Weizen und Inflation
15.10.2007 | Adam Hamilton
Mit einem Goldpreis auf dem Weg zur 750 $-Marke und einem Ölpreis, der sich gut über 80 $ hält, hat sich diese herbstliche Trading-Saison für Rohstoff-Investoren bereits als überaus spannend und profitabel erwiesen. Für Beobachter der Märkte sind aber die heutigen Preise für Metall- und Energiewerte sicherlich nicht überraschend. Schon vor über sechs Jahren deuteten deren Fundamentaldaten auf einen unvermeidlichen weltweiten Rohstoff-Boom hin.
Obwohl praktisch alle Rohstoffe von diesem Boom profitiert haben, da ihre weltweite Nachfrage das weltweite Angebot übersteigt, werden heute nur ein paar davon verfolgt. Die meisten Mainstream-Investoren beobachten den Ölpreis und die meisten konträren Investoren kennen auch den Goldpreis. Viel weniger Leute könnten Ihnen aber heute den aktuellen Preis von Silber, Erdgas, Uran oder Kupfer sagen.
Zu meiner großen Schande bin auch ich sicherlich keine Ausnahme zu dieser Rohstoff-Kurzsichtigkeit. Als Aktieninvestor und -spekulant interessiere ich mich in erster Linie für Rohstoffe, die von börsengehandelten Unternehmen produziert werden, deren Anteile ich kaufen und verkaufen kann. Während die Risiken beim Trading von Aktien höher sind als beim direkten Trading von Futures, sind auch die potentiellen Gewinne viel höher, da diese Firmen einen Hebel auf die zugrunde liegenden Rohstoffpreise bieten.
Aufgrund dieser Konzentration auf Aktien hat Weizen noch nie wirklich meine Aufmerksamkeit erregt. Anders als bei Metallen und Energie gibt es nur wenige börsengehandelte Unternehmen, falls überhaupt, die Weizen produzieren. Es gibt auch sicherlich keine Junior-Weizenexplorer. Im Vergleich zu den hunderten Millionen bis Milliarden Dollars, die es kostet, eine Metall-Mine in Betrieb zu nehmen, gibt es bei Weizen eigentlich keine Eintrittsbarrieren. Jeder Farmer kann sich jedes Jahr dazu entschließen, Weizen anzubauen, man muss dafür kein neues Unternehmen aufbauen um Kapital zu generieren.
Obwohl ich kein professionelles Interesse an Weizen habe, interessiert er mich doch von einem akademischen Standpunkt aus. Ich wuchs in einem Weizen-Anbaugebiet auf und mein bester Freund von der High-School ist Farmer und baut auch heute noch Weizen an. Früh am Morgen, wenn ich meine Übungen mache während ich Bloomberg und CNBC sehe, werfe ich auch einen kurzen Blick auf den aktuellen Weizenpreis. Dieser schien für Jahrzehnte im Bereich von 3 $-4 $ pro Scheffel festgefahren, sodass mich seine anhaltende Stärke in letzter Zeit immer mehr beeindruckte.
Im August erreichte der Weizenpreis 7 $, bald gefolgt von 8 $ im September. Anfang Oktober handelte dieses Getreide schon über 9 $ pro Scheffel! Etwa zu dieser Zeit bekam ich einen Anruf von meinem alten Freund, dem Farmer. Seine Scheunen liefen nach einer extrem ertragreichen Ernte über, was für ihn natürlich ein großer Segen war, und die Preise handelten auf nominalen Allzeithochs. Er fragte mich, was er machen sollte. Ich lachte und riet ihm, zu verkaufen und damit all die Agrarförderungen der Regierung, die er in den mageren Jahren bekommen hatte, zurückzuzahlen!
Nachdem wir eine Weile über diese Vorstellung gelacht hatten, musste ich ihm leider mitteilen, dass ich keine Ahnung hatte. Ich hatte Weizen nicht beobachtet und verstand weder seine Fundamentaldaten, noch seine technischen Trends, noch die Marktstimmung, sodass ich keinen intelligenten Kommentar über seine Wahrscheinlichkeiten abgeben konnte. Aber die Weizen-Saat war mir in den Kopf gepflanzt und ich wusste, ich musste mich der Sache widmen. Während dem letzten Monat wurde mein akademisches Interesse dadurch, dass die höheren Weizenpreise auch die Preise für Brot ansteigen ließen, noch verstärkt.
Ich habe oben erwähnt, dass ich die Weizenpreise während meinen morgendlichen Übungen beiläufig verfolgte. Anders als die meisten Leute gehe ich aber nicht ins Fitnessstudio, um gesund zu bleiben oder gut auszusehen oder die Durchblutung meines Gehirns zu fördern. Ich mache das einzig und allein, um meine Sucht nach Kohlhydraten zu "finanzieren". Ich liebe Essen und frisches Brot und Pasta sind die Spitze des kulinarischen Genusses. Eine Mahlzeit ohne irgendetwas, das aus Weizen hergestellt wurde, schmeckt für mich bestenfalls langweilig.
Naturgemäß steigen bei höheren Weizenpreisen auch die Preise für alle Lebensmittel, in denen Weizen enthalten ist. Sogar wenn der Weizengehalt in einem bestimmten Nahrungsmittel nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten ausmacht, nutzen die Produzenten die steigenden Weizenpreise, um steigende Preise ihrer Lebensmittel zu rechtfertigen. Und dies ist nun der Punkt, an dem Weizen wirklich interessant wird. Da dieses am Zweitmeisten produzierte Getreide unseres Planeten eine derart wichtige Säule unserer Ernährung ist, kann sein Preis die generellen Preise für Lebensmittel wirklich in die Höhe treiben.
Der vollständige Titel dieser Abhandlung ist "Weizen und Inflations-Erwartungen". Da die Menschen auf der ganzen Welt erleben, wie die Preise ihrer Grundnahrungsmittel steigen, beginnen sie auch über Inflation nachzudenken. Die Preise für Nahrungsmittel und Energie sind, da wir diese Dinge ständig kaufen müssen, um zu überleben, die entscheidenden Faktoren dafür, wie der Durchschnittsbürger die Inflation empfindet. Nachdem der Energie-Bullenmarkt die Preise von lebenswichtigen Gütern schon steigen lässt, werden die nun folgenden Anstiege der Nahrungsmittel-Preise wirklich interessant.
Hier müssen wir einen wichtigen Punkt beachten. Inflation ist ein rein monetäres Phänomen. Laut Lexikon ist Inflation ein "anhaltender, grundlegender Anstieg der generellen Preisniveaus aufgrund eines Anstiegs der Geldmenge, der im Wertverlust einer Währung resultiert". In den USA ist die Federal Reserve die einzige Quelle für alle wirkliche Inflation. Solange sie weiterhin unendliche Mengen von neuen, ungedeckten Papier-Dollars aus dünner Luft produziert, steht relativ mehr Geld für relativ weniger Güter und Dienstleistungen zur Verfügung, wodurch das generelle Preisniveau angehoben wird.
Jeder steigende Rohstoff, sei es nun Weizen, Gold, Öl oder was auch immer, hat zwei entscheidende Komponenten in seinem Preisanstieg. Wirkliche monetäre Inflation ist die erste. Mehr Dollars, die für einen Rohstoff geboten werden, führen zu höheren nominalen Preisen. Die zweite Komponente, Angebot und Nachfrage, ist aber nicht inflationär. Wenn die weltweite Nachfrage das weltweite Angebot übersteigt und die Preise infolge höher geboten werden, ist dies eine normale Reaktion auf einem freien Markt, die auch eintreten würde, wenn die ganze Welt an einen felsenfesten Goldstandard ohne monetäre Inflation gebunden wäre.
Entscheidend sind hier aber die Empfindungen und Erwartungen. Wenn frisch erzeugtes Geld aus der Fed in Aktien oder Immobilien fließt, wird es von Allen geliebt und niemand spricht von Inflation. Wenn dasselbe Geld aber stattdessen in Nahrungsmittel oder Energie fließt, wird es von Allen gehasst und jeder macht sich Sorgen über die Inflation. Die heutigen, erstaunlich hohen Weizenpreise werden also, auch wenn sie nur zum Teil von wirklicher monetärer Inflation gesteuert werden, von den meisten Leuten allgemein als inflationär empfunden.
Über die Jahre habe ich in unzähligen Ansprachen von Fed-Vertretern gehört, dass "Inflations-Erwartungen" der größte Feind der Fed sind, und diese Aussage erschreckt mich immer wieder aufs Neue. Die Fed fürchtet sich nicht vor der eigentlichen Inflation, da sie ja selbst unser Geldangebot ständig mit aller Macht erhöht. Was die Fed befürchtet ist, dass Leute beginnen werden, diese Inflation zu spüren und deshalb mehr Inflation erwarten und in weiterer Folge ihr Konsum- und Investitionsverhalten ändern. Das eigenartige Ziel der Fed ist es, ständig zu inflationieren, aber den Durchschnittsbürger nicht darauf aufmerksam werden zu lassen!
Da Jedermann täglich Weizenprodukte kauft, um seine Familie zu erhalten, werden steigende Weizenpreise die generellen Inflations-Erwartungen stärker anheben als alles Andere. Dazu kommt, dass die Leute sich nach den Anstiegen bei den Energiepreisen ohnehin schon Sorgen um die Inflation machen. Es ist dann auch nicht mehr wichtig, dass wahrscheinlich mehr als 80% der Anstiege bei den Energie- und Lebensmittelpreisen rein fundamental von den weltweiten, strukturellen Defiziten gesteuert werden, und nur ein Teil davon tatsächlich von der zunehmenden monetären Inflation gesteuert wird. Die Leute werden die durch den Weizenpreis ausgelösten Anstiege bei den Preisen für ihre Nahrungsmittel als 100% inflationär betrachten und ihre Befürchtungen gegenüber einer höheren "Inflation" werden steigen.
Also auch wenn Sie Weizen nicht auf Ihrem Radar haben, wird sein Bullenmarkt die Kapitalflüsse in andere Investments grundlegend beeinflussen. Je höher zum Beispiel die generellen Inflations-Erwartungen steigen, desto riskanter werden die generellen Aktienmärkte. Wie alle, die die 1970er erlebt haben, sich noch erinnern können, entwickeln sich die Aktienmärkte in inflationären Zeiten nicht gut. Ebenfalls wie in den 1970ern wird eine große Menge Kapital in reale Assets wie Rohstoffe und die Firmen, die diese produzieren, fließen. Je höher die Inflations-Erwartungen steigen, desto mehr Kapital wird Zuflucht in harten Assets suchen.
Obwohl praktisch alle Rohstoffe von diesem Boom profitiert haben, da ihre weltweite Nachfrage das weltweite Angebot übersteigt, werden heute nur ein paar davon verfolgt. Die meisten Mainstream-Investoren beobachten den Ölpreis und die meisten konträren Investoren kennen auch den Goldpreis. Viel weniger Leute könnten Ihnen aber heute den aktuellen Preis von Silber, Erdgas, Uran oder Kupfer sagen.
Zu meiner großen Schande bin auch ich sicherlich keine Ausnahme zu dieser Rohstoff-Kurzsichtigkeit. Als Aktieninvestor und -spekulant interessiere ich mich in erster Linie für Rohstoffe, die von börsengehandelten Unternehmen produziert werden, deren Anteile ich kaufen und verkaufen kann. Während die Risiken beim Trading von Aktien höher sind als beim direkten Trading von Futures, sind auch die potentiellen Gewinne viel höher, da diese Firmen einen Hebel auf die zugrunde liegenden Rohstoffpreise bieten.
Aufgrund dieser Konzentration auf Aktien hat Weizen noch nie wirklich meine Aufmerksamkeit erregt. Anders als bei Metallen und Energie gibt es nur wenige börsengehandelte Unternehmen, falls überhaupt, die Weizen produzieren. Es gibt auch sicherlich keine Junior-Weizenexplorer. Im Vergleich zu den hunderten Millionen bis Milliarden Dollars, die es kostet, eine Metall-Mine in Betrieb zu nehmen, gibt es bei Weizen eigentlich keine Eintrittsbarrieren. Jeder Farmer kann sich jedes Jahr dazu entschließen, Weizen anzubauen, man muss dafür kein neues Unternehmen aufbauen um Kapital zu generieren.
Obwohl ich kein professionelles Interesse an Weizen habe, interessiert er mich doch von einem akademischen Standpunkt aus. Ich wuchs in einem Weizen-Anbaugebiet auf und mein bester Freund von der High-School ist Farmer und baut auch heute noch Weizen an. Früh am Morgen, wenn ich meine Übungen mache während ich Bloomberg und CNBC sehe, werfe ich auch einen kurzen Blick auf den aktuellen Weizenpreis. Dieser schien für Jahrzehnte im Bereich von 3 $-4 $ pro Scheffel festgefahren, sodass mich seine anhaltende Stärke in letzter Zeit immer mehr beeindruckte.
Im August erreichte der Weizenpreis 7 $, bald gefolgt von 8 $ im September. Anfang Oktober handelte dieses Getreide schon über 9 $ pro Scheffel! Etwa zu dieser Zeit bekam ich einen Anruf von meinem alten Freund, dem Farmer. Seine Scheunen liefen nach einer extrem ertragreichen Ernte über, was für ihn natürlich ein großer Segen war, und die Preise handelten auf nominalen Allzeithochs. Er fragte mich, was er machen sollte. Ich lachte und riet ihm, zu verkaufen und damit all die Agrarförderungen der Regierung, die er in den mageren Jahren bekommen hatte, zurückzuzahlen!
Nachdem wir eine Weile über diese Vorstellung gelacht hatten, musste ich ihm leider mitteilen, dass ich keine Ahnung hatte. Ich hatte Weizen nicht beobachtet und verstand weder seine Fundamentaldaten, noch seine technischen Trends, noch die Marktstimmung, sodass ich keinen intelligenten Kommentar über seine Wahrscheinlichkeiten abgeben konnte. Aber die Weizen-Saat war mir in den Kopf gepflanzt und ich wusste, ich musste mich der Sache widmen. Während dem letzten Monat wurde mein akademisches Interesse dadurch, dass die höheren Weizenpreise auch die Preise für Brot ansteigen ließen, noch verstärkt.
Ich habe oben erwähnt, dass ich die Weizenpreise während meinen morgendlichen Übungen beiläufig verfolgte. Anders als die meisten Leute gehe ich aber nicht ins Fitnessstudio, um gesund zu bleiben oder gut auszusehen oder die Durchblutung meines Gehirns zu fördern. Ich mache das einzig und allein, um meine Sucht nach Kohlhydraten zu "finanzieren". Ich liebe Essen und frisches Brot und Pasta sind die Spitze des kulinarischen Genusses. Eine Mahlzeit ohne irgendetwas, das aus Weizen hergestellt wurde, schmeckt für mich bestenfalls langweilig.
Naturgemäß steigen bei höheren Weizenpreisen auch die Preise für alle Lebensmittel, in denen Weizen enthalten ist. Sogar wenn der Weizengehalt in einem bestimmten Nahrungsmittel nur einen kleinen Teil der Gesamtkosten ausmacht, nutzen die Produzenten die steigenden Weizenpreise, um steigende Preise ihrer Lebensmittel zu rechtfertigen. Und dies ist nun der Punkt, an dem Weizen wirklich interessant wird. Da dieses am Zweitmeisten produzierte Getreide unseres Planeten eine derart wichtige Säule unserer Ernährung ist, kann sein Preis die generellen Preise für Lebensmittel wirklich in die Höhe treiben.
Der vollständige Titel dieser Abhandlung ist "Weizen und Inflations-Erwartungen". Da die Menschen auf der ganzen Welt erleben, wie die Preise ihrer Grundnahrungsmittel steigen, beginnen sie auch über Inflation nachzudenken. Die Preise für Nahrungsmittel und Energie sind, da wir diese Dinge ständig kaufen müssen, um zu überleben, die entscheidenden Faktoren dafür, wie der Durchschnittsbürger die Inflation empfindet. Nachdem der Energie-Bullenmarkt die Preise von lebenswichtigen Gütern schon steigen lässt, werden die nun folgenden Anstiege der Nahrungsmittel-Preise wirklich interessant.
Hier müssen wir einen wichtigen Punkt beachten. Inflation ist ein rein monetäres Phänomen. Laut Lexikon ist Inflation ein "anhaltender, grundlegender Anstieg der generellen Preisniveaus aufgrund eines Anstiegs der Geldmenge, der im Wertverlust einer Währung resultiert". In den USA ist die Federal Reserve die einzige Quelle für alle wirkliche Inflation. Solange sie weiterhin unendliche Mengen von neuen, ungedeckten Papier-Dollars aus dünner Luft produziert, steht relativ mehr Geld für relativ weniger Güter und Dienstleistungen zur Verfügung, wodurch das generelle Preisniveau angehoben wird.
Jeder steigende Rohstoff, sei es nun Weizen, Gold, Öl oder was auch immer, hat zwei entscheidende Komponenten in seinem Preisanstieg. Wirkliche monetäre Inflation ist die erste. Mehr Dollars, die für einen Rohstoff geboten werden, führen zu höheren nominalen Preisen. Die zweite Komponente, Angebot und Nachfrage, ist aber nicht inflationär. Wenn die weltweite Nachfrage das weltweite Angebot übersteigt und die Preise infolge höher geboten werden, ist dies eine normale Reaktion auf einem freien Markt, die auch eintreten würde, wenn die ganze Welt an einen felsenfesten Goldstandard ohne monetäre Inflation gebunden wäre.
Entscheidend sind hier aber die Empfindungen und Erwartungen. Wenn frisch erzeugtes Geld aus der Fed in Aktien oder Immobilien fließt, wird es von Allen geliebt und niemand spricht von Inflation. Wenn dasselbe Geld aber stattdessen in Nahrungsmittel oder Energie fließt, wird es von Allen gehasst und jeder macht sich Sorgen über die Inflation. Die heutigen, erstaunlich hohen Weizenpreise werden also, auch wenn sie nur zum Teil von wirklicher monetärer Inflation gesteuert werden, von den meisten Leuten allgemein als inflationär empfunden.
Über die Jahre habe ich in unzähligen Ansprachen von Fed-Vertretern gehört, dass "Inflations-Erwartungen" der größte Feind der Fed sind, und diese Aussage erschreckt mich immer wieder aufs Neue. Die Fed fürchtet sich nicht vor der eigentlichen Inflation, da sie ja selbst unser Geldangebot ständig mit aller Macht erhöht. Was die Fed befürchtet ist, dass Leute beginnen werden, diese Inflation zu spüren und deshalb mehr Inflation erwarten und in weiterer Folge ihr Konsum- und Investitionsverhalten ändern. Das eigenartige Ziel der Fed ist es, ständig zu inflationieren, aber den Durchschnittsbürger nicht darauf aufmerksam werden zu lassen!
Da Jedermann täglich Weizenprodukte kauft, um seine Familie zu erhalten, werden steigende Weizenpreise die generellen Inflations-Erwartungen stärker anheben als alles Andere. Dazu kommt, dass die Leute sich nach den Anstiegen bei den Energiepreisen ohnehin schon Sorgen um die Inflation machen. Es ist dann auch nicht mehr wichtig, dass wahrscheinlich mehr als 80% der Anstiege bei den Energie- und Lebensmittelpreisen rein fundamental von den weltweiten, strukturellen Defiziten gesteuert werden, und nur ein Teil davon tatsächlich von der zunehmenden monetären Inflation gesteuert wird. Die Leute werden die durch den Weizenpreis ausgelösten Anstiege bei den Preisen für ihre Nahrungsmittel als 100% inflationär betrachten und ihre Befürchtungen gegenüber einer höheren "Inflation" werden steigen.
Also auch wenn Sie Weizen nicht auf Ihrem Radar haben, wird sein Bullenmarkt die Kapitalflüsse in andere Investments grundlegend beeinflussen. Je höher zum Beispiel die generellen Inflations-Erwartungen steigen, desto riskanter werden die generellen Aktienmärkte. Wie alle, die die 1970er erlebt haben, sich noch erinnern können, entwickeln sich die Aktienmärkte in inflationären Zeiten nicht gut. Ebenfalls wie in den 1970ern wird eine große Menge Kapital in reale Assets wie Rohstoffe und die Firmen, die diese produzieren, fließen. Je höher die Inflations-Erwartungen steigen, desto mehr Kapital wird Zuflucht in harten Assets suchen.