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Gold startet ins Jahr mit Rallye auf 1.920 $

17.01.2023  |  Markus Blaschzok
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US-Inflationsrate bei 6,5% - Markt erwartet Zinssenkungen

Trotz einer immer noch hohen Inflationsrate in den USA von 6,5% im Dezember, die in der letzten Woche oberhalb der Flüsterschätzung des Marktes lag, fiel die Erwartung für eine Leitzinsanhebung der US-Notenbank im Februar deutlich, worauf die Anleihen, Aktien und Gold weiter ansteigen konnten.

Der Markt rechnet aktuell mit einer Wahrscheinlichkeit von 93% mit einer Zinsanhebung von nur noch 25 Basispunkten im Februar, sowie noch einmal im März. Dies hatte die Dollarschwäche zuletzt noch einmal verstärkt, insbesondere da nun sogar Zinssenkungen in diesem Jahr eingepreist werden. Der Markt glaubt, die Inflation sei unter Kontrolle, was angesichts der Verdoppelung der US-Geldmenge äußerst unwahrscheinlich ist. Im Gegenteil dürfte sie für längere Zeit hoch bleiben und angesichts dessen, dass die Leitzinsen eigentlich 4% oberhalb der Inflationsrate liegen sollten, dürfte der FED kein oder wenig Spielraum bleiben, um die Zinsen erneut zu senken.

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Der Leitzins nähert sich langsam der Inflationsrate an, doch sollte dieser deutlich oberhalb der Inflationsrate liegen


Abgesehen davon würde eine erneute Zinssenkung keine positiven Effekte auf die Wirtschaft haben (Was sie nie hatten), da einerseits die vom Markt geforderten höheren Zinsen auf der hohen Inflationsrate beruhen, die durch die Ausweitung der Basisgeldmenge entstand und nicht durch einen Anstieg der Zinsen aufgrund von Kreditausfällen. Andererseits wurden die Fehlallokationen noch nicht bereinigt, sodass mehr Geld, dass man in die Wirtschaft wirft, kein weiteres Wirtschaftswachstum nach sich ziehen kann, sondern die Stagnation und letztlich die Rezession nur noch verschlimmern würde.

Die Märkte glauben, es könnte alles so weitergehen, wie in den letzten 40 Jahren, als durch sukzessive Zinssenkungen immer neue künstliche Konjunkturaufschwünge herbeigezaubert wurden, ohne dass dabei Inflation entstand. Einmal bei Nullzinsen angekommen, kann dieser Prozess des Schuldenaufbaus nicht mehr fortgesetzt werden und die Illusion keynesianisch sozialistischer Geldpolitik und Wirtschaftssteuerung findet ihr trauriges Ende in einer großen Depression, die sich nicht weiter hinausschieben lässt.

Deshalb prognostizierte ich bereits in 2019 in vielen Artikeln, Interviews und Webinaren, dass wir ab 2020 ein Jahrzehnt der Stagflation durchleben werden, in dem wir nun mitten drinnen stecken und das uns noch viele Jahre mit weiteren Inflationsspitzen begleiten wird. Der Fall für Gold ist klar - weiter akkumulieren, um Vermögen vor der Enteignung durch die Inflationssteuer zu schützen und darüber hinaus zusätzlich ein Vermögen mach zu können.


Inflation höher als die Politik zugibt

Die Inflation in den USA und Europa ist in Wahrheit viel höher als die von den staatlichen Statistikämtern berechneten Warenkörbe, die diese systematisch zu niedrig ausweisen. Die US-Konsumentenpreise stiegen im Dezember offiziell nur um 6,5% an, weshalb viele Investoren glauben, die Inflation sei unter Kontrolle, Zinsen könnten wieder sinken und Aktienmärkte erneut haussieren. Betrachtet man diesen Konsumentenpreisindex jedoch nach der alten Berechnungsmethode bis 1980, so lag die US-Inflationsrate im Dezember bei 14,5%, ganze 8% oberhalb der neuen Berechnungsmethode.

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Die wahre Inflation liegt weit über dem, was die statistischen Ämter veröffentlichen


Die systematische Schönrechnung der Geldentwertung hat Methode, denn je höher die offizielle Inflationsrate ist, desto höher sind auch die Marktzinsen, wodurch die staatliche Schuldenfinanzierung deutlich erschwert oder gar unmöglich wird. Je niedriger die Inflation hingegen ausgewiesen wird, desto niedriger die Zinsen, desto mehr finanziellen Spielraum hat eine Regierung und desto erfolgreicher ist die Enteignung der Bevölkerung über die Inflationssteuer, die sogenannte Finanzielle Repression.

Trotz der harschen Diskrepanz zwischen der wahrgenommenen Preissteigerung in den Supermärkten und der staatlich veröffentlichten Inflationsrate, glauben die Märkte den offiziellen Statistiken und Investoren richten ihre Investitionen danach aus. Die Anleihen- und Aktienmärkte profitieren nominell dadurch und kurzfristig scheint es als würden die Rechnung der Investoren aufgehen, doch am Ende des Tages wird diese Fehleinschätzung reale Verluste bringen. Wer bis Ende der Dekade an Aktien- oder Anleihen festhält, der dürfte feststellen, wie Ende der siebziger Jahre, dass die Kaufkraft dieser Investments im Verhältnis zum Goldpreis stark eingebrochen ist.

Gold wird am Ende des Tages immer entsprechend der wahren Inflationsrate im Preis steigen, unabhängig davon, wie sehr die öffentlichen Inflationsraten manipuliert wurden. Nicht umsonst hat der Goldpreis mit einer durchschnittlichen Rendite von 9,1% pro Jahr in den letzten 22 Jahren, die meisten Aktienmärkte, wie den DAX, Dow Jones oder S&P500 outperformt.


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