Aktuelles zu 'Peak Gold'
24.10.2022 | Dr. Jürgen Müller
Im Rahmen meiner Dissertation an der Universität Würzburg hatte ich mich mit dem Thema 'Peak Gold' beschäftigt. Korrekter ausgedrückt: Mit der Übertragung der mathematischen Methoden, die der Shell Geologe M. K. Hubbert in den 1950er Jahren für seine 'Peak Oil' Theorie entwickeltet hatte, auf Gold. Die Frage lautete: Wieviel Gold ist bergbaulich noch gewinnbar, und in welchem zeitlichen Rahmen könnte diese Restförderung von der globalen Minenindustrie dargestellt werden.
Die theoretischen Ergebnisse in 2012 implizierten, dass a) das 'Peak Gold' Förderjahr zwischen 2027 und 2044 liegen wird, und b) bei einer jährlichen Fördermenge kleiner 3.000 Tonnen (siehe grüner "wahrscheinlicher" Trendkanal in der folgenden Abb. 1).
Ergebnis b) wurde bereits von der Realität überholt, da die globale Goldförderung gemäß Zahlen des U.S. Geological Survey in 2018 und 2019 3.300 Tonnen betrug. Für 2021 wurden 3.000 Tonnen angegeben [1].
Dass die modellierten 3.000 Tonnen für Pmax übertroffen wurden, verwundert jedoch kaum, studiert man die Förderkurve seit 1850, als grob gesprochen der Bergbau im industriellen Maßstab begann. Immer wieder bildeten sich Produktionspeaks, von denen dann die Förderung wieder stark abfiel.
Jedoch: Grundsätzlich spiegelt dieser sehr konzentrierte Graph mit nur einem Datenpunkt pro Jahr die Weltgeschehnisse sehr gut wider: Gold als seismischer Indikator weltpolitischer Ereignisse.
Erstaunlich ist: Wann immer sich gravierende politische oder finanzpolitische Ereignisse wie die beiden Weltkriege, 1971 (Nixon) oder die Dotcom-Blase ereigneten, 'peakte' die Goldförderung, um danach wieder merklich zu sinken, siehe Anmerkungen in Abb. 2. Wie es aktuell aussieht, war in 2019 wieder ein solcher lokaler Hochpunkt und es stellt sich die berechtigte Frage, mit welcher (kommenden oder sich bereits manifestierenden) Krise man in der Retrospektive von diesem Peak sprechen wird. Die weltweit überdramatisierte Influenza oder die beginnende (offizielle) Inflation?
Die theoretischen Ergebnisse in 2012 implizierten, dass a) das 'Peak Gold' Förderjahr zwischen 2027 und 2044 liegen wird, und b) bei einer jährlichen Fördermenge kleiner 3.000 Tonnen (siehe grüner "wahrscheinlicher" Trendkanal in der folgenden Abb. 1).
Abb. 1: Globale Goldförderung 1850 - 2021 mit mathematischen Modellierungen
(Quelle: Eigene Berechnungen und eigene Darstellung).
In grüner Farbe der "wahrscheinlichste Trendkanal"
(Quelle: Eigene Berechnungen und eigene Darstellung).
In grüner Farbe der "wahrscheinlichste Trendkanal"
Ergebnis b) wurde bereits von der Realität überholt, da die globale Goldförderung gemäß Zahlen des U.S. Geological Survey in 2018 und 2019 3.300 Tonnen betrug. Für 2021 wurden 3.000 Tonnen angegeben [1].
Dass die modellierten 3.000 Tonnen für Pmax übertroffen wurden, verwundert jedoch kaum, studiert man die Förderkurve seit 1850, als grob gesprochen der Bergbau im industriellen Maßstab begann. Immer wieder bildeten sich Produktionspeaks, von denen dann die Förderung wieder stark abfiel.
Jedoch: Grundsätzlich spiegelt dieser sehr konzentrierte Graph mit nur einem Datenpunkt pro Jahr die Weltgeschehnisse sehr gut wider: Gold als seismischer Indikator weltpolitischer Ereignisse.
Abb. 2: Globale Goldförderung 1850 - 2021 mit mathematischen Modellierungen und geschichtlicher Einordnung
(Quelle: Eigene Berechnungen und eigene Darstellung)
(Quelle: Eigene Berechnungen und eigene Darstellung)
Erstaunlich ist: Wann immer sich gravierende politische oder finanzpolitische Ereignisse wie die beiden Weltkriege, 1971 (Nixon) oder die Dotcom-Blase ereigneten, 'peakte' die Goldförderung, um danach wieder merklich zu sinken, siehe Anmerkungen in Abb. 2. Wie es aktuell aussieht, war in 2019 wieder ein solcher lokaler Hochpunkt und es stellt sich die berechtigte Frage, mit welcher (kommenden oder sich bereits manifestierenden) Krise man in der Retrospektive von diesem Peak sprechen wird. Die weltweit überdramatisierte Influenza oder die beginnende (offizielle) Inflation?