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Gold und Öl nicht zu stoppen!

29.10.2007  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise erreichten heute Morgen neue Rekordstände, so lag der Preis für Rohöl der Sorte WTI bei über 93 USD. Brentöl kostete 89,70 USD und streifte kurzfristig sogar die 90er Marke. Grund für den letzten Anstieg war neben der anhaltenden Dollarschwäche auch die Schließung eines Fünftels der mexikanischen Ölförderung, knapp 600 Tsd. Barrel/Tag, wegen eines Sturms. Laut CFTC stiegen die Netto-Long-Positionen an der NYMEX um 1 Tsd. Kontrakte auf 57 Tsd. Wir sehen neben den CFTC-Daten auch in den Stimmungsindikatoren kein Anzeichen für eine Euphorie am Markt. Die Spannungen an der türkisch-irakischen Grenze und im Iran werden von Marktteilnehmern weiterhin hoch eingepreist. Wir rechnen damit, dass sich der Ölpreis in der nächsten Zeit tatsächlich in Richtung 100 USD bewegen wird.

Die Netto-Short-Positionen bei Erdgas stiegen im Wochenvergleich um 1 Tsd. Kontrakte auf 57 Tsd. Kontrakte. Der Preis für Erdgas stieg heute Morgen nach einem verhaltenen Wochenschluss und notiert weiter über 7 USD. Unser Ausblick bleibt positiv.

Der Spotpreis für Uran stieg die dritte Woche in Folge da Spekulanten ihr Interesse am strahlenden Element wiederentdeckt haben. Der Preis für ein Pfund stieg um 4 USD auf 84 USD, wobei in zwei Transaktionen 350 Tsd. Pfund gehandelt wurden. Dies bestätigt unsere Meinung, dass Uran seine Tiefststände bereits gesehen hat.


Edelmetalle

Der Goldpreis ereichte heute Morgen mit über 793 USD ein neues 27-Jahreshoch, und liegt nur mehr wenige Dollar von der psychologisch wichtigen 800er Marke entfernt. Hauptgrund für die positive Entwicklung des gelben Metalls war die anhaltende Schwäche des US-Dollar. Der Euro konnte bei 1,44 USD ein neues Allzeithoch verzeichnen. Interessanterweise waren die spekulativen Positionen, gemessen an den Netto-Long-Positionen der Großspekulanten, mit Stichtag letzten Dienstag um 15 Tsd. Kontrakte auf 186 Tsd. Kontrakte zurückgegangen. Am vergangenen Donnerstag überschritt das Open-Interest beim Goldfuture an der COMEX zum ersten Mal 500.000 ausstehende Kontrakte, dies bestätigt unsere Meinung eines stark steigenden Anlageinteresses im Goldmarkt.

Die Stimmungsindikatoren deuten, ebenso wie die CFTC-Daten, auf eine optimistische Stimmung am Goldmarkt hin, von Euphorie ist jedoch noch nichts zu spüren. Die größten Gold-ETFs, StreetTracks und IShares Gold, verfügen mittlerweile über ein Volumen von 597,50 Tonnen, dies ist ein Anstieg um über 25% seit Anfang Juli. Der Gegenwert beträgt heute somit 16,5 Mrd. USD. Die Hausse scheint derzeit einfach nicht zu bremsen. Es scheinen derzeit viele neue Spieler auf den Markt zu kommen, was dem Goldpreis ermöglicht auch ohne Korrekturbewegung weiter zu laufen. Der Goldminenindex HUI konnte nach einer starken Woche mit einem neuen Rekordhoch auf Schlusskursbasis ein neues Kaufsignal generieren, was die Aufwärtsbewegung des Goldpreises unterstützt. Vergleicht man die aktuelle Lage mit der Hausse vor zwei Jahren, so ist auch ein weiterer Anstieg nicht ausgeschlossen. Die 800er Marke könnte sich angesichts der aktuellen Dynamik nur als Zwischenstopp zum Allzeithoch entwickeln, welches 1980 bei über 850 USD lag.

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Der Silberpreis konnte am Freitag den hartnäckigen Widerstand bei 14 USD durchbrechen und setzt heute Morgen seine Aufwärtsbewegung fort. Die Investments in den größten Silber-ETF betragen mittlerweile 144,5 Mio. Unzen, knapp 20% mehr als noch zu Jahresanfang. Die Netto-Long-Positionen fielen in der vergangenen Woche leicht zurück und liegen nun bei 28,5 Tsd. Kontrakten. Die Stimmung am Silbermarkt ist weiterhin relativ neutral. Wir sehen 15 USD als kurzfristiges Ziel und rechnen bei einer anhaltenden Aufwärtsbewegung des Goldpreises mit einer Outperformance des Silbers.


Industriemetalle

Bei Kupfer wetteten per vergangenen Dienstag mehr Großspekulanten auf einen fallenden Preis, so lagen die Netto-Short-Positionen bei 524 Kontrakten nach einenm Long-Überschuss von knapp 2 Tsd. Kontrakten in der Vorwoche. Southern Copper reduzierte die Produktionsprognose wegen des Streiks in einer mexikanischen Mine für dieses Jahr von 700 Tsd. Tonnen auf 670 Tsd. Tonnen. Grupo Mexiko SAB, der größte mexikanische Bergbaukonzern, senkte die Kupferproduktionsprognose für dieses Jahr wegen eines dreimonatigen Streiks von 670 Tsd. Tonnen auf 620 Tsd. Tonnen. Wir sind der Meinung, dass die Angebotsstörungen durch die Streiks bereits im Preis enthalten sind und bleiben bei unserem negativen Ausblick.


© Eugen Weinberg
Senior Commodity Analyst

Quelle: Commerzbank AG, Corporates Markets





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