozent in den Vereinigten Staaten ausmachen, dürfte der Prozentsatz für China viel höher sein, da fast das gesamte Uran in China, das für kommerzielle Zwecke verwendet wird, importiert wird.
China ist derzeit der größte Energieverbraucher der Welt. Der größte Teil der Energie des Landes stammt aus fossilen Brennstoffen, insbesondere aus Kohle, die über 60 Prozent der Energieversorgung Chinas liefert. Im Gegensatz dazu macht die Kernkraft nur etwa 2 Prozent der installierten Stromkapazität Chinas aus und liefert lediglich 3 Prozent des Stroms des Landes.
Die Einschätzung des CCOs von Kazatomprom: "China wird "sehr bald" zum größten Uranmarkt. Es ist das einzige Land, das sich es leisten kann (erfolgreich), acht Reaktoren pro Jahr zu bauen. China ist der größte sich entwickelnde Markt für Uran, der attraktivste Markt … und unsere geographische Lage versetzt uns in eine Vorteils-Situation".
China plant den Bau von 150 Reaktoren in den kommenden 15 Jahren, mit Kosten von 440 Milliarden Dollar, ihre Pläne sehen vor, dass in 15 Jahren so viele Reaktoren gebaut werden, wie global über 35 Jahre.
UxC berichtete kürzlich, dass China ein Grund dafür ist, dass die Ära der exzessiven Lagebestände vorüber ist. Ein Fakt, der das Ausmaß dieser Beschaffungspläne in Bedrängnis bringt, war:
Zur derzeitigen Rate chinesischer Uran-Beschaffung, gepaart mit ihren Plänen zum Bau von 8 neuen Reaktoren pro Jahr, könnten wir sehen, dass China 4-5 Jahre globalem Verbrauch abschneidet.
Mit global jährlicher Nachfrage nach Uran bei circa 200 Millionen Pfund, wären dies potenziell 1 Milliarde Pfund Uran, die vom Markt abgeschnitten wären.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass China ebenso Pläne für die Schaffung einer strategischen Uran-Reserve zur Lagerung nahe der Grenze zu Kasachstan veröffentlicht hat. Das "Alshankou" Lager dürfte eine Lagerkapazität von 23.000 Tonnen Uran bis 2026 haben (entspricht der jährlichen Produktionskapazität in Kasachstan).
Dieses Material ist natürlich noch nicht verfügbar. Doch es bringt die Idee zurück, dass primäres Angebot aus dem Westen ans Netz gehen muss, um die globale Nachfrage zu befriedigen, was nur dann passieren kann, wenn die Preise erheblich steigen.
Fazit: Schwache Tage sind Kauftage!
Auch Industrieberater UxC zog aus dem World Nuclear Symposium in London (das jährliche Treffen der gesamten Nuklear-Wertschöpfungskette) folgende Schlussfolgerung: "Die neue Realität ist, dass Versorger, die zuvor Lagerbestände aus einem überfluteten Spotmarkt bekommen konnten, dazu nicht mehr in der Lage sind und diese, die nach der Sicherung der Versorgung Ausschau halten, bald mit der Vertragsbildung beginnen müssen".
Doch selbst dann, wenn Kazatomprom seine Produktion auf maximale Kapazität steigert, wäre dies bei weitem nicht ausreichend, um das Angebotsdefizit auszugleichen.
Obwohl sich das geopolitische Risiko für Kazatomprom mit der Zusicherung des chinesischen Präsidenten erheblich reduziert hat, konnte die Aktie (bislang) nicht profitieren. Eventuell deshalb, weil diese Entwicklung den meisten Marktteilnehmern entgangen sein dürfte. Oder weil man die neue Abhängigkeit von China allenfalls als "kleineres Übel" betrachtet. Fakt ist, dass China in 15 Jahren über mehr als 200 Reaktoren verfügen wird und damit mehr als doppelt so viel Uran benötigt als der derzeitige Betreiber der größten Reaktorflotte, die USA.
Da neue Reaktoren mehr Leistung aufweisen und damit auch mehr Uran verbrauchen, dürfte China in einigen Jahren für sich alleine etwa so viel Uran benötigen, wie die heutige Produktion auf dem gesamten Planeten.
Energieversorger, die keine 10-jährige Abdeckung für Urankernbrennstoff haben, sollten sich beeilen, da viele nicht in der Lage sein werden, Lieferungen für Verträge abzuschließen, die man derzeit für akzeptable Preise hält.
Ein Preisanstieg auf +100 Dollar/Pfund über das kommende Jahr ist sehr wahrscheinlich - die Hebewirkung, die sich auf Uranaktien entfaltet, würde alle anderen Marktsektoren in den Schatten stellen! Deshalb gilt weiterhin: Schwache Tage im Uransektor sind Kauftage!
© Uli Pfauntsch
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